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Die Terranauten 035 - Die Piraten-Loge

Die Terranauten 035 - Die Piraten-Loge

Titel: Die Terranauten 035 - Die Piraten-Loge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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gesperrt war?
    Schließlich bogen sie in einen weiteren Tunnel ein, der sich sanft neigte. Eine Sperre tauchte vor ihnen auf. Ein Team Gardisten hinter schrägen Panzerprotopschilden, mit schweren Laserkarabinern ausgerüstet, hielt Wache.
    Ihre ID-Zeichen waren Abashe fremd.
    Vermutlich gehörten sie zu einer Legion, die nicht ständig auf Shondyke stationiert war.
    Einer der Grauen richtete ein seltsames Gerät auf Lesseur und Abashe. Zweimal piepste es hell, und erst dann senkten sich die Läufe der Karabiner, erlosch das Glosen der Fokuskristalle.
    Der Graue salutierte.
    »Identifiziert und als befugt anerkannt, Queen Lesseur und Adeptin doNhor«, schnarrte der Soldat. »Sie können passieren.«
    Als Abashe und die Queen den Schweber verlassen hatten, setzte er sich selbsttätig in Bewegung und verschwand hinter einer Biegung.
    Zu Fuß setzten die beiden Frauen ihren Weg fort.
    Der Tunnel schien ins Nirgendwo zu führen. Noch mehrmals stießen sie auf Wachen und wurden identifiziert, und Abashe war sicher, daß hinter den glatten blauen Stahlwänden verborgene Waffensysteme lauerten und sie binnen Sekundenbruchteilen töten würden, falls sie sich als Feinde erwiesen.
    Feinde? Belustigung keimte in der Adeptin auf. Niemals hatte es auf Shondyke Feinde gegeben. Was hatte die Queen Codiak einst zu ihr gesagt …?
    Die Feuerschale schützt uns. Sie ist der Schild, der das Herz der Grauen Garden vor allen Angriffen bewahrt.
    Abrupt blieb die Queen Lesseur stehen, und fast hätte Abashe sie angerempelt.
    Sie sah sich um. Weit hinter ihnen, perspektivisch verzerrt, stand die letzte Patrouille, die sie passiert hatten. Die Männer sahen ihnen nicht nach. Vor ihnen setzte sich der Tunnel fort, verblaßte dann im allgegenwärtigen Zwielicht.
    Lesseur sagte nichts.
    Abashe wartete.
    Unvermittelt flimmerte vor ihr die Luft. Das Bild des Korridors verschwamm. Von einem Moment zum anderen standen sie vor einer silbrig schimmernden Mauer. Ein Riß zeigte sich in dem spiegelnden Metall, wurde breiter und entblößte eine mannshohe, enge Öffnung.
    Lesseur schob sich durch den Spalt und winkte Abashe ungeduldig zu.
    Der Raum, der sich vor ihr auftat, lag ebenfalls im Zwielicht. Der Hintergrund wurde durch Dämmervorhänge – Schleier aus polarisiertem Licht – ihren Blicken entzogen. In der Mitte des Raumes stand ein runder, schwerer Tisch. An dem Tisch saßen sechs Gestalten.
    Sechs?
    Nein, es waren sieben, verbesserte sich Abashe in Gedanken. Aber nur sechs von ihnen schienen menschlich zu sein. Es waren verhältnismäßig junge Frauen mit den ausdruckslosen Mienen, die man bei jedem Grauen vorfand, doch etwas in ihren Augen irritierte die Adeptin.
    Dann erkannte sie, was sie so störte.
    Die Augäpfel – sie waren nicht weiß wie bei allen anderen Menschen, sondern von einem zarten Goldton, der ihren Blicken etwas eigentümlich Starres verlieh.
    Schweigend sahen ihr die sechs Frauen in den grauen, einteiligen Kombinationen entgegen.
    Und die siebte Gestalt …
    Sie war wie ein Schemen, wie Rauch, der kurzfristig menschliche Gestalt angenommen hatte. Weder Gesichtszüge, noch Körperformen waren klar erkenntlich, und dennoch verbreitete die gespenstische Gestalt eine Aura unbeugsamen Willens und absoluter Autorität.
    Abashes Mund war trocken, und ihre Lippen schmerzten, doch sie wagte nicht, sie zu befeuchten. Nur ihrem Training hatte sie es zu verdanken, daß sie nicht vor Anspannung zu zittern begann.
    Unmöglich! dachte sie verzweifelt. Es ist völlig unmöglich! Was habe ich hier zu suchen? Ich – eine armselige Adeptin, ein Kolonistenmädchen von Sigma Chorn?
    Mit einem sanften Druck ihrer Hand veranlaßte die Queen Lesseur Abashe, weiter in den Raum hineinzugehen und dicht vor dem leeren Konferenztisch stehenzubleiben.
    Die sechs Frauen und die gespenstische Fremde schwiegen noch immer.
    Die Queen Lesseur räusperte sich. »Wie befohlen«, sagte sie mit lauter, kühler Stimme, »bringe ich dem Rat der Cosmoralität und der Großen Grauen die Adeptin Abashe doNhor.«
    Um Abashe begann sich alles zu drehen.
    Die Cosmoralität!
    Und diese neblige Gestalt – das war die Große Graue, Chan de Nouille, die Herrin der Grauen Garden und direkte Nachfolgerin Ardas!
    Eine der goldäugigen Frauen neigte den Kopf. »Wir danken Ihnen, Queen Lesseur«, erklärte sie ruhig. »Sie können jetzt gehen.«
    Die Queen salutierte. Kurz noch klapperten ihre Schritte, dann war es wieder still.
    Abashe beugte vor der verschwommen

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