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Die Terranauten 043 - Zuchtstation der Supertreiber

Die Terranauten 043 - Zuchtstation der Supertreiber

Titel: Die Terranauten 043 - Zuchtstation der Supertreiber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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zusammen, auch wenn das niemand von ihnen laut ausgesprochen hatte. Lyda Mar, die eher unscheinbare junge Frau, deren Gesicht von dem noch nicht lange zurückliegenden Schimmelbefall entstellt war, hatte sich verliebt. In der Korallenstadt war sie körperlich und geistig mit Damon zu einer Einheit verschmolzen. Dort hatte sie gefühlt, was es heißt, glücklich zu sein.
    »Was mag aus den anderen geworden sein?«
    Damon legte den Kopf auf die Seite. »Sie werden den Südkontinent sicher schon erreicht haben«, erwiderte er. »Sie können nichts davon wissen, daß wir die Korallenstadt besucht haben. Sehr wahrscheinlich werden wir ihnen bei der zerstörten Korallenstadt begegnen.« Er hielt einen Augenblick inne. »Wir wissen jetzt, daß die Wesen, die die Korallenstädte schufen, die Knospen des Baumes, nicht für das Verschwinden von Surinen verantwortlich sind. Es muß noch einen anderen Faktor geben, aber ob wir den in der uns noch verbleibenden Zeit ausfindig machen können?«
    Lyda nickte langsam. Sie hatten noch ungefähr acht Sarym-Tage Zeit. Und in dieser Zeit mußten sie den Beweis finden, daß Sarym kein sicheres Zuhause für die hier Gefangenen war. Einen unumstößlichen Beweis. Und sie mußten zum Nordkontinent zurückkehren, erneut den Ozean überqueren, was sechs Tage kostete. Zwei Tage hatten sie also …
    »Ich habe so ein ungutes Gefühl«, sagte Ennerk Prime gedehnt, der die schwimmenden Inseln nicht aus den Augen ließ. »Es sieht so aus, als steuerten sie genau auf uns zu.«
    »Zufall«, grinste Credock und stülpte seine Unterlippe vor. Er konzentrierte sich kurz, und ein paar Sekunden später blieb das beständige, leichte Zittern unter ihren Füßen aus. Die Seerosenqualle bewegte sich nicht mehr. Der Mittler ließ sie jetzt treiben.
    »Na also«, sagte er. »Es ist die Strömung, die sie auf uns zutreibt.«
    Es waren drei schwimmende Gebilde, jedes mit einer Länge von rund hundert Metern. Je näher sie herankamen, je weiter drifteten sie auseinander.
    Credock runzelte plötzlich die Stirn und legte seinen Kopf in den Nacken. Über ihnen, vielleicht in hundert Metern Höhe, schwebten ein paar Dutzend jener schwarzen Vögel, die sie seit ihrem Aufbruch immer wieder gesehen hatten.
    »Merkwürdig«, sagte er.
    »Ich habe das verdammte Gefühl, als wollten sie uns einkreisen!« stieß der untersetzte Prime hervor.
    Er hatte noch etwas hinzufügen wollen, aber in diesem Augenblick erklang ein schabendes Geräusch, und den Bruchteil einer Sekunde später jagte ein fahler Blitz über sie hinweg.
    Lyda riß die Augen weit auf und ging automatisch in die Hocke.
    »Schockstrahlen!« brachte sie hervor. Prime keuchte.
    »Das sind keine Lebewesen, das sind Roboter!«
    Ein dumpfes Rumoren ertönte, und Lyda sah aus schreckgeweiteten Augen, wie die schwimmenden Gebilde jetzt rasch an Geschwindigkeit gewannen und auf sie zusteuerten. Wieder raste ein fahler Strahl nur dicht über den Rand der Seerosenqualle hinweg.
    »Wir müssen hier weg!« rief Prime und ließ sich nun völlig auf den Boden sinken. Er starrte Lyda und Damon an. Das Gesicht der Narianerin war blaß. Sie schluckte hart, dann konzentrierte sie sich und tastete nach der Hand Damons.
    Kontakt.
    Ganz deutlich konnte sie fühlen, wie wieder Bewegung in die weit ins Meer reichenden Tentakel der Seerosenqualle kam. Ihre Impulse drängten zur Eile, und ein Zittern durchlief den Körper des Wesens.
    »Zu langsam!« schrie Ennerk. »Viel zu langsam!«
    Lyda löste sich für eine Sekunde aus der Verbindung und warf einen Blick über den Rand. Prime hatte recht. Die als schwimmende Inseln getarnten Roboter kamen schnell näher, viel zu schnell …
     
    *
     
    Das erste, was Onnegart Vangralen wieder spürte, war eine fast grenzenlose Müdigkeit, eine Kraftlosigkeit in seinen Gliedern, die auch sein Denken einhüllte. Etwas in ihm riet ihm, sich doch wieder zurücksinken zu lassen, sich erneut dem langen Schlaf hinzugeben, aber Onnegart hatte plötzlich Angst, er könne möglicherweise nie wieder aus diesem Schlaf erwachen. Er riß die Augen auf.
    Und erschrak.
    Über ihm stand eine giftgrüne Sonne im Zenit, aber sie blendete nicht, obwohl ihr Schein grell und durchdringend war. Der Stämmige versuchte, sich zu erinnern, aber die nun wieder in sein Bewußtsein sickernden Informationen wollten nicht zu dem Bild passen, das ihm seine Augen vermittelten.
    Ich habe Halluzinationen! dachte er. Das kann überhaupt nicht sein!
    Und doch war es so. Er

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