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Die Terranauten 035 - Die Piraten-Loge

Die Terranauten 035 - Die Piraten-Loge

Titel: Die Terranauten 035 - Die Piraten-Loge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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ruckartig in Bewegung. Der Supertreiber dachte wieder zurück an die PHOENIX, an die vier gehirnlosen Marionetten, die dort gestorben waren. Es hatte ihn nur wenig Mühe gekostet, die vier stummen Treiber mental zu unterjochen, während sie im Meteorschwarm auf die Beute gewartet hatten.
    Diese vier armen Narren, dachte er, hatten die Grauen vollends getäuscht. Weder diese Queen, noch der Schatten hatten auch nur geahnt, daß Ares, Plutos und Artemis die PHOENIX allein durch den Weltraum II bewegt hatten.
    Der Lift stoppte abrupt ab. Die Polster verschwanden wieder in den Wänden, und die Tür glitt auf. Vor ihnen lag die Zentrale.
    Ares würdigte die Leichen der Graugardisten keines Blickes. Die auf Sarym genossene Hypnoschulung ließ ihn sich problemlos an Bord des Kaiserkraft-Schiffes zurechtfinden. Er hob die tote Queen Alian unter Einsatz seiner PSI-Kräfte aus ihrem Sessel, ignorierte Plutos’ abfälliges Brummen und nahm hinter den Kontrollen Platz.
    Forschend überflog er die Kontrollen. Kein Zweifel, die Bildschirme waren durch den Bordrechner blockiert. Ebenfalls die Anzeigen der zahlreichen Ortungsanlagen. Offenbar wollten die Grauen nicht, daß ihre Angehörigen einen Blick auf Shondyke erhaschten.
    Verdammte Geheimniskrämerei! dachte er mürrisch. Aber sie hat euch doch nicht geholfen. Jetzt sind sie da, jene, die ihr so gefürchtet habt – die Agenten Valdecs im Herzen der Grauen Garden.
    »Wie weit bist du?« rief er Artemis 11 zu.
    Das Mädchen arbeitete konzentriert an dem Bordrechner. »Nur Geduld«, erwiderte es. »Die Grauen haben ein Programm verwendet, das dem Konzil nicht bekannt ist. Es dauert noch ein paar Minuten, bis ich es geknackt habe.«
    »Funkanruf!« sagte Plutos alarmiert. Der fette Mann schnaufte noch immer asthmatisch und warf Ares einen besorgten Blick zu. »Man fordert die Identifizierung.«
    »Erledige das, Artemis«, befahl Ares geistesabwesend.
    Plutos’ körperliche Nähe bereitete ihm Unbehagen. Wie konnte ein Mann wie er nur Supertreiber werden? fragte er sich. Ausgerechnet dieser ekelhafte Kerl!
    Artemis 11 lehnte sich seufzend zurück. »Puh!« machte sie, fuhr sich mit der rechten Hand durch das Tal zwischen ihren formvollendeten Brüsten und wischte einige Schweißtropfen fort. »Das wäre geschafft. Du kannst loslegen, Ares.«
    Ares 17 grinste und verbiß sich eine zweideutige Bemerkung. Er ließ seine Finger geschmeidig über das Schaltpult wirbeln, folgte den künstlichen Erinnerungen der Lernmaschine auf Sarym, die ihn in mehreren Sitzungen zum Kommandanten eines Gardenschiffes ausgebildet hatte. Zwar fehlte ihm noch die praktische Erfahrung, doch für seine Zwecke genügte dieses hypnotisch erhaltene Wissen.
    Die Bildschirme wurden hell.
    Plutos gurgelte und stieß irgend etwas Sinnloses hervor. Von Artemis’ Sessel drang ein erstickter Ruf. Ares blieb ruhig. Seine Augen saugten sich auf dem Bild der Direktbeobachtungsmonitoren fest.
    Unglauben zeichnete sich in seinen Zügen ab.
    Alles hätte er erwartet, aber nicht das.
    Der Weltraum war nicht schwarz wie gewohnt. Es fehlte das wimmelnde Gefunkel der Sterne und der fernen galaktischen Systeme. Es gab keine nahe Sonne, an der sich die Augen festhalten konnten.
    Es gab nur dieses allumfassende Rot, dieses erbarmungslose Glühen und Brodeln, das den gesamten Bildschirm ausfüllte. Der Raum selbst schien aus kochendem rotem Brei zu bestehen. Das Wabern der lavaähnlichen Substanz war allgegenwärtig, umfassend.
    Die Feuerschale! dachte Ares 17. Das ist es, was die Grauen mit ihrem Spruch von der Feuerschale gemeint haben. Aber woraus besteht dieses Phänomen?
    Er warf einen Blick auf die Anzeigen der Taster, doch sie zeigten nur widersprüchliche Werte.
    Die Objektive der Aufnahmekameras an der Hülle der STEELFIST drehten sich. Eine andere Stelle des seltsamen, absurden Weltraums wurde sichtbar.
    Inmitten des allgegenwärtigen roten Glosens schwebte ein gigantischer Halbkreis, der in allen Farben des Spektrums funkelte und einen Radius von mehreren hundert Kilometern zu besitzen schien. Der untere Teil des Halbkreises war tiefschwarz, finster wie ein leerer Brunnenschacht.
    »Ein Planet«, bemerkte Plutos und deutete auf eine runde Scheibe, die sich unterhalb des Regenbogens von dem Brennen der Feuerschale abhob. Der Planet war grau wie die Herzen der Gardisten und von dem regenbogenfarbenen Kraftfeld rund hunderttausend Kilometer entfernt.
    »Shondyke«, nickte Ares finster.
    »Weitere Funkanrufe.« Plutos

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