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Die Terranauten 034 - Der Renegat

Die Terranauten 034 - Der Renegat

Titel: Die Terranauten 034 - Der Renegat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Roberts
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Position als neuer und frei gewählter Gouverneur dieser Welt erfreuen können. Ich bin überzeugt davon, daß das Konzil die Unabhängigkeitserklärung Aquas als ungeheuerliche Herausforderung betrachten wird. Knallharte Gegenmaßnahmen dürften nicht lange auf sich warten lassen.«
    »Ich sehe die Dinge nicht so pessimistisch«, entgegnete Argan Pronk. »Aqua ist ein unbedeutender Kolonialplanet am äußersten Rand des von Menschen besiedelten Raumsektors. Bis auf ein beliebtes Rauschmittel, einen entbehrlichen Luxusartikel also, hat unsere Welt nichts zu bieten, was den Aufwand einer Strafexpedition lohnen würde.«
    »Es geht um das Prinzip, Pronk! Wenn das Konzil den Abfall einer Welt duldet, wird damit ein Präzedenzfall geschaffen. Andere Kolonialplaneten könnten dem Beispiel Aquas folgen. Das irdische Sternenreich wäre in seinen Grundfesten erschüttert. Und deshalb wird Max von Valdec zurückschlagen – früher oder später! Wenn wir der Queen jedoch keinen freien Abzug gewährt hätten …«
    Llewellyn machte eine abwehrende Handbewegung. »Es ist müßig, darüber zu diskutieren, Mandorla. Die Rebellenbewegung und auch wir Terranauten hatten dem gestürzten Gouverneur und der Kommandeuse der Grauen Garden auf Aqua freien Abzug zugesichert. Es wäre ein nicht zu vertretender Wortbruch gewesen, wenn wir uns nicht daran gehalten hätten.«
    Dazu zuckte die ehemalige Graue nur die Achseln. Sie war anderer Ansicht und machte keinen Hehl daraus. Keiner ihrer neuen Bundesgenossen konnte es ihr verübeln. Sie war durch die harte Schulung der Garden gegangen und mit einer alle Emotionen und Gefühle abtötenden Konditionierung versehen worden. Deshalb dachte sie ausschließlich in rationalen Bahnen und betrachtete alle Überlegungen und Beweggründe, die Logik und nüchternem Zweckdenken zuwiderliefen, mit augenfälliger Verachtung. Sie hatte dafür nur eins übrig: eben ein Schulterzucken.
    »Im Prinzip aber muß ich Ihnen recht geben, Mandorla«, ergriff Llewellyn wieder das Wort. »Auf Dauer wird das Konzil die Unabhängigkeit Aquas bestimmt nicht hinnehmen. Ich rechne allerdings fest mit einer gewissen Galgenfrist. Der gegenwärtige Mangel an Kriegs- und Versorgungsschiffen dürfte es dem Konzil nicht erlauben, jetzt schon Gegenmaßnahmen zu ergreifen.«
    »Ganz meiner Meinung«, stimmte ihm Thai Hemleb, der neue Finanzmeister Aquas, zu. »Wenn es nicht zu diesen Versorgungslücken gekommen wäre, hätten die aquanischen Städte vermutlich niemals gegen die Zentralregierung und das Konzil rebelliert.«
    »Bedauern Sie es bereits?« warf Mandorla ein.
    Energisch schüttelte der kleine Mann mit dem schütteren Haar den Kopf. »Gewiß nicht«, erwiderte er bestimmt. »Aber Aquas Unabhängigkeit bringt natürlich große Probleme mit sich. Ich bezweifle, daß eine Wasserwelt wie unser Planet auf sich allein gestellt längerfristig weiterexistieren kann. Jedenfalls unter Umständen, die das Leben lebenswert erscheinen lassen. Wir sind auf Importe angewiesen. Rohstoffe, Industriegüter, Maschinen …« Thai Hemleb verzog das Gesicht und stöhnte. »Die Liste der Dinge, die wir benötigen, ist verdammt lang!«
    »Ja«, nickte Llewellyn, »Sie brauchen Hilfe von außen. Und da Sie auf die Erde nicht zählen können …«
    »Wir können auch nicht auf die Hilfe anderer Wellen zählen«, warf der Bürgermeister der Stadt Hometown ein. »Sämtliche Kolonialplaneten werden vom Konzil beherrscht!«
    »Nicht alle«, erwiderte der Riemenmann. »Da ist zum Beispiel Ginger!«
    »Soweit ich informiert bin, liegt Ginger rund dreitausend Lichtjahre von Aqua entfernt. Ein wahrhaft idealer Handelspartner für uns, finden Sie nicht?«
    »Da muß ich Ihnen recht geben«, räumte Llewellyn ein. »Aber es gibt einige Welten, die nur wenige Lichtjahre von Ihrem System entfernt sind.«
    Der Hometowner rümpfte die Nase. »Wie ich schon sagte – diese Welten hängen alle am Gängelband des Konzils!«
    »Noch, Fleesten!« sagte Llewellyn. »Aber das könnte sich ändern. Die Unzufriedenheit auf den meisten Kolonialwelten ist groß. Die Bewohner fühlen sich ausgebeutet, bevormundet, tyrannisiert. Wir haben auf der Suche nach Treibern Hunderte von Welten angeflogen. Es gärt überall. Das Feuer der Revolution, das auf Aqua zu glimmen begonnen hat, müßte nur weitergetragen werden!«
    »Und das sollen wir tun?«
    »Warum nicht? Schließlich stellt Aqua ja den besten Beweis dafür dar, daß es möglich ist, sich der Konzilsherrschaft zu

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