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Die Terranauten 043 - Zuchtstation der Supertreiber

Die Terranauten 043 - Zuchtstation der Supertreiber

Titel: Die Terranauten 043 - Zuchtstation der Supertreiber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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machten der kalten Oberfläche eines Asteroiden Platz. Lyda hielt unwillkürlich den Atem an, als sie den Kopf in den Nacken legte und sich das kalte Licht der Sterne in der transparenten Scheibe ihres Raumhelms spiegelte.
    »Keiner bewegt sich!« ertönte die alarmierte Stimme Credocks aus den Funkempfängern. »Dies ist nur Illusion. Erinnert euch an das erste Verhör, das wir gar nicht als Verhör erkannt haben! Erinnert euch! Weiß noch jemand, welcher Schritt uns in diese Falle geführt hat?«
    Lyda atmete schwer. Die Atemluft aus dem Vorratsbehälter war verbraucht, sauerstoffarm. Sie schätzte, daß sie gerade noch Luft genug für eine knappe Minute hatte. Was würde dann geschehen, dann, wenn der imaginäre, in Wirklichkeit gar nicht vorhandene Luftvorrat verbraucht war? Würde der eingebildete Tod sie auch in der Realität umbringen? Plötzlich hatte sie Angst, unterdrückte aber das Verlangen davonzustürmen.
    »Ich habe mich einfach nur einen einzigen Schritt nach vom bewegt«, stellte Prime fest. Credock brummte.
    »Gut. Ich auch. Dann müßten wir aus dieser Illusionsfalle wieder entkommen können, wenn wir diesen einen Schritt zurücktreten.«
    Lyda sah sich um. Hinter ihr, nur wenige Zentimeter von ihren Stiefeln entfernt, klaffte ein gähnender Abgrund, Hunderte von Metern tief. Es sah ungeheuer real aus. »Also … Los!«
    Die Narianerin biß hart die Zähne zusammen, hob ihren linken Fuß und trat zurück. Für einen Sekundenbruchteil hatte sie das schreckliche Gefühl hinabzustürzen, in einem schier endlosen Fall, dann plötzlich war wieder das kalte Glitzern von Instrumentenkonsolen um sie herum. Schwer prallte sie auf den Boden, holte tief Luft.
    In diesem Augenblick ertönte das Summen einer sich öffnenden Tür, und aus einem Reflex heraus rollte sie sich herum.
    »Was …?«
    Der Sicherheitsbeamte reagierte schnell, ungeheuer schnell. Er riß die Waffe empor, feuerte. Ein fahler Energieblitz tastete nach den Terranauten. Lyda rollte noch einmal herum, dann erwiderte Vangralen das Feuer, und der Mann sank in sich zusammen, bewußtlos für Stunden.
    »Raus hier!«
    Sie sprangen wieder auf die Beine und verließen das Labor, stürmten den Gang entlang, jetzt in die andere Richtung. Credock verlor keine Sekunde, öffnete die sich hier befindende Tür mit einem raschen Tastendruck. Dahinter lag ein weiterer Korridor mit breiten Türen an beiden Seiten.
    Sie liefen los, doch sie hatten sich gerade in Bewegung gesetzt, als etwa dreißig Meter voraus eine Gruppe von Uniformierten und Weißgekleideten hinter der Gangbiegung hervorkam, bei ihrem Anblick überrascht stehenblieb. Credock warf ihnen seine geballte PSI-Kraft entgegen, Vangralen feuerte mit dem Schocker.
    »Los, hier hinein!« Prime hatte eine der Türen an den Seiten geöffnet und stürmte bereits hinein. Lyda folgte ihm, dann auch Vangralen und Credock. Schnell warfen sie die Tür wieder zu, verriegelten sie. Lyda drehte sich um – und stieß einen spitzen Schrei aus.
    Auch dies war offensichtlich ein Labor, aber es war nicht leer. Drei weißgekleidete Männer starrten ihnen entgegen, überrascht, fassungslos. Sie standen hinter unförmigen Pulten, die verhalten summten und deren Kontrollen flackernde Lichter an Wände und Decke warfen. Vor den Kontrollen war eine breite Protopliege in den Boden eingelassen, und auf dem nachgebenden Material befand sich ein grünhäutiger Mann, festgeschnallt, mit zuckenden, sich windenden Gliedern. Lyda wurde übel, dann sah sie in das Gesicht des Geschöpfes, das einmal ein Mensch gewesen war – und erschrak ein zweites Mal.
    »Marc!« rief sie und trat näher heran. Credock folgte ihr, legte für einige Sekunden den Arm um ihre Schultern.
    »Es ist Marc. Marc, dessen Frau in eurem Dorf kurz nach unserer Ankunft am Schimmel gestorben ist. Erinnerst du dich?«
    Credock nickte müde. »Er ist dann verschwunden.« Die Narianerin wirbelte herum. »Ihr verdammten …! Was habt ihr mit ihm angestellt?«
    In ihren Augen glommen Wut und grenzenloser Zorn auf diejenigen, denen das Leben eines Menschen überhaupt nichts bedeutete.
    Jemand hämmerte energisch gegen die verriegelte Tür, und Credock sah sich gehetzt um.
    »Dort!« rief er und deutete mit dem ausgestreckten Arm auf eine weitere Tür. Während Onnegart Vangralen die drei Konzilswissenschaftler in Schach hielt, liefen die anderen drei zu der Tür und öffneten sie.
    »Ein Lift!« brachte Prime überrascht hervor und trat auf den Transportbereich.

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