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Die Terranauten 050 - Drohung von den Sternen

Die Terranauten 050 - Drohung von den Sternen

Titel: Die Terranauten 050 - Drohung von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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eine strahlend gelbe Färbung angenommen. »Warum?« echote er ironisch. »Nun, vielleicht habe ich eine Vorliebe für verrückte Wilde? Oder ein zu weiches Herz?«
    Llewellyn begann, schallend zu lachen, und die unerträgliche Spannung der letzten Minuten entlud sich in diesem Heiterkeitsausbruch.
    »Das habe ich schon die ganze Zeit vermutet«, versicherte der Riemenmann, als er sich wieder beruhigt hatte. »Ein galaktischer Pfadfinder, und die Kosmische Laus soll mich beißen, wenn wir nicht Teil seiner täglichen guten Tat sind …«
    David terGorden lächelte, und in Gedanken begann er bereits, die Besatzung zusammenzustellen, die sie auf ihrer Expedition zur fernen Erde begleiten sollte.
    Über ihm, still, hell, bedächtig, drifteten die funkelnden, imaginären Kristallüster durch die lichte Weite des außerirdischen Schiffes.

Die Entenitäten sind nicht homogen. Es gibt nicht die allesumfassende galaktische Zivilisation. Die Völker leben auf sich gestellt, und schon die gewaltigen Entfernungen in der Milchstraße sorgen für eine getrennte Entwicklung. Die Entenitäten wie die posttechnischen Kulturen und die Schwellenmächtehandeln auch nicht gemeinsam. Sie kommunizieren zwar miteinander in Zeiten höchster Gefahr, wenn alle betroffen sind, doch sie agieren einzeln. Und dies dürfte die größte Bedrohung für die Menschheit sein. Denn wenn es zu Aktionen gegen die Kaiserkraft – und damit als ›Nebenprodukt‹ auch gegen die Menschheit kommt –, dann wird es eine Vielzahl von ihnen geben, alle anders, alle undurchsichtig und manche vermutlich nicht sofort erfaßbar. Die einzige Chance für die Terranauten ist es, von sich aus die Kaiserkraft-Gefahr zu beseitigen. Auch wenn nicht sicher ist, ob das allein genügt.
    Cantos
    Rorqual, Dezember 2501
     
3.
    Raketen brausten hinauf in den Nachthimmel über Südafrika. Der Himmel war wolkenverhangen, so daß nur wenige Sterne aufblitzten, doch zweihundert Meter über der Erdoberfläche zerplatzten die Raketen zu sprudelnden Farbrädern, Funkenkaskaden und pyrotechnischen Schriftzügen.
    Gelächter, Scherzworte, das Gemurmel zahlloser Unterhaltungen wehten über den Rasen, der sich um die Villa aus Protop und Glas erstreckte und erst zwei Kilometer weiter an einem Baumgürtel endete. Dahinter lag die Mauer mit ihren Detektoren, Sensoren und automatischen Stunnern.
    In der Ferne, mehr als dreißig Kilometer in Richtung Süden, glomm das Lichtermeer Johannesburgs.
    Weitere Feuerwerkskörper explodierten, und das gleißende Gefunkel der auseinanderstiebenden Raketen wurde von den holografischen Bildern einer Laserlightshow zu einem einzigen Spektakel aus Licht und Farbe verwoben.
    Lordoberst Max von Valdec atmete tief die angenehm frische Nachtluft ein. Aus den Augenwinkeln musterte er die silhouettenhaft erkennbare Masse der anderen Gäste, die wie er der Dreihundertjahrfeier des Technology-Braintrust beiwohnten. Zumeist waren es Generalmanags, Manags und erfolgreiche Servis, aber es waren auch noch Vertreter der Genfer Konzilsverwaltung, der Grauen Garden und ein mürrisch dreinblickender Abgesandter der Lordinspektion anwesend.
    Die Gäste, stellte Valdec zufrieden fest, waren von dem Feuerwerk fasziniert. Alle Aufmerksamkeit war auf das flammende Firmament gerichtet.
    Er drehte den Kopf und erblickte Frost, der, in eine Plauderei mit Sicherheitsmanag Glaucen verwickelt, wie zufällig auf ihn zukam.
    Valdec entspannte sich, als seine beiden Vertrauten die unsichtbare Grenze überschritten hatten. Sekundenbruchteile später erschien der Nebel eines Dämmervorhangs und trennte sie von den Gästen und der Villa. Das polarisierte Licht, das jetzt die gesamte Rasenfläche in ein fantastisches Schachbrett, ein mauerloses Labyrinth verwandelte, würde verhindern, daß ein Nichteingeweihter sie bei ihren nächsten Handlungen beobachtete.
    Valdec spürte die Gegenwart Piter deBothas, bevor er den Generalmanag des Technology-Braintrust entdeckte. DeBothas plumpe, unansehnliche Gestalt schob sich durch den Dämmervorhang. Der General-Manag schenkte Frost und Glaucen ein joviales Lächeln. Er trug – wie immer bei festlichen Anlässen – ein lose fallendes Gewand aus irisierendem Synthetikstoff, das seinen voluminösen Bauch verbarg und ihn als närrischen Stutzer erscheinen ließ. Sein Gesicht war voll und leicht gerötet, besaß die Physiognomie eines leidenschaftlichen Zechers und strahlte listige Gemütlichkeit aus.
    Valdec verzog leicht die Lippen. Der Mann

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