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Die Terranauten 070 - Das grüne Paradies

Die Terranauten 070 - Das grüne Paradies

Titel: Die Terranauten 070 - Das grüne Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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Zeit für den Aufbau. Und Zeit ist genau das, was wir am wenigsten zur Verfügung haben.
    Hinter ihm räusperte sich jemand, und David wandte seinen Blick von Neu-Thule ab. Claude Farrell paffte genüßlich. Llewellyn hustete röchelnd. Asen-Ger war in Gedanken versunken.
    »Worum geht’s eigentlich?« erkundigte sich der Riemenmann. Er hatte schließlich eingesehen, daß Claude durch nichts zu bewegen war, wenigstens hier auf seinen schwarzen, beißend stinkenden Tabak zu verzichten. David zuckte mit den Achseln und nahm wieder Platz. Er setzte gerade zu einer Antwort an, als sich die Tür öffnete und eine junge, hochgewachsene Frau eintrat.
    »Ich hoffe, Sie haben nicht allzu lange warten müssen«, sagte Duryea Ankrum. Ein kurzes, eher flüchtiges Lächeln, begleitete ihre Bewegungen, als sie die Speicherfolien, die sie unter den Arm geklemmt hatte, auf dem Tisch sortierte und einen 3-D-Bildwerfer damit fütterte. Claude paffte.
    »Worum geht’s?« wiederholte David die Frage Llewellyns.
    »Um die Stummen Treiber.« Duryea sprach ruhig. »Und um ihre Betreuung durch uns. Es sind Probleme aufgetaucht.«
    David lehnte sich zurück, während Duryea alles für eine Vorführung vorbereitete. »Probleme?«
    Sie nickte und warf ihr langes, dunkelblondes Haar zurück. Ihr Gesicht war ebenmäßig, ihre Augen groß. David kannte Duryea nicht besonders gut, aber er wußte, daß sie eher in sich gekehrt war. Vor vier Monaten war sie nach Sarym gekommen mit dem ersten Transport von aus Straflagern freigelassenen Stummen Treibern. Es hatte sich rasch herausgestellt, daß die PSI-zerstörende Gehirnoperation während der Treibverfolgung bei Duryea nur unwesentliche psionische Teilfaktoren eliminiert hatte. Und in den letzten drei Monaten war die junge Frau zur besten Psychomechanikerin geworden, die sie hier auf Sarym hatten.
    Die Polarisationskristalle im Transparentprotop des Fensters verdunkelten sich. Sie nickte erneut, nachdrücklicher.
    »Probleme, allerdings.« Sie sah auf. »Um es vorweg zu sagen: Meiner Ansicht nach ist es erforderlich, bis zur Klärung der Umstände keine weiteren Transporte von Stummen Treibern nach Sarym zuzulassen.«
    Claude paffte und versah Duryea mit einem Stirnrunzeln. Vor der gegenüberliegenden Wand erhellte sich eine Projektionsfläche. Ein Bild schälte sich heraus: ein halbes Dutzend regloser Gestalten auf Liegen.
    »Das«, sagte Duryea ruhig, »sind einige Stumme Treiber, die mit dem ersten Transport gekommen sind. Sie befinden sich, wie Sie sehen können, in der ehemals valdecschen Forschungsbasis vor der Küste dieses Kontinents. Die dort befindlichen Anlagen, Gerätschaften und Ausrüstungsmaterialien sind uns bei unserer Arbeit besonders hilfreich. Sie sehen hier das erste Stadium – katatonieähnlicher Zustand, Muskelverkrampfung, Veränderungen der Gehirnströme.«
    Der Riemenmann beugte sich vor. »Das erste Stadium … von was?«
    Duryea Ankrum atmete tief durch. »Gut, ich fange am besten ganz von vorn an. Wie Sie wissen, ist die PSI-zerstörende Gehirnoperation nicht bei allen ehemaligen Treibern auf eine völlige Zerstörung des Faktors PSI hinausgelaufen. Wie bei mir zum Beispiel. Wir kennen Fälle, bei denen der chirurgische Eingriff nur zu einer peripheren Eliminierung geführt hat, andere, bei denen die Operation überhaupt ohne jeden Erfolg war. Letzteres ist natürlich ausgesprochen selten. Diese Fälle stellen kein Problem dar. Unsere Sozialisierungs- und Wiedereingliederungsmaßnahmen sind effektiv genug. Bei einigen Stummen Treibern mit peripherer PSI-Eliminierung können wir mit operativen Eingriffen helfen. Das ist ein Kapitel für sich, und ich will Sie nicht mit Fachterminologie langweilen. Die Unterlagen, die uns vom Konzil in Sachen ›Endlösung des Treiberproblems‹ zur Verfügung gestellt wurden und die hauptsächlich aus den Archiven von Kaiser stammen, sind da sehr hilfreich. Wir nennen diese beiden Gruppen die Erste und Zweite Kategorie. Es handelt sich bei ihnen bisher allerdings nur um drei bis vier Dutzend Personen. Die überwiegende Mehrzahl der bisher nach Sarym gebrachten Stummen Treiber allerdings gehört der Dritten Kategorie an – totale Zerstörung des Gehirnbereiches, in dem der Faktor PSI zu Hause war. Durch chirurgische Eingriffe können wir den Personen, die dieser Kategorie angehören, nicht helfen. Wir versuchen, Hilfestellung mittels semipsionischer Eingriffe zu leisten. Wir … Das heißt wir Psychomechaniker.«
    David nickte. Die

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