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Die Terranauten 035 - Die Piraten-Loge

Die Terranauten 035 - Die Piraten-Loge

Titel: Die Terranauten 035 - Die Piraten-Loge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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auf dem Boden, richtete sich dann auf und winkte ihm auffordernd zu.
    Forschend warf David Scanner Cloud und dem Riemenmann einen Blick zu, doch die beiden waren noch immer in ihre Untersuchungen vertieft.
    David erhob sich, klopfte den feinen Staub von seinem Raumanzug und näherte sich gemächlich der ruhig wartenden Frau. Als er sie erreicht hatte, wurde er auf den funkelnden Fleck aufmerksam.
    »Schauen Sie, David«, sagte Mandorla leise.
    Der Fleck, sah terGorden jetzt deutlicher, war unregelmäßig geformt und besaß einen ungefähren Durchmesser von fünfzig Zentimetern. Der felsige Boden glitzerte, wenn es hoch am Himmel in der Feuerschale zu neuen Verwerfungen kam und eine der sonderbaren, scheinbar pfenniggroßen Blasen platzte. Winzige Kristalle hatten sich in das Gestein gegraben, und während der Treiber zusah, begannen die Kristalle zu wachsen.
    Gleichzeitig nahm der Boden eine dunklere Färbung an.
    Der Fleck wirkte jetzt bräunlich und hob sich von dem eintönigen Grau der Umgebung ab.
    Schließlich wurde das Braun von dem zunehmenden Glitzern verdrängt.
    »Sie wachsen«, bemerkte Mandorla überflüssigerweise. »Die Kristalle wachsen.«
    David nickte geistesabwesend.
    Überrascht registrierte er, daß sich der Fleck zusammenzog und sich ein facettenreicher Kristallhöcker bildete. Knirschen durchlief den Steinboden. Feine Risse begannen sich zu zeigen, während der Höcker an Höhe gewann und gleichzeitig an Durchmesser verlor.
    Mandorla lächelte.
    Sie lächelte oft, seit sie das Transmissionsfeld des Raum-Zeit-Stroboskops verlassen hatten.
    »Berühren Sie den Boden, aber seien Sie vorsichtig«, bat ihn die Graue.
    Der Treiber gehorchte und strich vorsichtig mit dem Handschuh seines Raumanzugs über die geborstene Fläche. Die empfindlichen Sensoren übertrugen die Tastsensationen auf die Nervenenden seiner Haut.
    David fuhr zurück.
    »Er ist eisig kalt«, stieß er hervor. »Die Kristalle – sie entziehen dem Boden Wärme.«
    »Energie, um es genau zu sagen«, nickte Mandorla befriedigt. »Durch die plötzliche Abkühlung kommt es zu Spannungen im Gestein. Es bildet Risse. Splitter werden herausgesprengt. Verstehen Sie nun, warum wir bisher nur auf Wüste und Geröll gestoßen sind? Es liegt an den Kristallen. Sie zerstören systematisch die Planetenoberfläche.«
    Das Wachstum des Kristallhöckers hatte sich beschleunigt. Er ähnelte nun einem filigranen Stab, der leicht in der milden Brise schwankte, die durch den Spalt des Talkessels pfiff.
    Plötzlich brach der Stab dicht über dem Boden ab.
    Die Kristalle verloren augenblicklich ihre Stabilität. Ihre molekulare Struktur veränderte sich in Windeseile. Der Stab begann flüssig zu werden und verformte sich zu einer hauchdünnen, von wellenförmigen Bewegungen durchlaufenen Scheibe.
    Eine neue Bö pfiff heran.
    Der filigrane Kristallteppich wurde davon ergriffen und begann zögernd in die Höhe zu steigen. Minuten später war er im kochenden Rot des Himmels verschwunden.
    Mandorla runzelte die Stirn. »Allem Anschein nach«, sagte sie wie zu sich selbst, »ist hier auf Shondyke eine reichlich absurde Chemie am Werke. Aber dies erklärt natürlich einiges.«
    David terGorden sah noch immer dem verschwundenen Kristallgespinst nach. »Es ist wahrhaft verrückt. Diese … Gebilde besitzen die Fähigkeit, Energie praktisch verlustfrei in Masse umzuwandeln.« Er schüttelte den Kopf. Unglauben war in seinen Augen zu lesen.
    »Sie sind eine gute Waffe«, murmelte Mandorla versonnen.
    »Eine Waffe?« wiederholte der Treiber. »Ich verstehe nicht …«
    »Eine Langzeitwaffe. Um einen ganzen Planeten zu verwüsten und ihn für ewig unbewohnbar zu machen … Sie zerstören den Mutterboden, vereisen die Ernte, töten die Mikroorganismen und tragen selbst Berge ab.« Mandorla deutete auf den jetzt einen knappen Meter durchmessenden, wie von feinen Narben durchpflügten Fleck am Boden. »So etwas geschieht am Tage millionenfach auf Shondyke.«
    Ehe David antworten konnte, vernahm er Llewellyns ungeduldige Rufe.
    Er drehte sich um. Offensichtlich hatten Cloud und Llewellyn ihre Untersuchungen indessen abgeschlossen.
    »Kommen Sie«, sagte terGorden zu Mandorla und berührte sie flüchtig an der Schulter. Verwirrt bemerkte er, daß sie den leichten Druck seiner Hand erwiderte.
    Llewellyn 709 empfing sie mit verschränkten Armen. »Nun«, begann er grollend, »während ihr eure Zeit mit Turteleien verbracht habt, ist es Cloud und mir gelungen, einiges über

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