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Die Terranauten 062 - Die Hölle von Arioch

Die Terranauten 062 - Die Hölle von Arioch

Titel: Die Terranauten 062 - Die Hölle von Arioch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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Skeptiker einen Stoß der Kraft nach. Peinimpulse trafen auf dessen Sensorstengel.
    Laß dir das eine Lehre sein, Nichtswürdiger. Das nächste Mal knicke ich dir deine Klammerwurzeln ein!
    Aber er hat recht. Die Gaskerne … Das Feuer …
    Oinji ließ die Quellenkraft aus sich herausströmen, und im gleichen Augenblick versiegten die ängstlichen Impulse. Er mußte sich ja schämen, das Oberhaupt eines so furchtsamen Stammes zu sein! Aber die Quellenkraft kapselte die Furcht ein. Und wenn die Aufrechten erst einmal besiegt worden waren, würde er seinen Stamm zu neuen Größen führen. Erst aber …
    Oinji legte Steuerhäute und Gleitmembranen an und ließ den ersten Felsbrocken fallen. Das Geschoß stürzte in die Tiefe, prallte inmitten der Flügellosen auf die Ebene. Unterschiedliche Aufwinde zerrten an Oinjis Körper, doch das störte ihn nicht. Schließlich war er Herr aller Winde. Die anderen Orkansegler hingegen hatten erhebliche Schwierigkeiten. Einmal veränderte die Felslast die Flugeigenschaften, zum anderen machten die starken und nicht einschätzbaren Aufwinde hier in unmittelbarer Nähe des Feuerberges das Manövrieren schwierig. Immer mehr Felsbrocken rasten in die Tiefe, und voller Befriedigung sah Oinji, wie einer der Aufrechten getroffen wurde und die so fremdartigen Impulse, die von ihm ausgingen, versiegten.
    Hurra! Wir werden siegen. Wir werden die Quelle retten. Wir werden die ganze Welt erobern!
    Unter ihnen loderte es auf, aber es waren nicht die Flammen des Feuerberges. Zwei der Feuerzungen trafen einen Orkansegler in Oinjis Nähe, und der PSI-Schmarotzer sah mit vibrierendem Sensorstengel, wie die Häute seines Stammeskameraden aufflammten, verbrannten, der Körper in die Tiefe stürzte. Die Impulse des Sterbenden drückten Pein und Qual aus.
    Der Angriff wird fortgesetzt. Wir haben eine große Aufgabe zu erfüllen.
    Ein weiterer Aufrechter starb. Und wieder wallte Triumph in Oinji empor. Aber auch unter seinen Orkanseglern gab es Opfer.
    Oinji ließ die beiden Felsbrocken los, die in seinen Klammerwurzeln eingehakt waren, und sofort trugen die Aufwinde seinen nun leichteren Körper empor. Eine der Flammenzungen traf auf seine Gleitmembranen, aber einem Halbgott konnte sie natürlich nichts anhaben.
    Plötzlich nahm er andere Impulse wahr. Unwillkürlich legte er die Steuerhäute an und trieb dadurch genau auf den Feuerberg zu.
    Das Fremd-Fremde! heulten seine Impulse.
    Seht doch nur. Er hat Angst. Angst! Ich hab’s ja immer gesagt. Oinji ist ein Feigling!
    Das durfte sich ein Halbgott nicht gefallen lassen. Oinji fuhr seine Steuerhäute wieder aus, änderte den Kurs und jagte dann genau auf den seltsamen Fremd-Fremden zu. Sein Sensor-Stengel bewegte sich nervös. Die Kraft in dem Fremd-Fremden war der Quellenkraft nicht unähnlich. Und sie war so stark!
    Plötzlich konnte Oinji, der Halbgott, seinen Körper nicht mehr kontrollieren. Hart prallte er auf den Boden und schrammte über den rauhen Fels. Natürlich konnte ihn das nicht verletzen, aber es war unangenehm. Und außerdem war das Fremd-Fremde jetzt so nahe …
    Sein Sensorstengel zitterte noch immer. Die bizarren Impulse gewannen an Kraft, und Oinji erschauerte. Unruhig schlug er mit den Gleitmembranen um sich. Erst jetzt stellte er fest, daß auch die anderen Orkansegler seines Stammes gelandet waren. Konnte es sein, daß das Fremd-Fremde die Kontrolle über die Seinen übernommen hatte …?
    Etwas ließ Oinjis Geist auseinanderbersten. Sein Sensorstengel spürte noch, daß der Fremd-Fremde die Steuerhäute berührte, dann auf die Außenschale kletterte, dann ließ die Quellenkraft in ihm plötzlich nach.
    Es war eine schreckliche Erfahrung.
    Unvermittelt nahm er wieder die Hitze wahr, und diesmal konnte sie ihm wieder gefährlich werden. Oinji wollte sich in die Höhe werfen, sich von den Winden davontragen lassen, doch das Fremd-Fremde sprach zu ihm mit einer Stimme, der zu lauschen er gezwungen war.
    Du machst einen großen Fehler, Herr der Stürme, sagte das Fremd-Fremde. Es war so ungeheuer stark! Die Aufrechten sind nicht deine Feinde. Es sind auch keine Gegner der Quelle, die dir so viele Freuden schenkt. Die wirklichen Gegner sind woanders. Und es sind auch die Feinde der Aufrechten. Du hast einen großen Fehler gemacht, denn nur die Aufrechten können die Quelle noch retten …
     
    *
     
    Die Terranauten und Graugardisten taumelten zurück. Immer weitere Sandläufer tauchten auf, und die ersten von ihnen überwanden

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