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Die Terranauten 070 - Das grüne Paradies

Die Terranauten 070 - Das grüne Paradies

Titel: Die Terranauten 070 - Das grüne Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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Psychomechaniker waren eine Gruppe von besonders begabten Mittlern. Sie konnten Teile ihres Ichs von ihrem Bewußtsein lösen und als psionische Sonden in die Denksphären anderer Menschen schicken, auch in die von nicht PSI-Begabten. Gewissermaßen waren sie Psychologen, die im Innern fremder Psychen Heilungsprozesse einleiteten. David hatte sich sagen lassen, daß die Bezeichnung Heilungsprozeß nicht ganz zutreffend war. Die Arbeit eines Psychomechanikers war kompliziert und … gefährlich. Denn nur zu leicht konnte eine gestörte, fremde Psyche zu einem gedanklichen Labyrinth werden, aus dem man nur schwer wieder den Weg hinausfand.
    »Vor zwei Monaten konnten wir Psychomechaniker in unserer Arbeit noch bedeutende Erfolge verzeichnen. Wir haben es sogar geschafft, einer Gruppe von Stummen Treibern einen Teil ihrer ehemaligen PSI-Kräfte wiederzugeben, indem wir andere, brachliegende Gehirnsektoren zu einer entsprechenden Tätigkeit anregten. Es ist ein schwieriger und langwieriger Prozeß.« Sie schloß für einen Augenblick die Augen. »In den letzten Wochen hat sich jedoch herausgestellt, daß wir einen Punkt übersehen haben müssen. Unsere Einteilung ist nicht komplett. Wir müssen die Dritte Kategorie unterteilen. Denn es gibt eine ganze Anzahl von Stummen Treibern, in deren Ichsphären wir nur mit Mühe vordringen können, die auf keine Heilimpulse reagieren. Mehr noch – Irgend etwas in den Stummen Treibern dieser Gruppe wehrt sich gegen uns. Irgend etwas verändert sich in ihnen.«
    Sie deutete auf die dreidimensionale Projektion. »Was immer dieser Prozeß auch wirklich ist, er beschleunigt und intensiviert sich. Und er weitet sich mit zunehmender Geschwindigkeit auf die anderen Stummen der Dritten Kategorie aus.«
    Farrell hatte gar nicht bemerkt, daß seine. Zigarre erloschen war. Während er weiter auf das Bild starrte, fragte er:
    »Welcher Art ist diese … Veränderung?«
    »Soweit wir bisher wissen, ist das erste Stadium dieser katatonieähnliche Zustand. Unmittelbar darauf folgen Muskelverkrampfung und -starre. Damit einhergehend können wir eine Veränderung des Hirnstrommusters beobachten. Sektoren des Hirns, die bis dahin nur Semiaktiv gewesen sind, steigern ihr elektrisches Zellpotential um eine Zehnerpotenz. Darauf folgt eine Hyperästhesie, eine Überempfindlichkeit auf Eingriffe von Psychomechanikern.«
    Duryea Ankrum suchte nach Worten. »Es ist, als schotteten sie sich geistig gegen uns ab. Aber wir sind sicher, daß dieser Prozeß nicht aus ihrem eigenen Innern kommt, sondern irgendwie … von außen gesteuert wird.«
    Llewellyn räusperte sich. »Von wem? Und wie?«
    »Wir wissen es nicht.« Sie zuckte mit den Achseln, und ihre Züge drückten Besorgnis aus. »Irgendwie ist es mit einer allergischen Reaktion vergleichbar.«
    »Allergisch … Gegen was?«
    Wieder zuckte sie mit den Achseln. »Keine Ahnung. Vielleicht gegen die Modifikations-Submatrix, den Faktor im Netz der PSI-Auren, der das biopsionische System steuert.«
    »Das ergibt noch keinen Sinn«, wandte David ein. »Wir hier in Neu-Thule sind gegen die PSI-neutralisierende Strahlung der Sonne Norvo abgeschirmt. Sie wissen das so gut wie wir, Duryea. Lyda Mar in der PSI-Aura der maritimen Korallenstadt steuert das psionische Zentrum der Aura derart, daß wir hier unsere normalen PSI-Fähigkeiten nicht verlieren.«
    Sie nickte. »Ich weiß. Und das ist gut so. Bisher hat es unsere Arbeit erleichtert. Wir können so sofort feststellen, ob eine Regenerierung des Faktors PSI bei den Stummen Treibern eintritt. Wie gesagt«, sie breitete die Arme aus, »wir wissen es zur Zeit noch nicht. Tatsache ist jedoch, daß die beobachtete psychische wie auch physische Veränderung bei einer Teilgruppe der Dritten Kategorie vorher nicht beobachtet wurde. Sie ist erst hier auf Sarym eingetreten.«
    Sie führte eine Schaltung an dem Projektions-Steuergerät aus, und das Bild vor der gegenüberliegenden Wand wechselte. Sie sahen nun einen mittelgroßen Mann, der in einem bequemen Sessel saß. Sein Blick ging ins Leere.
    »Soweit wir wissen«, fuhr Duryea fort, »ist dies das zweite Stadium:
    Apathie. Stumme Treiber, die sich in diesem Stadium befinden, müssen künstlich ernährt werden und reagieren auf keine äußeren Reize mehr. Uns Psychomechanikern schlägt in ihrem Innern ein ungeheuer starker Widerstand entgegen. Die Arbeit mit diesen Personen ist außergewöhnlich schwierig.« Eine weitere Schaltung. Ein neues Bild. Eine junge Frau,

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