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Die Terranauten 051 - Welt im Chaos

Die Terranauten 051 - Welt im Chaos

Titel: Die Terranauten 051 - Welt im Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conrad C. Steiner
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Boden. Noch ehe er sich wieder aufrappeln konnte, drang ein halbes Dutzend Angreifer auf ihn ein und verschnürte ihn zu einem engen Paket.
    Hrassan knurrte wie ein Tiger. An seinem Hals hingen gleich drei Vermummte, die ihn zu Boden zu zerren versuchten. Marcel d’Guinne schickte zwei oder drei der schwarzen Gestalten mit seinem Knüppel ins Land der Träume, dann mußte auch er aufgeben und wurde von einem Kommando niedergerungen.
    Golan Asgayr, dem es irgendwie gelungen war, einen der langen Kampfstöcke in die Hände zu bekommen, schlug um sich. Er fegte ein halbes Dutzend Angreifer von den Beinen und traf dann aus Versehen David, der gerade im Begriff war, sich zu Thorna durchzuschlagen. Vor seinen Augen entstanden ganze Sternennebel, und dann war es vorbei. Er sank auf die Knie, hielt sich mit beiden Händen an der Vermummung eines breitschultrigen Riesen fest und sackte in sich zusammen.
    Während des ganzen Kampfes hatten die dunklen Angreifer nicht den leisesten Laut von sich gegeben.
     
    *
     
    Es war kalt und feucht in der Zelle. David lehnte seinen Rücken gegen die großen Steinquadern und starrte zu dem schmalen Schlitz hinauf, durch den ein winziger Lichtstrahl in ihr Gefängnis fiel. Sie lagen auf stinkenden Säcken, aber immerhin hatte man ihnen etwas zu essen gegeben.
    »Du bist also von deinen Leuten fortgegangen, um einem Ding nachzujagen, von dem du nicht einmal weißt, wo es sich befindet«, sagte Marcel d’Guinne nachdenklich, nachdem David ihm seine Geschichte erzählt hatte. »Und außerdem noch ohne Begleitschutz.«
    »Ich hatte einen Ringo und eine gute Ausrüstung«, sagte David müde. »Wäre alles nach Plan gegangen, hätte ich möglicherweise in ein paar Tagen wieder zur Basis zurückkehren können. Nichts sprach dagegen. Nicht einmal Farrell hat es für nötig gehalten, mich zu begleiten. Alles sah so einfach aus.«
    Marcel d’Guinne schnaubte verächtlich. »Auf Rorqual gibt es keine Einfachheiten«, sagte er. »Das ist es ja, was mich an diesem Planeten so fasziniert … hat. Ich habe es nie bedauert, hier gestrandet zu sein. Eine Zeitlang waren die Verhältnisse hier genauso, wie sie sich ein Abenteurer nur wünschen kann. Aber jetzt … Ich wäre nicht abgeneigt, den Planeten zu verlassen. Besonders im Moment.« Er rasselte mit seinen Ketten.
    David seufzte. An der gegenüberliegenden Seite des Raumes hockten die Islahami. Hrassan und Alyr hielten die Köpfe gesenkt. Sie hatten sich, um die Schmach der Unterlegenheit erst einmal zu verwinden, in einen Trancezustand versetzt, der mehrere Stunden andauern würde. Auch sie waren jetzt zu Bewohnern des Schattenreiches geworden, in das laut ihrer Mythologie alle jene eingingen, denen es nicht vergönnt gewesen war, in einem Kampf auf Leben und Tod gesiegt zu haben oder heldenhaft untergegangen zu sein. Für David, Thorna und Marcel d’Guinne war dies zumindest in der Hinsicht ein Trost, daß die vier Islahami von nun an durch kein Tabu mehr daran gehindert wurden, miteinander zu kommunizieren. Sie gehörten nun alle der gleichen Klasse an, und das konnte sie zu einem Faktor machen, mit dem man würde rechnen müssen.
    Nachdem man die Gefangenen drei Tage in ihrem feuchten Verlies hatte schmachten lassen, erschien ein Kommando der Vermummten, befreite sie von ihren Ketten und führte sie hinaus. Die Korridore, durch die David und die Seinen geleitet wurden, waren von großen Pechfackeln erhellt. Soweit man die Gelegenheit hatte, Blicke in die von den Gängen abzweigenden Räume zu werfen, sah man nichts als Trostlosigkeit und Ödnis. Die Arkanier schienen ausgesprochen asketisch zu leben und sich nicht den kleinsten Luxus zu gestatten. Im großen und ganzen sahen ihre privaten Unterkünfte nicht viel besser aus als die ihrer Gefangenen, außer daß sie natürlich sauberer waren.
    In einem lediglich mit einem hölzernen Thron ausgestatteten Saal wurden sie von einer Gruppe von Vermummten erwartet, deren zeremonielles Gehabe darauf schließen ließ, daß sie Führungsfunktionen einnahmen. Eine herrische Handbewegung forderte die Gefangenen auf, auf dem kalten Steinboden Platz zu nehmen. Der Wortführer der Arkanier, eine fast zwei Meter große, spindeldürre Gestalt mit ungelenken Bewegungen, ließ sich auf dem Holzthron nieder. Die restlichen Vermummten – es waren über zwanzig – verteilten sich an den Wänden und stimmten einen krächzenden Gesang an, der eine knappe Minute andauerte.
    Dann hob der Mann auf dem Holzthron den

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