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Die Terranauten 050 - Drohung von den Sternen

Die Terranauten 050 - Drohung von den Sternen

Titel: Die Terranauten 050 - Drohung von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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Nicht weit von ihm befand sich Asen-Ger. Der Logenmeister lag noch auf dem Boden, aber er richtete sich schon auf und schien nicht verletzt zu sein.
    Durch das Brausen des Orkans, den das fremde Raumschiff durch sein brutales Landemanöver ausgelöst hatte, erklangen aufgeregte Rufe. In der Nähe der Burg drehte sich der getarnte Fokussierkristall einer Laserstellung.
    Das fremde Schiff schwebte jetzt nur noch wenige Dutzend Meter über dem Boden, passierte die Trutzburg aus dem Holz der Tulpenbäume und landete schließlich auf dem Geröllboden unweit der Küste.
    Noch immer flackerte und pulsierte das rätselhafte Objekt, und David versuchte vergeblich, seine Größe abzuschätzen. Es war nicht statisch; es bebte, und es schien, als ob es mit seiner Umgebung auf eine rätselhafte Weise kommunizierte.
    Das Lasergeschütz hatte sich nun genau auf das Schiff gerichtet.
    Hastig hob David den linken Arm, schaltete den Communer ein und brüllte: »Nicht schießen! Bei Myriam, nicht schießen!«
    Er hielt den Atem an.
    Neben ihm spuckte jemand aus. Ein unterdrückter Fluch folgte.
    »Wenn mich nicht alles täuscht«, knurrte Llewellyn 709, »dann haben wir es nicht zum ersten Mal mit diesem Besucher zu tun.«
    Und wie zur Bestätigung entstand vor dem pulsierenden, nur verschwommen erkennbaren Objekt eine blendendhelle Kugel aus reinem Licht. Unvermittelt erlosch sie und gab eine fremde und doch vertraute Gestalt frei.
    Der Fremde war groß und kräftig, seine gesamte Gestalt von einem grünlichen Flaum bedeckt, und er besaß zwei Arme, die in sechsfingrigen Händen endeten. Doch am beeindruckendsten war sein grünbeflaumter Schädel, der von einem rötlich leuchtenden Zyklopenauge beherrscht wurde.
    Langsam richtete sich David terGorden zu voller Größe auf und hob den rechten Arm zum Gruß.
    Cantos, der Genessaner, war auf Rorqual gelandet.
    Und David fühlte mit einemmal Kälte in seinen Gliedern. Er fragte sich, was Cantos zu dieser spektakulären, überstürzten Landung gezwungen hatte.
    Er lächelte schwach.
    Noch vor Minuten hatte er sich über ihre Probleme beklagt, doch plötzlich wußte er, daß die eigentlichen Schwierigkeiten jetzt erst beginnen würden.
    Cantos winkte ihnen zu, und trotz der PSI-dämpfenden Eigenschaften Rorquals vernahm David seine konzentrierte telepathische Mitteilung.
    Erschreckt nicht, wisperte es in Davids Bewußtsein. Es war notwendig.
    Ehe der Treiber über den Sinn der Botschaft nachdenken konnte, begann um ihn herum die Luft zu flimmern. Grelles Licht biß in seinen Augen, und undeutlich erkannte er, daß auch Llewellyn und Asen-Ger von dem pulsierenden Helligkeitsball eingehüllt wurden.
    Abrupt veränderte sich die Umgebung.
     
    *
     
    Der Boden unter seinen Füßen schien ständig in Bewegung zu sein; er war eine amorphe blaßblaue Masse, die an Protoplasma erinnerte und dennoch so hart und massiv war wie Beton. Über Davids Kopf drifteten lautlos funkelnde Gebilde durch die milde Luft. Sie ähnelten Kristallüstern, zusammengesetzt aus zahllosen fluoreszierenden Facetten und durch farbenprächtige hauchdünne Glasfasern miteinander verbunden.
    Das Schiff, dachte terGorden, während er sich benommen umsah.
    Er erschrak leicht, als sich unter ihm der Boden hochwölbte und einen weichen Sessel formte.
    Perspektivisch verzerrt geriet Llewellyns massige Gestalt in sein Blickfeld. Der Riemenmann entdeckte ihn ebenfalls und stapfte auf ihn zu.
    »Ein verrückteres Raumschiff«, knurrte der Supertreiber, »ist mir in meinem ganzen Leben noch nicht begegnet.«
    Jemand lachte.
    Cantos.
    Der Außerirdische schälte sich aus den Lichtvorhängen der grotesken Kristallüster und führte Asen-Ger zu terGorden und dem Riemenmann.
    David sah Cantos forschend an. Erneut verwirrte ihn die Diskrepanz zwischen dem exotischen Äußeren des Genessaners und seinem menschlichen, fast trivialen Verhalten. Wie groß mußte die geistige Potenz des Extraterrestriers sein, daß er sich so problemlos in die Psyche der Menschen einfühlen konnte!
    Schmerzlich wurde dem Terranauten bewußt, daß ihnen Cantos noch so gut wie fremd war. Zweifellos sympathisierte der Grünhäutige mit ihnen, aber er war nicht bereit, die Geheimnisse zu lüften, die um ihn und um sein Volk lagen.
    Llewellyns barsche Stimme riß ihn aus seinen Gedanken.
    »Ich vermute«, wandte sich der Riemenmann in seiner üblichen burschikosen Art an Cantos, »Sie haben uns nicht zu einem Gelage in Ihr Schiff eingeladen. Oder steht Ihnen nur

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