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Die Terranauten 041 - Der grüne Planet

Die Terranauten 041 - Der grüne Planet

Titel: Die Terranauten 041 - Der grüne Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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beäugte ihn von allen Seiten und biß hinein.
    Eine halbe Stunde später lebten sie immer noch, mit dem Unterschied, daß Hunger und Durst nun gestillt waren. Schädliche Wirkungen verspürte niemand; offenbar war die Nahrung der Gummiwesen auch für sie genießbar.
    Über ihnen erschienen die ersten Sterne am Himmel, und das erinnerte sie deutlich an ein anderes, dringendes Problem: die nahe Nacht. Vangralen und Prime machten sich daran, etwas zu suchen, das sich aufschichten und dann anzünden ließ. Vielleicht schreckte ein Feuer Raubtiere ab.
    Lyda beschäftigte sich währenddessen mit einem anderen, wie sie meinte, viel bedeutsameren Problem.
    Sie wußte nicht, welche Vermutungen ihre drei Gefährten hatten, ob sie die gleiche dumpfe Angst mit sich herumtrugen, die auch sie nicht mehr in Ruhe ließ. Sie hatten im Laufe des Nachmittags etliche Kilometer zurückgelegt, nirgendwo aber etwas gefunden, das auf die Anwesenheit von Menschen hingedeutet hätte. Sie hatten das Meer gesehen, den breiten weißen Strand. Möglicherweise befanden sie sich hier auf einer Insel. Und was war, wenn sich auf dieser Insel überhaupt keine Gefangenen aufhielten, wenn hier überhaupt keine Siedlung existierte? Wie sollten sie das Meer überqueren, zu einem Kontinent gelangen, von dem sie nicht einmal wußten, in welcher Richtung er lag? Ein Floß zu bauen, war schlichtweg unmöglich. Ohne entsprechendes Werkzeug war niemand von ihnen in der Lage, Gummiäste und Gummistämme zu brechen …
     
    *
     
    Vangralen und Prime hatten eine Unmenge von Zweigen, Ästen und Blättern gesammelt, aber nach einer knappen Stunde gaben sie den Versuch auf, den aufgeschichteten Haufen in Brand zu setzen.
    »Das Zeug ist einfach zu feucht«, fluchte Prime unterdrückt und ließ sich auf dem Schwamm-Moos nieder. »Die Pflanzen hier bilden ein organisches Kanalsystem, in dem das Wasser von jahrelangen Regenfällen gespeichert sein muß.« Er hob die rechte Hand vom Moos und sah sie sich im Licht des jetzt hoch am Himmel stehenden Planeten Arioch und seiner Monde an. Grüne Flüssigkeit tropfte an den Fingern herunter, und der Treiber schüttelte stumm den Kopf.
    »Wir werden Wachen einteilen müssen«, sagte Vangralen und sah hinauf zu der Scheibe Ariochs, von der aus eine wütende Fratze auf sie hinunterzublicken schien.
    Prime nickte. »Einverstanden. Ich übernehme freiwillig die erste.« Er sah. Suzanne an, die daraufhin lächelnd nickte. »In Ordnung, Suzanne übernimmt Nummer zwei. Lyda?« Die Narianerin nickte ebenfalls; sie saß, die Arme um die Knie geschlungen, ein gutes Dutzend Meter von ihnen entfernt. »Und du Nummer vier, Onnegart.«
    Lyda schüttelte kaum merklich den Kopf, hoffte dann aber, daß Ennerk diese Bewegung nicht gesehen hatte. Sie bezweifelte stark den Sinn einer solchen Wacheinteilung, wollte aber auch nicht widersprechen. Ob sich allerdings ein hungriges Raubtier von einem unbewaffneten Wächter beeindrucken ließ …?
    Sie begann zu träumen. Die Ruhe, die sie einhüllte, wirkte auf sie entspannend und anregend zugleich. Mühsam gelang es ihr, die Gedanken an ihre Zukunft zu unterdrücken. Sie begann zu dösen, schreckte aber wieder auf, als erregtes Stimmengemurmel an ihre Ohren drang.
    »Zum Donnerwetter«, fluchte Prime halblaut. »Laß endlich deine Finger von Suzanne!«
    Lyda runzelte die Stirn, stemmte ihren Oberkörper in die Höhe und sah zur Seite. Vangralen und Prime standen mit geballten Fäusten voreinander. Suzanne versuchte, sich zwischen die beiden Männer zu drängen, wurde aber von Vangralen beiseite gestoßen.
    Es ist soweit, dachte Lyda. Es war ihr schon lange klargeworden, daß Vangralen und Prime Interesse an der attraktiven Suzanne hatten. Offenbar fand Prime, er habe ältere Rechte. Aber daß es ausgerechnet jetzt, in dieser Situation, zu einer Konfrontation gekommen war, überraschte sie.
    »Sie gehört nicht dir«, sagte Vangralen gedehnt und warf Suzanne einen kurzen Seitenblick zu, die die Lippen aufeinandergepreßt hatte und den Kopf schüttelte.
    »Müßt ihr euch ausgerechnet jetzt streiten?« warf Lyda ein, die vermitteln wollte. »Ihr scheucht alle Tiere im Umkreis von Kilometern auf …«
    »Halt du dich da gefälligst raus!« wies Vangralen sie zurecht. Selbst für Prime völlig überraschend holte der stämmige Vangralen plötzlich aus und traf Prime schwer am Kinn. Prime knickte in den Knien ein und kippte dann auf den Rücken.
    »Das hast du davon!« bellte Vangralen, aber der Klang

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