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Die Terranauten 050 - Drohung von den Sternen

Die Terranauten 050 - Drohung von den Sternen

Titel: Die Terranauten 050 - Drohung von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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hob einen Arm. »Lassen Sie mich erklären, David terGorden, denn Sie müssen die Lage begreifen, um richtig handeln zu können.
    Die Zivilisationen dieser Milchstraße haben nur lockeren Kontakt untereinander. Es gibt zu viele Unterschiede, als daß sich ein regelmäßiger Gedankenaustausch oder gar Handelsbeziehungen realisieren ließen, von den riesigen Entfernungen ganz zu schweigen.
    Die oberste Stufe der Entwicklung nehmen die Entenitäten ein – Gebilde, die Sie als Superzivilisationen bezeichnen würden. Kulturen, die eine, zwei oder drei Millionen Jahre alt sind und die auch uns Genessaner vollkommen fremd und rätselhaft erscheinen. Wir wissen, daß sie existieren, doch das ist auch schon alles.
    Dann folgen die posttechnischen Zivilisationen, deren Basis der Faktor PSI ist und die das Verbindungsstück zwischen den Entenitäten und den Schwellenmächten darstellen. Fremd und unnahbar, aber noch kommunikationswillig.
    Die Schwellenmächte selbst sind Kulturen, die PSI und Technik zu einer vollkommenen Einheit verschweißt haben. Sie haben bereits teil am Informationsstrom zwischen den Superzivilisationen und werden hin und wieder von den Entenitäten als potentielle zukünftige Partner konsultiert, auch wenn dies nur sehr selten geschieht.«
    »Und wo«, unterbrach Llewellyn, »stehen die Genessaner? Oder die Menschheit?«
    »Wir sind kurz davor, als Schwellenmacht betrachtet zu werden«, erwiderte Cantos. »Obwohl die Bezeichnung ›kurz‹ eine Spanne von mehreren zehntausend Jahren umschreibt. Und die Menschheit …«
    Der Riemenmann lachte rauh. »Sagen Sie es nicht«, bat er. »Es könnte meinem Selbstwertgefühl schaden.«
    »Wie viele Kulturen gibt es in der Galaxis?« warf Asen-Ger ein.
    »Drei- oder vierhundert.« Der Genessaner lehnte sich in seinem Protopmaterie-Sessel zurück. »Vielleicht einige mehr. Vergessen Sie nicht, daß Kontakte nur sporadisch geknüpft werden. Jeder lebt für sich. Und nicht alle Völker sind wie Menschen und Genessaner kommunikationsfähig – oder dazu bereit.« David terGorden saß stumm da. Seine Gedanken wirbelten. War dies das Ende? Welche Chance hatten sie schon gegen diese hochentwickelten Kulturen? Vermutlich waren diese Entenitäten in der Lage, mühelos das gesamte Sternenreich auszulöschen …
    Cantos schien seine Überlegungen zu erraten.
    »Ihre Niedergeschlagenheit ist verfrüht«, erklärte er. »Noch gibt es Hoffnung.«
    »Hoffnung?« fragte David bitter.
    »Gewiß«, bestätigte Cantos ungerührt. »Verfallen Sie nicht auf den Irrtum zu glauben, daß die Entenitäten oder die anderen Zivilisationen grausam und skrupellos sind. Sie hassen die Menschheit nicht. Um es offen zu sagen: Die Menschheit ist ihnen im Grunde vollkommen gleichgültig. Allerdings dürfte man die Wahrscheinlichkeit, daß die Menschen sich weiterentwickeln, für äußerst gering halten.
    Aber die anderen fürchten die, verhängnisvollen Folgen der Kaiserkraft.
    Deshalb werden sie etwas dagegen unternehmen. Doch nicht in dem Sinne, wie Sie jetzt glauben. Für die Entenitäten besteht kein Grund, die Menschheit selbst zu vernichten. Vielleicht kommt es dazu, aber dies wäre eine unbeabsichtigte Folge.
    Es geht den galaktischen Zivilisationen darum, die Kaiserkraft-Gefahr auszuschalten. Und das mit dem geringsten Aufwand und dem größten Ergebnis.«
    David sprang auf und begann, ruhelos hin und her zu laufen. Der Boden unter seinen Füßen strahlte angenehme Wärme aus.
    »Die Erde«, preßte Llewellyn hervor. »Die Erde wird das Ziel ihrer Angriffe werden. Aber womit werden sie angreifen? Mit Raumflotten? Bomben? Strahlgeschützen?«
    Cantos winkte ab. »Sie denken in zu menschlichen Bahnen, Llewellyn«, machte er ihn auf seinen Fehler aufmerksam. »Es ist nicht auszuschließen, daß eine weniger entwickelte Zivilisation, die keinen Kontakt mit den Entenitäten hat, auf sich allein gestellt eine derartige Aktion durchführt, obwohl auch in diesem Falle die Wahrscheinlichkeit für ein derart martialisches Vorgehen praktisch Null ist.
    Vielleicht ist der Angriff nicht einmal als solcher zu erkennen, doch verlassen Sie sich darauf, daß niemand seine Auswirkungen übersehen wird.«
    Bedrückt fuhr sich Asen-Ger durch sein gelocktes, schulterlanges Haar. »Es ist sinnlos«, murmelte er. »Wie sollte es uns überhaupt möglich sein, gegen derartige Superzivilisationen zu bestehen? Sie werden uns zerquetschen und …«
    »Sie übersehen den Grundsatz von der Verhältnismäßigkeit der

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