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Die Terranauten 045 - Eine Falle für Llewellyn

Die Terranauten 045 - Eine Falle für Llewellyn

Titel: Die Terranauten 045 - Eine Falle für Llewellyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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verwirrt und wandte sich jetzt in diese Richtung, schwebte abrupt über einem dampfenden Lavasee, ohne dessen Magmahitze zu spüren, und der Goldglanz befand sich jetzt noch weiter links.
    Aus einer Eingebung heraus bewegte sich der Riemenmann nun nach rechts und gleichzeitig rückwärts. Abermals wechselte die Szenerie. Galaxien und die Finsternis des Weltraums wichen Nebelschwaden und verdrehten Stahlspiralen, die aus dem Nichts herauswuchsen. Doch der goldene Tupfer schien sich nun zu nähern.
    Triumph erfüllte Valhala.
    Er setzte seinen gespenstischen Marsch fort und löste den Stunner von dem Gürtel, den er um seine riemenbedeckte Hüfte geschlungen hatte.
    Unvermittelt verschwanden die immateriellen Alptraumwelten. Das Grün des Korridors, der sich durch die Arche schlängelte, erschien. Sand knirschte unter Valhalas Füßen. Neben sich entdeckte er einen auf dem Boden hockenden Grauen, dessen Gesicht kreatürliche Qual ausdrückte.
    Weitere Graue tauchten auf, wie nach dem Sturz aus einem übergeordneten Raum.
    Valhala 13 war ebenfalls ein Riemenmann, und der PSI-Sturm, den der Terranaut erzeugte, beeinflußte ihn kaum.
    Du mußt ihn überwältigen! verlangte sein anderes Ich.
    Valhala ignorierte die innere Stimme und stapfte weiter. Ihm schien, als müsse er sich durch zähen Schlamm bewegen, als griffen unsichtbare Hände nach ihm.
    Dann sah er den anderen Riemenmann.
    Llewellyn 709 stand an der Korridorwand, halb von einem konischen Vorsprung verdeckt, und er war steif wie eine Marmorstatue. Seine Brust war frei. Die Haut war bleich und haarlos und begann beim Hinsehen zu glühen.
    Valhala bewegte unwillig den Schädel. Der optische Effekt verschwand.
    Der Widerstand, den ihm die Gewalten des PSI-Sturmes entgegensetzten, nahm zu.
    Er umklammerte den Kolben des Stunners und fragte sich mit klopfendem Herzen, ob die Waffe in diesen verrückten superphysikalischen Bedingungen ihre Wirkung voll entfalten konnte.
    Nur noch wenige Meter trennten die beiden Riemenmänner, und selbst ein Beobachter, der mit ihnen vertraut war, hätte Schwierigkeiten gehabt, die beiden zu unterscheiden.
    Sie waren gleich groß, beide vom goldenen Riemengeflecht bedeckt, und selbst ihre Stimmen ähnelten einander. Doch dies war nicht das eigentliche Problem. Auch komplizierte technische Geräte hätten nur feststellen können, daß ihre Zellschwingungsdaten und die Frequenzen ihrer PSI-Emissionen vollkommen identisch waren.
    Allein ihre Gedanken unterschieden sich voneinander.
    Doch niemand war in der Lage, die Gedanken eines Riemenmannes gegen seinen Willen zu lesen.
    Valhala 13 hob den Stunner.
    In diesem Augenblick, hinter den schmalen Sehschlitzen nur zu erahnen, öffnete Llewellyn 709 die Augen.
    Valhala 13 brach der Schweiß aus. Er drückte den Feuerknopf des Stunners.
    Ein dumpfes Rumoren peinigte seine Ohren. Mit quälender Langsamkeit löste sich eine vielfarbige Impulswelle aus der Mündung der Faustwaffe und wälzte sich dem Terranauten entgegen.
    »Ich träume«, hörte Valhala den anderen sagen. »Ich sehe ein verfluchtes Spiegelbild!«
    Es war eine boshafte Eingebung, die Valhala zu seinen Worten veranlaßte. »So ist es, Terranaut«, erklärte er heiser. »Und das Spiegelbild wird jetzt an deine Stelle treten.«
    Llewellyn schien zu begreifen und versuchte, sich zu bewegen, sich auf den anderen Riemenmann zu werfen, doch da erreichte ihn die Impulswelle aus dem Stunner, und er stürzte schwer zu Boden, wie ein Fels, den ein Erdbeben erschütterte.
     
    *
     
    Fluchtartig hatten sie die Arche räumen müssen.
    Mit ausdrucksloser Miene starrte die Queen Ishiya auf den Monitor. Das hoch über dem Planeten stehende Fernsehauge, dessen elektromagnetische Wellen stark genug waren, um selbst die aufgewirbelten Staubwolken zu durchdringen, zeigte einen gähnenden, glühenden Krater.
    Fünf Stunden, nachdem es Valhala 13 gelungen war, den Terranauten zu überwältigen, seine Riemen zu schließen und so den PSI-Sturm zu beenden, war die Arche explodiert.
    Mit müden Augen stand der Leitende Wissenschaftler neben der Queen und hielt ein Bündel Computerfolien umklammert.
    »Es müssen die PSI-Emissionen gewesen sein, Queen und Manag«, sagte der Wissenschaftler leise. »Nach dem PSI-Sturm sind im bislang noch nicht erforschten Vorderteil des Wracks Maschinen angelaufen. Nach den Messungen zu urteilen, haben sie auf der Basis der kontrollierten Kernfusion gearbeitet. Da es für ihre Energieerzeugung keine Abnehmer gab – viele

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