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Die Terranauten 067 - Die Planetenplünderer

Die Terranauten 067 - Die Planetenplünderer

Titel: Die Terranauten 067 - Die Planetenplünderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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Lichtpunkt gerichtet, eine fünfzig Lichtjahre entfernte Sonne, die im Reichslog unter der Bezeichnung Mephisto geführt wurde.
    Krisan, der einzige Planet des weißlich strahlenden Sterns, war das Ziel des Treiberschiffes.
    Myranda Llan, so stellte Morgenstern mit einem seltsamen Stich im Herzen fest, stand neben Can Katzenstein und sprach drängend auf ihn ein. Der Treiber lachte auf und strich ihr leicht über die Wange.
    Widerlich, dachte Morgenstern verdrossen, nur um sich gleich darauf auf seine absurde Eifersucht zu verfluchen. Ganz davon abgesehen, daß ihn nur eine normale Freundschaft mit Myranda verband, haßte er dieses Besitzdenken. In einem Zeitalter der Promiskuität war Eifersucht nicht mehr als ein schlechter Witz.
    Jemand räusperte sich, und als sich Morgenstern zur Seite wandte, erblickte er Lem Odebreit, der ihm freundlich zulächelte. Die anderen Mitglieder der Loge saßen ebenfalls auf ihren Plätzen.
    Da war die Mater Llan, die kleingewachsene, pummelige einstige Graue Treiberin, die der Zufall auf die IRMINSUL verschlagen hatte. Soweit Morgenstern wußte, hatte Llan das Fiasko auf Shondyke miterlebt und durch Manipulationen Scanner Clouds und des Yggdrasil-Ablegers ihre Konditionierung überwunden. Nur selten sprach die braunhaarige, grünäugige Frau von ihrer Vergangenheit, und bis auf Jana war vermutlich niemand über die Umstände informiert, die Llan in den Bund der Freien Welten geführt hatten. Jetzt war sie Janas Vertreterin, und ihr Antlitz war verschlossen wie immer.
    Wie allen Grauen gegenüber, so empfand Morgenstern auch in Llans Anwesenheit eine gewisse Scheu. Manchmal fragte sich der dürre Mann, ob Llan vielleicht eine Agentin Chan de Nouilles und ihre Geschichte über Cloud und Baby erfunden war, um die Terranauten zu täuschen.
    Allerdings kannte er den Psyter gut genug, um zu wissen, daß seine empathische Kraft ausreichte, die meisten Grauen zu dekonditionieren.
    Morgenstern zuckte die Achseln.
    Nun, Jana verbürgte sich für Mater Llan, und die Hexe besaß genug Menschenkenntnis und Verstand, um einen etwaigen Schwindel zu durchschauen.
    Zwischen Lem Odebreit und der ehemaligen Grauen saß ShylaD’Honor, ein knapp zwanzig Jahre altes, schwarzhaariges Mädchen, das zweifellos eine Schönheit werden würde. Ihre Eltern, so hatte Morgenstern von Odebreit gehört, waren während der Treiberverfolgungen ums Leben gekommen, und Jana hatte sie vor einem ähnlichen Schicksal bewahrt.
    Ausgesprochen hübsch, dachte Morgenstern, während er die hochgewachsene, schlanke Treiberin musterte. Kurz darauf war er seiner telepathischen Immunisierung dankbar. Es wäre ihm peinlich gewesen, hätte Shyla seinen anerkennenden Gedanken aufgefangen.
    Denn wie, fragte sich Morgenstern nicht ohne Gram, soll man eine Romanze einfädeln, wenn die Angebetete mehr als zwei Köpfe größer ist als man selbst? Allein die Perspektive würde jeden noch so heißen Liebesschwur verhunzen.
    Mit Interesse betrachtete er dann Ana Madashi und Tse Irlowna, die beiden Zinti an Bord der IRMINSUL. Beide besaßen die typischen Mandelaugen ihrer asiatischen Vorfahren, waren zierlich und geschmeidig wie junge Katzen, und allein ihre schreiendgrün gefärbten Haare irritierten Morgenstern ein wenig.
    Zintralon, so erinnerte sich der Terranaut vage, war eine unwirtliche Welt am Rande des irdischen Einflußgebietes. Die rauhen Lebensbedingungen der Kolonie hatten ihre Bewohner geprägt und sie mit einem kompromißlosen Charakter versehen. Wenn sich eine Zinti zum Handeln entschloß, dann konnte man sicher sein, daß sie mit Zähigkeit und verbissener Energie um die Erfüllung ihrer Pläne kämpfte.
    Ana Madashi sollte eine ausgezeichnete Telepathin sein, während Tse Irlowna in dem Ruf stand, zu den besten psychokinetischen Begabungen unter den überlebenden Treibern zu gehören.
    Dann war da noch Kalia, die älteste Treiberin der Loge, eine grauhaarige Frau von ernster Natur und mit einem ausgezeichneten analytischen Denkvermögen.
    Wie sie Morgenstern bei ihrer ersten Begegnung verraten hatte, war es hauptsächlich ihr zu verdanken, daß die Loge der IRMINSUL ihr Dasein als Piraten-Loge beendet und sich dem Bund zur Verfügung gestellt hatte. Vor Jahren war sie mit dem Riemenmann zusammengetroffen, und ihre Kenntnis des Buches Myriam verblüffte nicht nur Morgenstern.
    Vermutlich war Kalia unter den Logenmitgliedern diejenige, die am energischsten für den Anschluß an die Terranauten kämpfte. Allerdings hatte die

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