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Die Terranauten 040 - Ein Computer spielt verrückt

Die Terranauten 040 - Ein Computer spielt verrückt

Titel: Die Terranauten 040 - Ein Computer spielt verrückt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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daß Lyda zu den Terranauten gehörte – und Prime, Suzanne Oh und er selbst waren ebenfalls einschlägig bekannt. Schon mehrfach hatten sie an Aktionen gegen das Konzil teilgenommen.
    Zwei weitere Graue schlossen sich ihnen an, und jeder von ihnen machte den Eindruck, mit den Strahlwaffen recht gut umgehen zu können. Nach einem Marsch von etwa zehn Minuten gelangten sie schließlich an eine metallene Tür, an der die Aufschrift »Kommandant« angebracht war. Kommandant – also doch kein Gefängnis für gewöhnliche Kriminelle?
    »Stehenbleiben!« befahl der dunkelhaarige Graue vor ihnen. Er sah sich nicht einmal um, ob seine Anordnung befolgt wurde – die zwei Grauen hinter den Terranauten würden schon dafür sorgen. Er legte seinen Daumen auf einen matt schimmernden Sensor und wartete sekundenlang ab, bis ein grünes Licht zu pulsieren begann. Dann betätigte er den Öffner, die Tür schob sich in die Wand.
    Der Raum, der vor ihnen lag, ähnelte mehr einem Wohnzimmer als einem Büro. Er war mit dicken Teppichen ausgelegt, die unter ihren Schritten weich nachgaben. Die Wände waren mit Naturholz vertäfelt, das eine angenehme Atmosphäre schaffte. Umrahmte Bilder zeigten skurrile Landschaften. Vangralen nahm das alles nur nebenbei wahr. Mittelpunkt des Büros war ein überdimensionaler Schreibtisch, offenbar auch aus echtem Holz, auf dessen dicker Arbeitsplatte Computerterminals und anderes elektronisches Gerät sich ein buntes Stelldichein gaben. Leises Summen zeigte an, daß zumindest einige der Geräte auf weitere Arbeitsanweisungen warteten. Hinter dem Schreibtisch saß eine unscheinbar wirkende Frau von vielleicht vierzig oder fünfzig Jahren, bequem in einen Sessel zurückgelehnt. Ihr Gesicht war nicht mehr als eine steinerne Maske, aber ihre Augen folgten aufmerksam jeder ihrer Bewegungen.
    Der dunkelhaarige Graue vor ihnen salutierte förmlich und sagte: »Die Gefangenen aus Zelle vierundzwanzig, Kommandant.«
    Die Queen – ihre Uniform in einem hellen Grau ließ diese Identifizierung ohne jeden Zweifel zu – musterte die Gefangenen ohne jede Regung, dann nickte sie langsam.
    »Danke.«
    Für den Dunkelhaarigen war das offenbar das Signal, das Büro seiner Vorgesetzten wieder zu verlassen, nicht ohne den Terranauten vorher noch einen bezeichnenden Blick zuzuwerfen. Vangralen warf einen raschen Blick zur Seite und stellte fest, daß ihre zwei anderen Bewacher keineswegs daran dachten, ebenfalls den Raum zu verlassen. Die Tür hatte sich jetzt wieder geschlossen, und die beiden hochgewachsenen Gestalten lehnten bequem an der Wand. Ihre Waffen zeigten auf die vier Terranauten, nach wie vor.
    »Setzen Sie sich«, forderte die Queen sie fast höflich auf und deutete mit einem Kopfnicken auf die vier Sessel, die vor ihrem Schreibtisch standen.
    Ennerk Prime zuckte kurz mit den Achseln, dann kam er dieser Anordnung nach und nahm Platz. Oh, Mar und Vangralen folgten seinem Beispiel. Die Queen nickte noch einmal, dann betätigte sie irgendeine Schaltung, blickte kurz die beiden Grauen an und sagte: »In Ordnung.«
    Vangralen stellte verwundert fest, daß die beiden Uniformierten nun ebenfalls das Büro verließen, während gleichzeitig die Psi-Blocker langsam abklangen. Er wollte schon einen telepathischen Frageimpuls an seine Freunde richten, als er das nur angedeutete Kopfschütteln Primes bemerkte. Er runzelte die Stirn, dann dachte er daran, daß es durchaus möglich war, daß es hier irgendwo in ihrer unmittelbaren Nähe Graue Treiber geben mochte, die im Augenblick nichts anderes im Sinn hatten, als eine gewisse Gruppe von gefangenen Terranauten psionisch zu überwachen. Nein, das Risiko war zu groß.
    Die Graue musterte sie jetzt noch einmal, intensiver, wie es ihnen schien.
    »Sie haben einen Anschlag auf das Materiallager der Grauen Garden hier auf Naria verübt«, sagte sie, und es klang mehr wie eine Feststellung als nach einer Frage. »Leider ist Ihnen der Anschlag gelungen, aber offenbar hatten Sie ebenfalls Pech, sonst säßen Sie ja nicht hier.« Wieder nur eine Feststellung. Aber wieso brach Vangralen plötzlich der Schweiß aus? Noch hatten sie nichts zu befürchten, noch nicht. Er wollte sich kurz mit der rechten Hand über die feuchte Stirn streifen, als er feststellte, daß er zu keiner einzigen Bewegung fähig war. Er versuchte es erneut, diesmal mit mehr Kraft, vergebens.
    Ein Fesselfeld, fuhr es ihm durch den Sinn. Darum ist auch eine Bewachung überflüssig. Fast instinktiv tastete er

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