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Die Terranauten 053 - Das Versteck des Außerirdischen

Die Terranauten 053 - Das Versteck des Außerirdischen

Titel: Die Terranauten 053 - Das Versteck des Außerirdischen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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Unruhen auf der Erde durch massive Störungen des Computernetzes hervorgerufen werden.«
    »Der falsche Kormolan Jilith? Der zweite Schlag?«
    Sie nickte langsam. »Das müssen wir annehmen.«
    »Läßt sich der Ursprung der Manipulationen nicht lokalisieren?« fragte Narda.
    »Meine Techniker sind bereits damit beschäftigt. Aber es ist eine riesige Aufgabe. Und wir können nur hoffen, daß wir noch rechtzeitig Erfolg haben …«
     
    *
     
    Der Teppich war wie eine Wolke, die überraschenderweise dazu in der Lage war, einen Menschen zu tragen. Er war aus den Fellen einer auf Wolf 24 beheimateten Lebensform, den Nahatmi, hergestellt. Unter besonderen Bedingungen, dann, wenn man sich darauf konzentrierte, nahm der Teppich andere Tönungen an.
    Max von Valdec trat an die breiten Fenster. Von hier aus, dem obersten Stockwerk der Kaiser-Zentrale in Neu-Berlin, hatte man einen herrlichen Blick auf die Stadt. Im Westen waren dunkel die Ruinen von Alt-Berlin zu erkennen. Manchmal, selten, flackerte dort ein Licht auf. Relax-Kommandos, die Jagd auf Nomans machten.
    Eigentlich, dachte der Lordoberst, ist die Rückstufung so vieler Relax gar nicht einmal so schlecht. Es wird Zeit, daß das Schmarotzerdasein dieses Parasitengeschmeißes ein Ende findet. Nur in der derzeitigen Lage …
    Der Mann lächelte. So, wie sich die Situation im Augenblick darstellte, würde die Konzilsversammlung am 20. Januar in seinem Sinne verlaufen. Und dann …
    Ein helles Summen. Valdec wandte sich um, durchquerte den Raum und betrachtete auf dem getarnten Monitor seinen Besucher. Ein junges, kaum zwanzig Jahre altes Mädchen. Lange, dunkle Haare, ein ebenmäßiges Gesicht, große, tiefgründige Augen. Er öffnete.
    »Mein Name ist Vyria Vram«, sagte die junge Frau mit einem offenen Lächeln. Er ließ sie eintreten. Die Agentur hatte wie immer gut gearbeitet. Das Mädchen traf genau seinen Geschmack.
    Er tippte eine Anweisung in die Auto-Bar, reichte das eine Glas mit der schillernden Flüssigkeit an seine Besucherin. Für einen Sekundenbruchteil entstand in ihm Mißtrauen, doch er wischte es beiseite. Auf die Agentur war Verlaß. Selbst in so unsicheren Zeiten. Sich in diesem Punkt Sorgen zu machen, wäre ein fast paranoider Zug gewesen.
    Die Drinks enthielten einen Gramish-Extrakt von Ariadne Gamma, einen überaus angenehmen Anreger.
    »Sie sehen anders aus als im Video«, stellte Vyria mit eigentümlich sonorer Stimme fest.
    »Ich hoffe, ich enttäusche Sie nicht«, entgegnete Valdec lächelnd. »Lassen wir das ›Sie‹ doch weg. Cheerio.«
    Eine halbe Stunde später lagen sie in seinem Bett. Es war eine magnetfeldgesteuerte Schwebeliege. Um sie herum floß und waberte eine Computer-Choreographie aus bizarren Bildern, Suggestiv-Farbkompositionen und flüsternden, sich zu materialisieren scheinenden Stimmen.
    Vyrias schmale Hände massierten Valdecs Rücken. In diesen Augenblicken – sie waren viel zu selten – vergaß der Konzilsvorsitzende alle Sorgen, alle Wünsche, alle Probleme. In diesen Augenblicken war er nur noch Körper. Ihm war durchaus bewußt, daß die Mädchen, die er über die Agentur anforderte, unter anderem auch gut ausgebildete Schauspielerinnen waren, aber das kümmerte ihn nicht. Liebe und echte Zuneigung waren ohnehin nichts als Illusionen, hinter denen sich andere, materialistischere Vorstellungen verbargen.
    Die Zerrspiegel schufen ein Konglomerat aus Lichtem, geisterhaftem Fluoreszieren und in unendliche Dimensionen angeschwollenen Körpern. Valdec hob seinen Blick.
    Zuerst wollte er seinen Augen nicht trauen. Es war, als hätte sich eine Spalte zum Zwischenreich geöffnet.
    Er senkte seinen Blick.
    In den Augen, in die er blickte, spiegelte sich Belustigung. Es war ein kaltes, bösartiges Funkeln. Und die Augen gehörten nicht mehr zu dem kaum zwanzigjährigen Mädchen.
    Valdec brauchte genau zwei Sekunden, um zu begreifen.
    Er taumelte zurück.
    Vor ihm war keine braune, glatte Haut mehr. Er blickte in ein bleiches, faltiges Gesicht, auf schlaffe Brüste, schmale, faltige Hüften.
    »Anlyka«, keuchte er. »Anlyka terCrupp.«
    »Ja und nein«, sagte die Generalmanag von ASK seltsam singend. »In Wirklichkeit sehe ich so aus.«
    Und das Bild verschwamm wieder. Aus der neunzigjährigen, fast schon vertrocknet wirkenden Dame wurde ein echsenartiger Körper mit einem Dutzend Pseudopodien, tentakelbewehrten, flexiblen Gliedern. Das Licht der Strahlkegel brach sich in funkelnden Reißzähnen.
    Der Außerirdische, dachte

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