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Die Terranauten 045 - Eine Falle für Llewellyn

Die Terranauten 045 - Eine Falle für Llewellyn

Titel: Die Terranauten 045 - Eine Falle für Llewellyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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sein ganzer Körper von goldenen Riemen bedeckt und er auf dem Weg zu einem Planeten, von dem man ihm sagte, daß er Stonehenge II hieß und daß man dort auf seine Mitarbeit angewiesen war.
    Ein Riemenmann … Er war zu einem Riemenmann geworden, zu einem Verdammten, für den jeder normale Mensch so fern war wie das fahle Flackern der Galaxien.
    Irgend etwas hatte nicht funktioniert, und es war zu einer psionischen Überladung gekommen. Jede Zelle, seines Körpers emittierte jetzt ungerichtete psionische Impulse, und allein das Riemengeflecht verhinderte, daß er mit dieser ungeheuren Kraft seine Umgebung zerstörte.
    Und hier auf Stonehenge II schließlich …
    Valhala 13 ballte unwillkürlich seine Fäuste.
    Man hatte ihn in Tiefschlaf versetzt, tagelang, und mit einem gewaltigen Aufwand an Technik und Thingsteinen seine Zellschwingungsfrequenz und die Modulation seiner PSI-Kräfte verändert. Tage und Wochen waren mit erschöpfenden Lernprogrammen, körperlichem Training und PSI-Tests vergangen. Die Expertin Fuji verstand ihre Arbeit, und kein Tag war verflossen, an dem sie ihn nicht an das Selbstmordprogramm erinnert hatte.
    Sartyra Fuji …
    Er begehrte und haßte sie zugleich. Er wußte nicht, was ihn tiefer befriedigt hätte – mit ihr zu schlafen oder sie zu töten.
    Doch beides war unmöglich.
    Er war ein Monstrum und mentalkonditioniert. Wachs in Fujis Feuerhänden …
    Valhala 13 löste sich aus seiner Starre und schwamm mit kräftigen Bewegungen dem Beckenrand entgegen.
    Gewiß, er hatte Angst vor seinem Auftrag, doch die Angst vor dem Selbstmordprogramm war größer. Er würde seine Aufgabe erfüllen, er würde ihnen zeigen, was in ihm steckte.
    Endlich, sagte sein selbstkritisches Ich in diesem Moment, endlich wirst du vernünftig!
     
    *
     
    Für einen langen Augenblick standen sich Llewellyn 709 und der Stoneman reglos gegenüber.
    Bis auf das ewige Fauchen und Röhren des Windes übertrugen die Außenmikrofone keinen Laut.
    Dann knickte das seltsame Geschöpf in den Knien ein und ließ sich auf den Sand fallen. Der heftige Wind, der die Stickstoffatmosphäre aufwühlte und lange Furchen in den Sandboden fraß, schien dem Stoneman nichts auszumachen.
    Noch immer wagte Llewellyn sich nicht zu rühren.
    Erneut hatte der Anblick der knorrigen, fern einem Menschen ähnelnden Kreatur Erinnerungen in ihm ausgelöst, aber sie waren zu verschwommen, um das Rätsel zu lösen, das über Stonehenge II lag.
    Der Stoneman begann, mit seinen Händen Sand in seinen breiten Mundschlitz zuschaufeln, und hielt dabei sein augenloses, warziges Nichtmenschengesicht auf den Treiber gerichtet.
    Die Düne, dachte der Riemenmann.
    Der Stoneman mußte vom Sand der. Düne angelockt worden sein.
    Gelassen fraß der Stoneman weiter, eine Handvoll Sand nach der anderen, und schien den Treiber dabei nachdenklich anzustarren.
    Einbildung, sagte sich Llewellyn verärgert. Vermutlich konnte das Geschöpf ihn nicht einmal sehen – obwohl er sich nicht sicher war, ob es sich bei diesen »Warzen« nicht um das Stonemen-Äquivalent menschlicher Augen handelte.
    Der Stoneman beendete seine Mahlzeit und ließ die Hände sinken. Die Mikrofone fingen ein heiseres Röcheln auf, und besorgt wich Llewellyn einen Schritt zurück. Plötzlich sank der Stoneman vornüber, öffnete weit sein breites, schlitzartiges Maul und würgte eine basaltfarbene Masse hervor, die kurz nach der Berührung mit der Stickstoffatmosphäre erstarrte.
    Verblüfft weiteten sich die Augen des Riemenmannes.
    So also entstanden die Obelisken. Der Metabolismus der Stonemen verwandelte den Sand in flüssigen Stein, und jetzt bemerkte er auch die Anzeige des Wärmedetektors.
    Kurzfristig war die Umgebungstemperatur auf knapp dreihundert Grad Celsius gestiegen und begann nun langsam wieder zu fallen. Ursprung der Temperaturveränderung war zweifellos der Stoneman.
    Und das wiederum bedeutete, daß das Geschöpf in seinem knorrigen Körper kein einziges Gramm Eiweiß besaß. Aber auf welcher Basis funktionierte seine Körperchemie dann? Woraus bestanden seine Zellen? Lebten die Stonemen im eigentlichen Sinne des Wortes?
    Ein weiteres Phänomen lenkte die Aufmerksamkeit des Riemenmannes auf sich.
    Die ausgewürgte, erstarrte Masse hatte sich nicht ziellos über den Sandboden ausgebreitet, sondern bildete eine fingerdicke Platte von unregelmäßiger Form, die nur an einer Seite eine gewisse Rundung aufwies.
    Gedanklich führte der Riemenmann die Rundung fort. Seine

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