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Die Terranauten 063 - Krieg der Gehirne

Die Terranauten 063 - Krieg der Gehirne

Titel: Die Terranauten 063 - Krieg der Gehirne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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Ringo war von dichtem Nebel eingehüllt. Masalis rechter Greifarm berührte die Steuereinheit, und der Ringo glitt langsam hinab.
    Eine weitere Schaltung.
    Der Ringo erzitterte sanft, als sich die Bombenschächte öffneten und die drei überschweren Fusionsbomben ausspuckten. Noch immer war auf den Außenschirmen nichts als dichter weißer Nebel zu erkennen, doch die Instrumente informierten ihn darüber, daß die Wasseroberfläche nur noch wenige Meter unter ihm war.
    Die Fusionsbomben befanden sich in kleinen Steuereinheiten. Wieder eine Schaltung. Die Steuereinheiten erhielten den vorbereiteten Befehl. Dor Masali hatte seine Vorgehensweise genau geplant. Die Bomben tauchten in den Ozean ein, und die Steuereinheiten brachten sie zu den vorgesehenen Einsatzpunkten.
    Dann wartete der Cyborg.
    Und während er darauf wartete, daß auf einer bestimmten Kontrolleinheit vor ihm drei Sensorpunkte aufglühten, um ihm die Einsatzbereitschaft der Bomben zu signalisieren, summte der Kommunikator.
    Einen Augenblick zögerte Dor Masali, dann betätigte er den Aktivierer. Auch hierbei hatte er plötzlich Schwierigkeiten, die Bewegungen seiner Überlebenseinheit entsprechend exakt genug zu koordinieren.
    Gefahrenstufe I, meldete der Minicomputer. Abschaltung nach Grundprogramm beginnt jetzt.
    Ein Teil der Sehzellen in seinen Augenoptiken versagte. Dor Masali formulierte weitere Gedankenbefehle, und die weiteren Abschaltungsmaßnahmen des Computers, die infolge eines Grundprogramms vorgenommen wurden, auf das er keinen Einfluß hatte, waren vorerst nicht weiter gefährlich.
    »Dor Masali spricht«, meldete er sich dann.
    Der Bildschirm des Kommunikators erhellte sich flackernd. Ein vertrautes Gesicht schälte sich aus den Schlieren.
    »Hermano Lotz hier. Dor, was, um alles in der Welt …?«
    Jemand drängte ihn zur Seite, dann erschien ein anderes Gesicht in dem dreidimensionalen Projektionsfeld.
    »Wo halten Sie sich auf?« fragte Lordoberst Max von Valdec ruhig.
    »Position Korallenstadt«, meldete der Cyborg mit seiner monotonen, computermodulierten Stimme. »Ist bei Ihnen alles in Ordnung?«
    »Wir haben neun Tote durch Strahlungsschäden. Die Lage ist unter Kontrolle. Verlassen Sie Ihre gegenwärtige Position, und kehren Sie zu uns zurück.«
    »Nein«, gab Masali entschieden zurück. »Die Gefahr ist noch nicht beseitigt. Die Bewußtseine der Supertreiber befinden sich aller Wahrscheinlichkeit nach in der PSI-Aura der Korallenstadt. Wir wissen nicht, wie es ihnen gelungen ist, Ihre Kontrolle abzustreifen. Aber es kann sich jederzeit wiederholen, dann, wenn die Ichsphären in die betreffenden Körper zurückkehren. Das darf nicht zugelassen werden. Ich werde die Korallenstadt zerstören. Und mit ihr die Supertreiber.«
    »Das werden Sie nicht tun, Dor Masali. Das ist ein Befehl! Sie kehren augenblicklich zur Basis zurück. Haben Sie verstanden?«
    Die drei Sensorpunkte auf der Kontrolleinheit vor Masali glühten auf. Die Bomben waren an Ort und Stelle und konnten gezündet werden.
    »Das werde ich nicht tun«, antwortete der Cyborg und schaltete kurz entschlossen ab. Dann richteten sich seine Augenoptiken noch einmal auf die Ortungsschirme.
    Eine stilisierte grafische Darstellung zeigte einen gewaltigen, kegelförmigen Stumpf unter der Oberfläche des Ozeans: die maritime Korallenstadt. Drei Leuchtpunkte markierten die drei Fusionsbomben.
    Langsam näherte sich sein linker Greifarm dem Auslöser …
     
    *
     
    Die Fast-Herren gediehen weiter.
    Und plötzlich empfand der Manipulator, der inzwischen noch weitere Aktivitätsmöglichkeiten an die Modifikatoren abgegeben hatte, eine wilde, irrationale Hoffnung. Die Strahlung der PSI-Aura hatte sich wieder verändert, und dieser Prozeß dauerte noch an. Möglicherweise war ein Eingreifen der Fast-Herren gar nicht notwendig. Möglicherweise war die Lage von der PSI-Aura falsch beurteilt und eingeschätzt worden. Wenn das zutraf, dann würden die Neuen Herren leben.
    Die Schößlinge auf den Nährbereichen hatten schon eine Höhe von einem knappen halben Meter erreicht. Es würde nicht mehr allzu lange dauern, bis sie zu bewußter Existenz erwachten. Dann würden sie auch begreifen, daß sie sterben mußten, um ihrem Lebenssinn zu genügen.
    Sie würden Trauer empfinden, und der Manipulator würde sie zu trösten versuchen.
    Weitere Modifikatoren platzten auf. Weitere Ströme aus farblosem Staub wurden von den Konvektionsströmen und Kapillarsystemen davongetragen, oben dann von den

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