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Die Terranauten 044 - Das Fluchtschiff

Die Terranauten 044 - Das Fluchtschiff

Titel: Die Terranauten 044 - Das Fluchtschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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den schäumenden Fluten eines endlosen Ozeans hervor. Der hagere Mann mit den silbernen Augen achtete nicht auf die Insekten, die an seinen nackten Beinen emporkletterten. Für wenige Sekunden fühlte er die stechenden Schmerzen, wenn sich ihre Greifzangen in sein ungeschütztes Fleisch bohrten. Ein kurzer Impuls – und der Schmerz war verschwunden.
    Der Supertreiber tastete nach den Gedanken der Wissenschaftler, die seinen wirklichen Körper umringten, auf die an ihn angeschlossenen Instrumente blickten, die Einstellungen veränderten. Er bereitete sich darauf vor, ihre unausweichlichen Fehler zu beseitigen.
    »Die Flucht der Terranauten ist gelungen«, stellte die rothaarige Isis fest. Plötzlich zuckte sie zusammen.
    »Eine Komplikation«, sagte sie leise. »Die Gedanken des Kommandanten …«
    Prometheus und Phönix horchten ebenfalls.
    »Wir können nichts mehr tun«, sagte Phönix 18. »Die Entfernung ist zu groß. Unsere Kräfte reichen nicht aus.«
    Prometheus 93 nickte und straffte seine Gestalt.
    »Die Gefahr einer vorzeitigen Konfrontation mit Valdec ist zunächst gegenstandslos. Aber wir dürfen dieses Risiko niemals vergessen. Wir brauchen nicht mehr lange, dann sind wir soweit.«
    Seine silbernen Augen schienen plötzlich von innen heraus zu leuchten.
    »Wir müssen unsere Aufmerksamkeit jetzt wieder den Experimenten zuwenden. Sie machen so viele Fehler, die Menschen. Wir müssen aufpassen. Laßt uns unsere Weiterentwicklung in die Hand nehmen. Bald ist es soweit.«
     
    *
     
    Etwas Riesiges tauchte plötzlich vor ihnen auf und ließ die Grauen vor den Bildschirmen unwillkürlich zurücktaumeln. Es war ein Schatten, der das Sternenlicht zu verschlucken schien, gewaltig in seinen Ausmaßen, ein Hauch von Bedrohung und Gefahr.
    »Das ist …«
    Der Gardist an den Kontrollen des Ringos kam nicht dazu, seinen Satz zu beenden. Der Schatten schwoll an, schien sich aufzublähen, raste direkt auf sie zu. Ein erschrockener Ruf, dann war das Objekt vorbei und verschwand.
    Für einige Sekunden waren die Grauen in der Kommandozentrale des Gardenringos wie gelähmt.
    »Mein Gott, was war das?«
    »Es sah aus wie ein … gigantischer Rochen …«
    Der Hauptmann des Teams warf dem Gardisten einen verweisenden Blick zu. »Verlieren Sie sich nicht in Spekulationen. Sorgen Sie lieber dafür, daß wir das Objekt nicht aus der Ortung verlieren!«
    Der Angesprochene nickte und schluckte deutlich, während seine Finger über die entsprechenden Kontrollen glitten. Das elektronisch verstärkte Bild, das die Außenkameras aufnahmen, wechselte.
    »Es ist verschwunden«, kam es von den Lippen des Gardisten, während er sich bemühte, das rätselhafte Objekt wiederzufinden.
    »Energieortung?«
    »Gleich null, Hauptmann. Was immer es auch ist, es ist in der Lage, eine drastische Geschwindigkeitssteigerung durchzuführen, ohne dabei energetische Emissionen freizusetzen. Außerdem muß es jetzt bereits so weit von uns entfernt sein, daß wir selbst eine Energieemission infolge der Störstrahlung von Norvo und Arioch nicht mehr registrieren könnten.«
    Der Hauptmann setzte zu einer Erwiderung an, wurde aber von dem dritten Grauen an Bord unterbrochen. Der Mann stieß einen überraschten Laut aus.
    »Ortung.«
    Der Hauptmann war mit einigen schnellen Schritten an den betreffenden Pulten. Aus zusammengekniffenen Augen blickte er auf die Anzeigen.
    »Energieortung«, sagte er langsam und veränderte rasch einige Einstellungen. »Verzerrt zwar, aber es ist kein Zweifel möglich. Und das Objekt, das wir beobachtet haben, kann es nicht sein. Es verfolgt, soweit wir das wissen, einen ganz anderen Kurs.«
    Für einige Sekunden wurde es still in der Zentrale. Die beiden Gardisten sahen ihren Hauptmann an, warteten auf Anweisungen.
    »Spezifikation.«
    Während die beiden Grauen seinen Befehl ausführten, sich über Geräte beugten und Anfragen an den Bordcomputer richteten, trat der Hauptmann näher an die Außenbildschirme heran und sah auf die Projektionen. Sie waren nicht mehr weit von dem Doppelplanetensystem Sarym/Arioch entfernt, hatten bereits die ersten Ausläufer der ausgedehnten Staubwolke erreicht. Die Asteroidenzone lag unmittelbar vor ihnen, Faktoren, die die Ortungswerte stark beeinträchtigen konnten. Das strahlende Licht der Sonne Norvo war abgeblendet, so daß es nicht in den Augen schmerzte. Eine bizarre Szenerie. Das gelbe Licht wurde von unzähligen Staubpartikeln reflektiert, so daß der Eindruck entstand, als leuchte

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