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Die Terranauten 070 - Das grüne Paradies

Die Terranauten 070 - Das grüne Paradies

Titel: Die Terranauten 070 - Das grüne Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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Leere. Und als Pascal eine Gedankensonde in seinen Bewußtseinsinhalt schicken wollte, prallte er an einer elastischen Wand ab.
    »Arvid?«
    Keine Antwort.
    Pascal berührte ihn an der Schulter. Kälte. Steife Muskeln.
    »Komm zurück, Arvid«, sagte Pascal weich. »Es ist kalt. Komm zurück in den Wald.«
    Der Angesprochene rührte sich nicht. Er starrte weiter auf den Ozean hinaus. Pascal war sicher, daß Arvid die Wellen gar nicht wahrnahm. Er sah etwas in seinem eigenen Innern, daß selbst ihm, dem Psychomechaniker, verborgen war. Pascal schob seine Hände unter die Achseln des Regungslosen und zerrte ihn vorsichtig in die Höhe. Hinter ihm schmatzte das Schwammoos. Er drehte sich um.
    Rund dreißig Gesichter sahen ihm ausdruckslos entgegen. Ein dumpfes Gefühl entstand in Pascal.
    »Miranda?« rief er, und seine Stimme kam ihm plötzlich unnatürlich laut vor.
    Keine Antwort.
    Alles blieb still. Nur der Wind, der leise säuselte, und die Wellen, die unablässig rauschend an den Strand rollten. Der Blick der Stummen Treiber war nicht mehr leer. Sie sahen ihn an, und in ihren Blicken spiegelte sich etwas, das er nicht verstand. Einige bewegten die Lippen, als formulierten sie tonlose Worte.
    Noch einmal rief er Miranda, die Mittlerin. Und wieder erhielt er keine Antwort. Die Schatten der Wohnbäume waren von seinem Standort aus deutlich zu sehen. Nichts rührte sich dort.
    Was haben sie mit ihr gemacht? fuhr es Pascal plötzlich durch den Sinn. Und aus dem dumpfen Gefühl wurde fast so etwas wie Angst.
    »Wir werden dich verlassen«, sagte Arvid. Die Stimme des Stummen Treibers klang seltsam rauh.
    »Es ist Nacht«, wandte Pascal ein. Während er die Worte sprach, versuchte er, Kontakt mit den Ichsphären aufzunehmen. Aber überall erwartete ihn etwas wie eine elastische Wand, an der er zurückprallte. Er wußte: Dies war das dritte Stadium. Die Männer und Frauen waren unberechenbar. Und Miranda antwortete nicht …
    »Es ist Nacht«, wiederholte er langsam. »Wir werden morgen aufbrechen. Wenn wir ausgeruht sind.«
    Das Gesicht Arvids verzerrte sich und entspannte sich unmittelbar darauf wieder. Pascal hatte einen flüchtigen Eindruck von Schmerz.
    »Wir werden dich verlassen«, sagte Arvid erneut. Es war, als hätte er Pascals Worte gar nicht vernommen. »Jetzt.«
    Und damit wandten sich die Stummen Treiber synchron um. Das Schwammoos schmatzte und gluckerte, als sie davonschritten.
    Der Psychomechaniker unternahm einen dritten Versuch, Kontakt zu einer der rund dreißig Bewußtseinssphären aufzunehmen, aber er scheiterte auch diesmal. Er wußte, daß er die Stummen Treiber nicht sich selbst überlassen durfte. Und er handelte.
    Die knapp drei Dutzend Männer und Frauen waren nur noch konturlose Schatten unter dem Dach aus Blättern, Ästen und Zweigen. Pascal Flander griff mit biopsionischen Armen hinaus, kontaktierte Lianenstränge, Breitblätter und Wanderborken. Die Schneise in dem dichten Wald, durch die die Stummen marschierten, schloß sich.
    Pascal lief ihnen nach, an den Wohnbäumen vorbei. Arvid sah ihm bereits entgegen. Sein Blick war so starr wie vor Minuten. Doch in seinem Gesicht arbeitete es. Pascal empfand ferne Wut … Und wieder war der Eindruck intensiven Schmerzes da.
    »Ihr könnt nicht allein weiter«, sagte Pascal. »Ihr seid ohne Kontakt zur Variökologie. Ihr seid Fremdobjekte inmitten der Flora und Fauna, die euch hier umgibt. Ihr …«
    Weiter kam er nicht.
    Der Sog, der an seinem Ich zerrte, entstand von einem Augenblick zum anderen und war so mächtig, daß er das Teil-Ich des Psychomechanikers an sich zerrte. Das, was Pascal immer wieder versucht hatte, funktionierte jetzt mit einer Intensität, die ihm den Atem nahm. Er drang in die Denksphäre des Stummen Treibers ein.
    Und es riß ihn fort, tiefer hinein in den Kosmos aus wirbelnden Gedanken, Vorstellungen, Wünschen und Begehren. Pascal Flander sah etwas, das er noch nie zuvor gesehen hatte. Und es erschreckte ihn. Plötzlich begriff er, was mit den Stummen geschah. Er begriff es in allen Einzelheiten, und die Erkenntnis war ein Schock, auf den er nicht vorbereitet war.
    Er stürzte zu Boden.
    Der Sog existierte noch immer, und sein Rest-Ich stemmte sich mit aller Gewalt gegen die Kraft, die an ihm zerrte. Nacht breitete sich vor seinen Augen aus. Schwarze Finsternis, die von keinem Lichtstreifen erhellt wurde.
    Währenddessen öffnete sich die Schneise im Wald erneut.
    Die Stummen Treiber wandten sich um und marschierten

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