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Die Terranauten 062 - Die Hölle von Arioch

Die Terranauten 062 - Die Hölle von Arioch

Titel: Die Terranauten 062 - Die Hölle von Arioch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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einen bitterbösen Blick zu.
    »Na, sehen Sie!«
    Goliath versetzte dem Gardisten einen eher zurückhaltenden Stoß, und Lumis wurde ein paar Meter zurückgeschleudert und stürzte in den Staubsand. Mit einem undeutlichen Brummen kam er wieder auf die Beine und ignorierte den Hünen. Es war auch besser für ihn.
    Eine Stunde später lag der Höhenzug hinter ihnen. Ariane stöhnte.
    »Eine Ebene«, sagte sie dumpf. Fern am Horizont zeigte sich ein weiterer Höhenzug. Er machte den Eindruck, nicht so hoch und gewaltig zu sein wie der, den sie gerade überwunden hatten. Aber er schien mindestens zwanzig, wenn nicht mehr Kilometer entfernt zu sein. Die mörderische Schwerkraft, die den Körper so rasch ermüden ließ, der heulende Sturm, der immer heftiger an ihnen zerrte und bald, sehr bald, zu einem Kristallzyklon zu werden drohte. Zwanzig Kilometer waren da schier unüberwindlich. Und das wußte nicht nur Ariane terWilson. Der Hauptmann drehte sich wütend zu Goliath um.
    »Nun?« höhnte er. »Wo ist die Korallenstadt mit der PSI-Aura?« Er wollte vorstürmen, aber in diesem Augenblick tauchten die ersten Kristallteufel auf.
    Es geschah so rasch, daß kaum jemand von ihnen etwas unternehmen konnte. Sie waren wie die ersten Tropfen eines Regens, der sich durch sie ankündigte. Einer der Grauen brüllte auf, sprang in die Höhe, prallte wieder auf den Boden und stürzte zur Seite. Auf seinem Rücken klebte einer der irisierenden, konischen Kristalle. Und er bohrte sich durch den Schutzanzug hindurch in den Körper hinein. Der Gardist schrie sich die Lunge aus dem Leib, aber seine Schreie erstarben schnell. Sein Körper rührte sich nicht mehr. Im Rücken war ein Loch so groß wie zwei Männerfäuste. In dem Loch glänzte etwas.
    »Feuern Sie!« herrschte Gunther die Grauen an, warf sich vorwärts und packte die Waffe des Toten. Eine halbe Sekunde später wirbelte er wieder herum und zielte. »Feuern Sie. Oder wir können unser Testament machen!«
    Mehrere Energiestrahlen vereinigten sich in einem der Kristallteufel, trieben ihn zurück. Er blähte sich auf wie ein Sandläufer, zerplatzte dann in einer Farbenkaskade. Und immer weitere tauchten auf.
    Zwei Minuten später waren die Kristallteufel so plötzlich verschwunden, wie sie gekommen waren. Gunther drehte sich immer noch um seine eigene Achse, und der Laser in seinen Händen suchte nach weiteren Zielen, die nicht existierten. Er keuchte. Das Lufterneuerungssystem seines Schutzanzugs summte schrill.
    Gunther sah sich mit tränenden Augen um. Vangralen und Prime kamen mühsam wieder auf die Beine. Ariane fluchte lautstark. Die Grauen hatten es immer noch nicht aufgegeben, nach Kristallteufeln Ausschau zu halten. Die sieben Orkansegler, die bei Beginn des Angriffs aufgestiegen waren, landeten wieder. Außer dem einen toten Gardisten lag eine weitere Gestalt reglos am Boden. Gunther schluckte und erreichte sie noch vor Vangralen und Prime. Er kniete sich nieder. Im Rücken waren zwei Löcher. Vorsichtig drehte er den Körper herum.
    Ariane schrie auf.
    Es war Larissa Wong. Die Helmscheibe war geborsten, die gebrochenen Augen weit aufgerissen, Gunther stöhnte.
    »Vielleicht bist du jetzt in einer besseren Welt«, sagte er leise. Er schloß für einen Moment die Augen, erhob sich dann wieder.
    »Wir müssen weiter. Wir haben keine Zeit.«
    Es hörte sich teilnahmslos an, aber die anderen Treiber begriffen, wie es gemeint war. Die drei Grauen marschierten bereits in die Ebene hinaus. Hier war der Fels von rötlicher Tönung, und nur in Spalten und winzigen Rissen hatte sich Staubsand angesammelt. Der Sturm heulte und tobte immer heftiger. Sie durften es nicht wagen, sich ganz aufzurichten. Und gebückt zu marschieren, forderte noch mehr Kraft.
    Eine Stunde marschierten sie so dahin, ohne daß jemand einen Ton sagte. In regelmäßigen Abständen tauschten sie untereinander die Sauerstoffkapseln aus. Aber der Zeitpunkt, zu dem auch dieser Wechsel nicht mehr helfen konnte, war bereits abzusehen. Der Druck in den Schädeln der Treiber nahm zu. Aber das war auch das einzige Zeichen dafür, daß sie sich der PSI-Aura Ariochs näherten.
    Gunther V. sah kaum noch dorthin, wo seine Füße den Boden berührten. Er döste vor sich hin, die beste Methode, Kraft und Energie zu sparen und dennoch vorwärts zu kommen. Das allerdings wurde ihm zum Verhängnis. Unter ihren Füßen grollte es plötzlich. Breite Risse entstanden, breiteten sich knirschend aus. Gunther wollte noch

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