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Die Terranauten 063 - Krieg der Gehirne

Die Terranauten 063 - Krieg der Gehirne

Titel: Die Terranauten 063 - Krieg der Gehirne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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maritime Korallenstadt war unbeschädigt.
    Das war ebenso ungeheuerlich wie unglaublich. Die Explosion der drei schweren Fusionsbomben hatte eine Energiemenge von genau neunzig Gigatonnen freigesetzt – und die Korallenstadt hatte nicht einmal einen Kratzer davongetragen.
    Die Sirenen des Ringos stimmten ein wimmerndes und heulendes Lied an. Dor Masali nahm es nicht wahr.
    Er nahm auch nicht wahr, wie sich fast alle grünen Lichter auf den Kontrollen vor ihm in ein warnendes, grelles Rot verwandelten.
    Der Minicomputer seiner Überlebenseinheit hatte die Befehle des Grundprogramms ausgeführt und eine Vollabschaltung durchgeführt.
    Dunkelheit hüllte das Denken Masalis ein. Es war ein Kosmos, der nur aus dahinwirbelnden Gedankenfetzen bestand. Seine Nervenbahnen waren nicht mehr in der Lage, Sinneseindrücke, gleich welcher Art, an das Hirn zu liefern.
    Und so starb Dor Masali. Leise, still, ohne es überhaupt zu bemerken.
    Die Korallenstadt hatte den Gegenschlag eingeleitet.
    Ein gewaltiger PSI-Impuls traf auf den Ringo, fegte alle Schutzfelder beiseite, löste auf, zerfetzte, zerstörte.
    Der Ringo verging in einer Explosion, die fast so gewaltig wie die der drei Fusionsbomben war. Ein atomarer Feuerball erstrahlte und erlosch dann wieder.
    Glühende Metall- und Stahlprotopfragmente stürzten ins Meer und versanken. Vom Grund des Ozeans aber ragte der gewaltige Kegel der maritimen Korallenstadt empor. Seitdem die Umschaltung vorgenommen worden war, konnte nichts – fast nichts – sie zerstören.
     
    *
     
    Sie ließen die Wüste überraschend schnell hinter sich. Die sechs Manifestationen der Supertreiber führten sie in eines der größeren Gebäude, durch große, helle Räume, dann Treppen hinunter.
    Kühle empfing sie.
    David versuchte zu sprechen, aber seine Kehle war wie zugeschnürt. Er begriff. Die Supertreiber hatten ein wesentlich größeres Potential als selbst Llewellyn. Offenbar hatten sie nicht alle Fähigkeiten verloren, denn sie hatten die Terranauten mit einem psionischen Bann belegt, sie so unter ihre Kontrolle gebracht.
    Nur Blicke wurden gewechselt, fragend und verwirrt.
    Schließlich endete ihr Marsch an einer rohen Steinwand. Einer der Supertreiber lächelte, zwinkerte – und die Wand schob sich verhalten knirschend zur Seite. Ein Gang wurde sichtbar. Sie schritten hinein.
    Ein Katakombensystem, dachte David. Unter der Wüste. Aber wie …?
    In den Wänden der Gänge waren Erzadern zu erkennen. Manche gaben einen trüben, bläulichen Lichtschein ab, so daß es nicht völlig dunkel wurde. Ihre Augen hatten sich bald an die ewige Dämmerung gewöhnt.
    Nach einer weiteren halben Stunde mündete der Gang in eine Halle. Hier wurde der bläuliche Lichtschein von einem intensiven, goldenen Glanz überlagert.
    »Thingsteine!« brachte Llewellyn 709 erstaunt hervor. Der Bann war verschwunden. Die Terranauten waren wieder Herr über ihre Körper.
    »Wir sind am Ziel«, sagte einer der Supertreiber. »Ich bin Prometheus 107.« Und er stellte auch seine Begleiter vor. »Gemeinsam werden wir es schaffen. Hiermit.« Und er deutete auf die Thingsteine.
    »Die gibt’s nur auf Stonehenge II«, raunte der Riemenmann David zu.
    »Es sind nur Symbole«, erinnerte David ebenso leise. Dann wandte er sich Prometheus zu. Er war ein eindrucksvoller Mann, athletisch gebaut, groß, etwa dreißig Jahre alt. Aber David wußte, daß Prometheus kaum mehr als ein paar Tage alt sein konnte. Er war in einer Clonkammer herangewachsen. Die Augen loderten in einem dunklen Gelb.
    »Wie haben Sie uns so schnell gefunden?«
    »Schnell?« Der Supertreiber lachte humorlos. »Davon kann keine Rede sein. Wir suchen Sie bereits seit mehr als zehn Jahren in dieser Symbolwelt. Wir haben Karawanen ausgeschickt, Späher, Armeen.«
    »Zehn Jahre?« brachte Lyda fassungslos hervor.
    David nickte langsam. Unterschiedliche Zeitabläufe, dachte er. Auch das soll sicher irgend etwas demonstrieren. Was, wußte er nicht.
    »Wir haben das gleiche Ziel«, fuhr Prometheus fort. »Die PSI-Aura. Wenn wir uns zusammentun, unsere Kräfte vereinigen, uns dann mit der Strahlung der Thingsteine aufladen …«
    »Warum sollten wir so etwas tun?« gab David kalt zurück, während er fieberhaft nach einem Ausweg suchte. Die Supertreiber hatten zehn Jahre Zeit gehabt, diese Welt, diese falsche und doch reale Wirklichkeit, kennenzulernen. Vielleicht konnten sie auch nur aus diesem Grund ihre PSI-Fähigkeiten anwenden. Vielleicht hatten sie sich an diesen

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