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Die Terranauten 045 - Eine Falle für Llewellyn

Die Terranauten 045 - Eine Falle für Llewellyn

Titel: Die Terranauten 045 - Eine Falle für Llewellyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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dem gewundenen, bizarren Korridor auf.
    »Wir ziehen uns zurück«, ordnete die Queen Ishiya schließlich an. »Die Verstärkung soll sich mit diesen Biestern herumschlagen. Ich …«
    Ein feiner elektrischer Schlag prickelte in ihrem linken Handgelenk. Automatisch hob sie das silberne Armband ans Ohr.
    »Queen und Manag?« schnarrte eine verzerrte Männerstimme aus dem winzigen Lautsprecher.
    »Ich höre«, sagte die Queen kurz, während sie mit vorsichtigen Bewegungen über die höckerigen Bodenerhebungen stieg und dem Wissenschaftler folgte.
    »Eine Meldung von der Zentrale, Queen und Manag. Stonehenge II wird von einem Raumschiff angegriffen.«
    Die Queen Ishiya stieß einen leisen, keuchenden Laut aus.
    Es war soweit! Der Gegner zeigte sich – und würde in die wohlvorbereitete Falle gehen …
    »Ich komme«, erklärte sie hastig. Dann machte sie sich auf den Rückweg zu dem improvisierten Camp an der Bruchstelle im Mittelteil der Arche.
     
    *
     
    Die CYGNI-Eins ächzte im Würgegriff des Staubsturmes.
    Scharf schnitten die Haltegurte in die riemenbedeckte Haut Llewellyns ein und trieben ihm die Tränen in die Augen. Die Erschütterungen, denen der kleine Ringo ausgesetzt war, belasteten Mensch und Maschine auf unerträgliche Weise.
    Auf dem Monitor der Direktbeobachtung herrschte wesenloses Wallen, in das von Zeit zu Zeit die blendende Entladung eines Blitzes fuhr.
    Die CYGNI-Eins fiel.
    Strahl- und MHD-Triebwerke waren verstummt. Nur die notwendigsten Aggregate an Bord des kleinen interplanetaren Schiffes arbeiteten.
    Aber auch diese Vorsichtsmaßnahme, dachte der Riemenmann besorgt, bedeutete keine Versicherung, daß man ihn nicht entdeckte. Allein der Staubsturm konnte ihn vor den imaginären Augen der feindlichen Metalldetektoren und Massetaster schützen.
    Stonehenge II war eine Hölle aus superstarken Blitzgewittern und Sturmböen mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von zweihundert Kilometern in der Stunde. Der Sturm blies den Sand des Planetenbodens bis hoch in die äußersten Atmosphäreschichten, verwandelte den rotdurchglühten Tag in finsterste Nacht.
    Erneut ein Blitz.
    Mit einem ungeheuren Krachen schlug er in die Hülle des Ringos ein. Das Schiff schwankte. Die Luft in der engen Zentrale roch nach Ozon.
    Selbst in dieser gefährlichen Phase hatte Llewellyn 709 auf den Schutz des Prallfeldes verzichtet.
    Der Nordpol von Stonehenge II – und damit auch die Station der Grauen Garden und des Kaiser-Konzerns – lag in knapp zweihundert Kilometern Entfernung. Die energetischen Emissionen des Feldes hätten aus dieser relativen Nähe für die elektronischen Horchposten der Station wie ein Leuchtfeuerwerk gewirkt.
    Kein Risiko.
    Und wenn er dabei draufging.
    Der Riemenmann lachte, befreite sich auf diese Weise von der aufgestauten Spannung. Wie hypnotisiert klebte sein Blick an den Anzeigen des Höhemessers.
    Erstaunlich, dachte Llewellyn in einem Winkel seines Bewußtseins, daß trotz des hohen Luftdrucks derart starke Stürme entstehen konnten.
    Wieder ein heftiger Stoß.
    Nein, kein Blitz. Eine konträr verlaufende Luftströmung hatte den Ringo gepackt und ihn aus dem Kurs gerissen, fort vom Nordpol, in exakt südliche Richtung. Der Höhenmesser verriet, daß die CYGNI-Eins gleichzeitig fast tausend Meter an Höhe gewonnen hatte.
    Ein Spielball, dachte der Riemenmann. Er war ein Spielbau im Wüten des Sturmes.
    Dann flammten Dutzende von Dioden auf, huschten Farberuptionen über die Monitoren.
    Endlich! Erleichterung erfaßte den Terranauten.
    Das mußte die CYGNI sein. Sie griff den Stützpunkt an.
    Es war ein Wagnis … Er rang sich zu einem Entschluß durch und aktivierte einen Teil der Ortungsanlagen. Elektronische Impulse durchdrangen die Wand aus hochgewirbeltem Staub, Sand und kleineren Felsbrocken.
    Ein Rasterschirm setzte ihre Erkenntnisse in begrifflich erfaßbare Bilder um.
    Die CYGNI schoß mit hoher Geschwindigkeit aus dem sonnenumfassenden Asteroidenring, in den auch Stonehenge eingebettet war; ein grauer, fetter Ball in einer unendlichen Reihe vereister, blitzender Erbsen.
    Alarm summte in dem Ringo auf, als die Lasergeschütze der CYGNI schenkeldicke tödliche Lichtstrahlen durch das Staubmeer der Atmosphäre schickten. Am Nordpol flackerte es auf, als die Laserstrahlen in die Geröllwüsten einschlugen und sich mit großer Geschwindigkeit der prallfeldgeschützten Station näherten.
    Die Station erwiderte das Feuer. Aus verborgenen Abwehrstationen fauchten Abfangraketen in den

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