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Die Terranauten 043 - Zuchtstation der Supertreiber

Die Terranauten 043 - Zuchtstation der Supertreiber

Titel: Die Terranauten 043 - Zuchtstation der Supertreiber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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sich um. »Injizieren Sie ein Stützungsmittel. Der Braincontroler zeigt noch immer eine hohe Widerstandsschwelle.«
    Lotz veränderte die Justierung der Reizeinwirkung erneut. Wieder lief ein kaum sichtbares Zittern durch den stämmigen Körper des Terranauten. Unruhig bewegten sich Skalenzeiger und Flüssigkristallanzeigen.
    »Sei vorsichtig«, warnte Masali. »Wenn die Stimulierung ein bestimmtes Maß überschreitet, kann ihn das umbringen. Eingebildete Gefahrenmomente können genauso wirksam sein wie wirklich vorhandene.«
    Lotz nickte nur; er war mit dieser Thematik vertraut.
    Die Zuckungen Vangralens verstärkten sich jetzt rasch. Der Kommandant konnte deutlich erkennen, wie die Augenlider flatterten.
    Das Visiophon summte, und Lotz wandte sich nur widerwillig von den Instrumentenanzeigen ab.
    »Ja?«
    »Kommandant, wir haben die beiden Vermißten wiedergefunden. Das heißt, wir wissen jetzt, wo sie sich befinden.«
    »Sie meinen Herib und die junge Frau?«
    Der Mann auf dem Bildschirm nickte hastig. »Richtig, Stationskommandant.«
    »Gut. Ich komme in die Zentrale.«
    Er unterbrach die Verbindung, trat an das Kontrollpult und schaltete die Systeme auf Null. Das Summen erstarb, der Körper Vangralens entspannte sich.
    »Wir werden das Experiment zu einem späteren Zeitpunkt fortsetzen. Im Augenblick gibt es Wichtigeres zu tun.«
    »Ich habe da ohnehin so eine Idee …«, meinte Masali.
     
    *
     
    Lyda Mar hatte sich ebenfalls flach auf den leicht zitternden Boden der Seerosenqualle gelegt. Sie drehte sich rasch auf die Seite, als sie einen erschrockenen Schrei vernahm.
    Ennerk Prime starrte vorsichtig über den Rand der Seerosenqualle hinweg.
    »Sie kommen verdammt schnell näher …!«
    Lyda wollte ihm eine Warnung zurufen, aber bevor sie auch nur einen Laut über die Lippen bringen konnte, hüllte den Sechzigjährigen plötzlich ein fahler Schein ein, der seine Glieder versteifte. Auf seinem Gesicht zeigte sich für einen Sekundenbruchteil ein Ausdruck des Erstaunens, dann sank Prime zurück.
    »Sie haben Prime erwischt!« rief die Narianerin in Credocks Richtung, um das Dröhnen der nahen Motoren zu übertönen. Sie wagte nicht, ebenfalls einen Blick über die Wölbung zu werfen. Die Zielautomatiken der als schwimmende Inseln getarnten Roboter arbeiteten genau, davon hatte sie sich gerade überzeugen können. Die zierliche junge Frau fragte sich in diesen Sekunden nicht, wie Roboter auf diese Welt kamen. Sie wußte nur, daß sie nicht in die Hände dieser Maschinen fallen durften. Hier hatten sie den Faktor, der auch für das Verschwinden von Surinen verantwortlich war, und sie erinnerte sich daran, daß Derb Ransih, einer der wenigen Entführten, die wieder auf den Nordkontinent zurückgekehrt waren, den Verstand verloren hatte. Würde es ihnen genauso ergehen?
    Damon Credocks Augenlider flatterten, als er einen Teil seines Geistes aus der biopsionischen Verbindung mit der Seerosenqualle löste.
    »Wir haben keine Chance, wenn wir uns nicht schnellstens etwas einfallen lassen«, gab er zurück und warf einen Blick in Primes Richtung. »Und uns beiden könnte es vielleicht gelingen …«
    »Was?«
    Ein flirrender Energiefunke traf den Rand der Seerosenqualle, und die beiden Mittler spürten, wie ein Beben durch den unförmigen Körper ging. Sie mußten etwas unternehmen, rasch, sonst waren sie verloren.
    »Binde Ennerk fest!« rief Credock. »Wir müssen es einfach wagen.«
    Lyda wußte immer noch nicht, was Damon meinte, aber sie vertraute ihm, kroch zu dem Bewußtlosen hinüber und zurrte ihn mit Tentakelausläufern fest, so fest sie konnte. Dann kehrte sie an die Seite Credocks zurück.
    »Wir müssen tauchen, wir haben keine andere Wahl.«
    Lyda stockte der Atem. »Tauchen? Ist die Seerosenqualle …?«
    »Es ist ein Risiko«, gab Credock atemlos zu. »Aber wir müssen es eingehen. Konzentriere dich!«
    Lyda zitterte, aber dieses Zittern blieb zurück, als ein Teil ihres Bewußtseins sich aus ihrem Körper löste. Plötzlich spürte sie die Molekülgruppierungen der Seerosenqualle, fühlte die einige Dutzend Meter langen Tentakel, die weit ins Meer hinausreichten, ihr jetzt fast nervöses Hin- und Herschwingen, den Schmerz, den der Schockstrahl hervorgerufen hatte. Und da war noch etwas anderes, ein weiteres Bewußtsein, ein Lebensfunke, so vertraut.
    Damon.
    Ja, ich bin es. Konzentriere dich, Lyda. Lenke deine Kraft auf mich. Allein schaffe ich es nicht …
    Sie konzentrierte sich, sammelte die

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