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Die Terranauten 050 - Drohung von den Sternen

Die Terranauten 050 - Drohung von den Sternen

Titel: Die Terranauten 050 - Drohung von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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der Sinn nach einem tiefschürfenden Gespräch mit kultivierten Leuten?«
    Cantos lachte erneut.
    Sein Zyklopenauge schillerte in einem tiefen Blau.
    »Sehr reizvoll, was Sie da sagen«, erwiderte der Genessaner. »Aber die Lage ist zu ernst, um Zeit mit Plaudereien zu verschwenden.«
    »Wann war die Lage nicht ernst?« knurrte Llewellyn 709. »Aber kommen wir zur Sache. Warum diese Gewaltlandung? Wollten Sie ganz Pitcairn in die Luft blasen?«
    Cantos’ entspannte Haltung war mit einemmal wie fortgewischt. Schwach empfing terGorden psionische Impulse, die von Erregung und auch leiser, unterdrückter Furcht zeugten, und über allem lag das statische PSI-Rauschen des fantastischen Schiffes, dessen Inneneinrichtung auf jeden Menschen einen anderen Eindruck machte.
    Dieses Schiff … Es zeugte von einer Technik, die der der Menschheit um Jahrtausende voraus war. Und allgegenwärtig war das Gefühl der Macht, das Bewußtsein, im Zentrum korrespondierender psionischer Strömungen zu schweben.
    David rang die irreale Empfindung nieder und konzentrierte sich auf den Genessaner.
    »Es ist eingetroffen«, begann Cantos übergangslos, »was ich schon seit langem befürchtet und Ihnen bereits angedeutet habe.« Sein großes, strahlendes Auge wirkte mit einemmal stumpf und besorgt. »Die superphysikalischen Nebenwirkungen der Kaiserkraft haben die Grenzen Ihres Sternenreiches überschritten. Es kam zu einer Katastrophe.«
    Davids Muskeln krampften sich zusammen. Nervös befeuchtete er seine Lippen.
    Also hatten sich seine Vermutungen bewahrheitet.
    »Eine Katastrophe?« wiederholte Llewellyn heiser. »Welcher Art? Reden Sie!«
    David blickte in Asen-Gers Gesicht, und es war grau. Auch der Logenmeister verstand:
    »Der Ort des Geschehens liegt rund dreißigtausend Lichtjahre von der Grenze des irdischen Reiches entfernt. Eine Randwelt, deren Sonne bereits begonnen hatte, sich aus dem galaktischen Schwerkraftfeld zu lösen und in die Leere hinauszudriften.« Cantos sah sie nacheinander an. »Meine Informationen sind dürftig, aber allem Anschein nach hat das permanente gewaltsame Aufreißen des zweiten Raumes durch die Kaiserkraft-Schwellenfelder zu einer Art dimensionaler Verspannung geführt, den tektonischen Verschiebungen einer planetaren Gesteinskruste vergleichbar. Dadurch wurde weit außerhalb des menschlichen Sternenreiches eine instabile Raum-Zeit-Zone erzeugt. Es kam zu einem direkten Kontakt zwischen Weltraum I und II.«
    »Zoe«, flüsterte David unwillkürlich.
    »Ja«, bestätigte Cantos ernst. »Die fragliche Sonne wurde wie Spilter zu einer Supernova und vernichtete ihre beiden Planeten.«
    Schweigen trat ein.
    Die Spannung schnürte Davids Kehle zu. Er wagte nicht, die Frage zu stellen, die ihm auf den Lippen lag. Er fürchtete sich vor der Antwort.
    »Einer dieser Planeten war bewohnt«, sagte Cantos. »Eine prä-psionische, technikorientierte Zivilisation, die erst vor kurzem die Raumfahrt entwickelt hat.«
    Die Stille, die herrschte, war nahezu schmerzhaft.
    Schließlich sprach Cantos weiter, und seine Stimme klang schleppend, als bereite es ihm Mühe, die Sätze zu formen.
    »Den interstellaren Zivilisationen der Milchstraße ist bekannt, daß die Menschheit für diese Katastrophe verantwortlich ist. Sie werden jetzt ihre abwartende Haltung beenden und die Gefahr eindämmen. Sie hassen die Menschheit nicht, aber um selbst zu überleben, müssen sie Gegenmaßnahmen treffen. Kontakte zwischen den Völkern wurden hergestellt, eine galaktische Konferenz geplant.«
    Cantos bewegte müde seine grünbeflaumten Gliedmaßen. »Als ich davon erfuhr, bin ich sofort aufgebrochen, um Sie zu warnen.«
    »Was …, was werden das für Gegenmaßnahmen sein?« stieß Asen-Ger hervor.
    In einer vollkommen menschlich wirkenden Geste zuckte Cantos die Achseln.
    »Ich weiß es nicht«, gestand er, »Genessos wurde lediglich von der Konferenz unterrichtet, ohne daß man von uns einen Vertreter eingeladen hat. Die meisten Mitglieder meines Volkes sind an den Vorgängen in der Galaxis rein wissenschaftlich interessiert.«
    »Und das bedeutet?« schnappte Llewellyn.
    Cantos starrte ihn mit seinem Zyklopenauge an. »Das bedeutet, daß die Zivilisationen die Gefahr als sehr groß einschätzen. Das bedeutet, daß die Entenitäten selbst in das Geschehen eingreifen werden und keinen Wert auf die aktive Unterstützung von Zivilisationen der mittleren Entwicklungsstufe legen.«
    »Entenitäten?« echote terGorden ratlos. »Ich …«
    Cantos

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