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Die Terranauten 063 - Krieg der Gehirne

Die Terranauten 063 - Krieg der Gehirne

Titel: Die Terranauten 063 - Krieg der Gehirne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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niemals wiederholen. Ich muß mich auf meine neue Streitmacht verlassen können.« Er dachte kurz nach. »Da es uns offenbar nicht möglich ist, die PSI-Aura zu kontrollieren, werden wir verhindern, daß sie von jemand anderem kontrolliert werden kann. Dor Masali hat sich zu nahe herangewagt. Und er hat längst nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft, die uns zur Verfügung stehen. Wir werden diese Fehler nicht wiederholen.«
    »Gehört und bestätigt.« Queen Yazmin wandte sich um und verließ den Hauptkontrollraum, um die entsprechenden Vorbereitungen zu treffen.
     
    *
     
    »Yggdrasil!« brachte David terGorden hervor. Nicht weit von ihnen entfernt wuchs ein gewaltiger Baum dem trüben, rötlichen Himmel entgegen. Hunderte von Metern über ihren Köpfen verzweigte sich das Ästegeflecht und bildete eine gewaltige, weit ausladende Krone.
    Lyda Mar schüttelte den Kopf.
    »Nein, das ist nicht Yggdrasil. Seht euch nur die Blüten an …«
    Der Stamm war über und über mit winzigen Knospen bedeckt, die aus dieser Entfernung wie Schimmelbewuchs wirkten. Dort, wo sich der Stamm in ein unübersehbares Wirrwarr aus Ästen und Zweigen auflöste, waren die Knospen fast einen halben Meter groß, eingefaßt von Deckblättchen, die in einem tiefen, fast schwarz wirkenden Purpur schimmerten. Die eigentliche Knospe selbst war ockerfarben mit kleinen, goldenen Einsprengseln.
    »Das«, sagte Lyda Mar leise, »ist das Zentrum der Korallenstadt, das Zentrum der PSI-Aura. Die Große Mutter … «
    David trat an den kolossalen Pflanzenriesen heran, legte seine Hand auf den Stamm. Er war kalt, so kalt, daß es fast schmerzte.
    »Nur ein Symbol«, fuhr Lyda wie in Trance fort. »Vielleicht sieht die Große Mutter in Wirklichkeit anders aus, vielleicht auch nicht. Die Knospen, die ihr dort seht …«
    Etwas Warmes berührte Davids Gedanken. Und er verstand.
    »Eine Prä-Entwicklungsstufe der Knospen des Baumes«, kam es ruhig von seinen Lippen. »Die Große Mutter … Ein Urbaum, der das Volk aus pflanzlichen Intelligenzen hervorgebracht hat.«
    »Er sieht tot aus«, sagte Llewellyn. »Abgestorben.«
    Jemand lachte, und sie drehten sich um. Es war der gesichtslose Fremde.
    »Oh, da irrt ihr euch. Die Große Mutter ist nicht tot. Das, was ihr hier seht, ist nur ein Abbild, das das Zentrum jeder PSI-Aura bildet. Ein quasi-materielles Abbild, nicht real und doch existent. Es nährt sich von dem Energiereservoir, jener Hohlwelt, die ihr gerade noch rechtzeitig habt verlassen können.«
    David war, als hätte er eine leichte, kaum merkliche Erschütterung wahrgenommen. »Der Angriff ist fehlgeschlagen, der Angreifer vernichtet. Der Zugang zur PSI-Aura ist jetzt vollkommen abgeriegelt.«
    TerGorden spürte den gewaltigen Strom aus dichter psionischer Kraft, aber er war nicht in der Lage, ein Teil dieses Stromes zu werden und ihn auf diesem Wege zu verstehen. Der gesichtslose Fremde jedoch …
    »Wer bist du?«
    Die Gestalt lachte. »Ihr werdet es erfahren. Bald. Nenne mich bis dahin den Katalysator.« Wieder das Lachen. »Nur Knospen des Baumes konnten bisher bis hierher vorstoßen, die Herren der Korallenstädte und der PSI-Auren. Eine starke Mittler-Begabung, so, wie sie Lyda Mar besitzt«, als der Fremde diesen Namen aussprach, war seine Stimme besonders weich und liebevoll, »ist ein guter Schlüssel. Dennoch reicht auch er nicht ganz aus. Die Knospen des Baumes haben ihr PSI-Netz vor Manipulationen gut geschützt, denn es beinhaltet eine große Macht. Du, David, warst der passende Schlüssel. Man nennt dich den Erben der Macht. Weißt du, was das bedeutet? Lange Zeit hast du es auf das Erbe des Biotroniks-Konzerns bezogen, nicht wahr? Aber es ist etwas anderes. Etwas, das auch ich noch nicht ganz verstehe. Aber ich sehe etwas … Du hast eine Mission zu erfüllen, bald, die über das, was hier geschehen ist, hinausgeht. Dieses Fremde in dir – ist auch von der Großen Mutter registriert worden. Und zusammen mit den Begabungen Llewellyns und Lydas war das die Voraussetzung, um euch den Zugang zum Zentrum der PSI-Aura zu erlauben.«
    Wieder das Lachen. Es klang nicht böse, nur fremd, so, als läge diesem Lachen ein überaus bizarrer Humor zugrunde.
    »Das Panikprogramm«, erinnerte Llewellyn 709 leise. »Wir müssen uns beeilen. Die Surinen …«
    »Ihr habt jetzt Zeit genug«, widersprach der, gesichtslose Fremde. »Hier drin hat die Zeit keine Bedeutung. Zwar könnt ihr längst nicht alle Funktionen der PSI-Aura kontrollieren, selbst

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