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Die Terranauten 067 - Die Planetenplünderer

Die Terranauten 067 - Die Planetenplünderer

Titel: Die Terranauten 067 - Die Planetenplünderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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das? fragte sich der dünne Mann voller Entsetzen. Was, bei allen Dunkelwolken, hat das zu bedeuten?
    In die Kornschicht über seinem transparenten Helm geriet Bewegung. Licht schimmerte durch. Dann das Grau von Handschuhen.
    Morgenstern wollte den Karabiner hochreißen und feuern, doch irgend etwas hielt ihn davon ab und zwang ihn, weiter still liegenzubleiben.
    Die Angst war fast unerträglich.
    Und mit einemmal war sein Helm frei von Korn, und er blickte direkt in das lederfarbene Gesicht eines Grauen. Eisaugen sahen ihn an, ohne ihn jedoch wirklich zu sehen. Die Handschuhe schabten über seinen Helm, doch der Gardist schien es nicht zu bemerken.
    Was geht hier vor? durchfuhr es Morgenstern. Was …?
    Der Graue wandte sich ab.
    »Nichts«, sagte er zu einem Unsichtbaren. »Die Taster müssen sich geirrt haben.«
    Eine andere Stimme: »Vermutlich eine Interferenz. Alle Instrumente sind wieder auf Null.«
    »Gut.« Eine Frau, eine Queen vermutlich. »Schütten Sie alles wieder zurück, und verschließen Sie das. Segment. Wir müssen noch weitere Container überprüfen.«
    Verrückt! dachte Morgenstern. Völlig verrückt! Dieser Graue … Er muß mich doch gesehen haben! Vielleicht ist es eine Falle.
    Aber der Gedanke war zu absurd.
    Wieder der Ruck, das Gefühl des Schwebens, das Licht von Mephisto und die Dunkelheit des Containers. Knirschend schloß sich eine Platte.
    Aber ehe es wieder vollkommen finster wurde, ehe der Container weiterglitt und von computergesteuerten Maschinen in den Verbund eines Großcontainers eingegliedert wurde, um kurz darauf mit Hilfe von MHD-Generatoren den Planeten zu verlassen – da hatte Morgenstern für einen knappen Augenblick Gelegenheit gehabt, das Ding an seinem Bein zu sehen.
    Das Ding besaß die Form einer Raupe und die Größe eines Schäferhundes. Das Ding war ein Gebilde aus Kunststoff und Metall, ein hochentwickelter mobiler Computer, wie ihn nur die Spezialfabriken des Konzils herstellen konnten.
    Ein Attentäter, erkannte Morgenstern. Der gleiche Attentäter, der Valdec angegriffen und mir die Flucht aus dem Gefangenentrakt des Gouverneur-Palastes ermöglicht hat.
    Darum konnte mich der Graue nicht sehen.
    Irgendwie muß es dem Attentäter gelungen sein, mich für die Sinne und Instrumente der Grauen unsichtbar zu machen.
    Er schluckte unwillkürlich.
    Der Druck an seinem Bein war nicht unangenehm, aber es war kein gutes Gefühl, zusammen mit einem elektronischen Killer in einem Container eingesperrt zu sein.
    Dabei, dachte Morgenstern mit neu erwachtem Sarkasmus, geht die Reise erst los. Das kommt davon, wenn man Geld sparen will und eine interstellare Reise zum Touristentarif unternimmt.
    Schweigend lag er da und lauschte auf das feine Rascheln der Getreidekörner in der Finsternis, die noch lange, lange Zeit anhalten würde.
     
    *
     
    »Es ist zwecklos«, sagte Altamont O’Hale mit einer resignierenden Geste.
    Jana, die Hexe, hatte sich in ihrem Sessel zurückgelehnt und musterte scheinbar gleichmütig das schmale Gesicht des schwarzhaarigen, hageren Terranauten. Das Holofeld gab jede winzige Falte naturgetreu wieder.
    Die IRMINSUL umkreiste mit ihren beiden Schwesternschiffen Krisan auf einer weiten Bahn, doch die Vorsichtsmaßnahmen hatten sich als unnötig erwiesen.
    Das Mephisto-System war leer. Von Valdecs Schiffen gab es keine Spuren mehr, und allein die leergeraubten Getreidespeicher und die demontierten Industrieanlagen auf Krisan erinnerten noch an die Anwesenheit der Weltenplünderer.
    »Die Krisaner«, fuhr Altamont O’Hale fort, der sich an Bord der GRAMSCI aufhielt, »konnten uns keine Informationen liefern. Die Clons haben ihnen jede Erinnerung an das Geschehene genommen.«
    Die Logenmeisterin runzelte die Stirn. »Haben Sie eine psionische Tastung versucht?«
    »Natürlich«, bestätigte O’Hale. »Negativ. Diese Supertreiber sind uns weit überlegen.«
    »Ich trauere um Myranda und um Can«, flüsterte Jana. »Hätten wir doch nur versucht …«
    O’Hale unterbrach sie. »Jana, Sie trifft keine Schuld«, sagte er fast beschwörend. »Unsere Freunde kannten das Risiko, und Sie durften nicht anders handeln. Valdec ist der Verantwortliche für den Tod unserer Freunde, und eines Tages werden wir ihm dafür die Rechnung präsentieren.«
    Die Logenmeisterin dachte nach. »Und Morgenstern …?«
    »Spurlos verschwunden. Zumindest haben wir seine Leiche nicht finden können. Möglicherweise hat ihn Valdec nach seiner Basis

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