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Die Terranauten 045 - Eine Falle für Llewellyn

Die Terranauten 045 - Eine Falle für Llewellyn

Titel: Die Terranauten 045 - Eine Falle für Llewellyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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Thingsteine interessieren, die in der Umgebung des Schiffswracks massiert auftreten.«
    »Und die Thingsteine«, folgerte Sartyra Fuji, »werden Valhalas PSI-Ausstrahlung unkenntlich machen.«
    »So ist es, Expertin«, stimmte Ishiya zu. »Es handelt sich nur noch um eine Frage der Zeit, dann befindet sich einer unserer gefährlichsten Gegner in unseren Händen – Llewellyn 709, der Riemenmann.«
    Plötzlich lachte Sartyra Fuji auf. Ihr Lachen klang hell und warm, freundlich wie die frische Brise eines sonnigen Frühlingstages, in den sich dann die Fäulnis eines Massengrabes schlich. Die Queen Ishiya runzelte die Stirn. Unwillig gestand sie sich ein, daß die Wissenschaftlerin sie verunsicherte.
    »Sie lachen?« fragte die Queen scharf. »Warum?«
    Fuji ließ ihre weißen Zähne blitzen. »Es ist nichts, Queen und Manag«, erklärte sie. »Nur ein Gedanke. Mir fiel ein alter Begriff ein.«
    »Ja?«
    »Die Laus im Pelz, Queen und Manag«, sagte Fuji gurrend. »So sagte man früher auf der Erde – in präkosmischer Zeit.«
    Queen Ishiya verstand. Sie lachte jetzt ebenfalls.
     
    *
     
    Angst.
    Sie war eine Peitsche, die durch seine Nerven schnitt und auch die letzte Faser seines Körpers erfaßte.
    Valhala 13 fuhr mit einem gellenden Schrei in die Höhe.
    Dämmerlicht umgab ihn. Die Wände des Schlafzimmers verschwammen vor seinen Augen. Die Bettdecke war zerwühlt und schweißdurchtränkt.
    Ich zittere, dachte er erstaunt und musterte seine Hände, deren Riemengeflecht raschelte.
    Er schluckte, fuhr mit der Zunge über seine spröden Lippen und blickte dann auf den Chronometer. Knappe drei Stunden hatte er nur geschlafen, und noch immer dämpfte das Schlafmittel die Klarheit seiner Gedanken.
    Valhalas Atem ging keuchend, und wieder erschrak er bei der Erinnerung an chaotische Träume.
    Du machst dich selbst verrückt! erklärte sein selbstkritisches Ich. Du hast deine Lage immer noch nicht akzeptiert …
    »Wie könnte ich auch«, sagte Valhala laut. Seine Stimme klang kratzig und belegt. »Man hat aus mir ein Ungeheuer gemacht, und alles, was mich erwartet, sind Angst und Gefahr – und vielleicht auch der Tod.«
    Dir bleibt keine Wahl. Denk an die Mentalblockade, das Selbstmordprogramm.
    Valhala 13 lachte krächzend. Nein, dies würde er nicht vergessen. Er hatte Angst vor dem, was vor ihm lag, aber mit noch größerer Furcht erfüllte ihn der Gedanke an die posthypnotischen Befehle in den düsteren Tiefen seines Unterbewußtseins.
    Zu oft hatte die Expertin davon gesprochen.
    Zu oft hatte sie ihm erklärt, daß das Selbstmordprogramm stärker war als sein Selbsterhaltungstrieb. Für ihn gab es kein Entkommen. Die Fesseln, die ihn an das Konzil ketteten, waren unsichtbar, doch stärker als Stahl und Eisen.
    Noch immer leicht zitternd erhob er sich und verließ das Bett. Er benötigte einige Sekunden, um die betäubenden Nachwirkungen des Schlafmittels zu verdrängen. Mit unsicheren Schritten betrat er dann den Fitneßraum.
    Regenbogenlicht glitzerte über dem Becken des Swimmingpools.
    Er sprang.
    Das Wasser schlug herrlich kühl und erfrischend über ihm zusammen, sickerte durch das Geflecht seiner PSI-blockierenden Riemen und wusch den klebrigen Schweiß fort.
    Valhala 13 tauchte auf, wälzte sich auf den Rücken und trieb dann bewegungslos durch das weite Becken, blinzelte hinein in das Regenbogenlicht, das eine beruhigende Wirkung auf ihn ausübte.
    Wer bin ich? dachte er.
    Etwas wie Verzweiflung erfaßte ihn, und erstaunt registrierte er die Feuchtigkeit in seinen Augen; die Feuchtigkeit, die kein Wasser war.
    Wer bin ich? fragte er sich wieder.
    Einst war ich ein Treiber, aber selbst mein alter Name ist vergessen. Ich erinnere mich nur an die Wüsten von Zoe und die Sonne Spilter, deren Licht so rot war wie das von Set.
    Ich erinnere mich an Stahlkorridore und verwaschene Gesichter, hinter denen sich die Gedanken des Konzils verbergen. Ich erinnere mich an einen Namen – Sarym –, doch ich bin mir nicht sicher, ob es eine Welt wie Sarym wirklich gibt. Ich erinnere mich an Spritzen und das Prickeln von Virenkulturen, die mir helfen, die zerstörerische Wirkung der Thingsteine zu überleben.
    Ich erinnere mich an einen Unfall, an grelles Licht und verzehrenden Schmerz …
    Valhala 13 unterdrückte ein Schluchzen.
    Selbstmitleid, analysierte sein zweites, eingebildetes Ich gnadenlos. Du ergehst dich in Selbstmitleid.
    Als er wieder erwachte – nach dem letzten, dem verhängnisvollen Experiment –, da war

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