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Die Terranauten 071 - Der Jahrmillionen-Fluch

Die Terranauten 071 - Der Jahrmillionen-Fluch

Titel: Die Terranauten 071 - Der Jahrmillionen-Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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hinein.
    Irgend etwas stimmte mit ihm nicht. Irgend etwas hatte ihn verändert.
    Es ist die Erkenntnis der wahren Charakterzüge von Helena! Ich mache am besten in Zukunft einen großen Bogen um sie. Wer weiß, was sie mit mir angestellt hat, daß ich konfus durch die Gegend renne und nicht mehr weiß, was noch vor fünf Minuten war.
    Wenn davon seine Queen erfuhr! Dann war er für alle Zeiten geliefert. Mit so einem Hauptmann machte man kurzen Prozeß. Man war nur so lange etwas wert, wie man ausgezeichnet funktionierte!
    Vielleicht wäre es besser gewesen, sie hätten uns alle dieser Operation unterzogen und nicht nur einige wenige. Dann hätte ich meine Ruhe. Ein normaler Graugardist verliebt sich nicht und stellt sich auch nicht an wie ein konfuser Gockel.
    Mit stampfenden Schritten ging er zum Fahrstuhl und ließ sich zurück auf das Dach bringen.
    Dort stand sein Gleiter. Er stieg ein und flog davon. Dabei nahm er sich fest vor, niemals wieder zurückzukehren …
     
    *
     
    Chan de Nouille schlug die Augen auf. Vor ihr war nichts. Eine gähnende Leere, die sie zusammenzucken ließ.
    Angst stieg in ihr auf. Sie wehrte sich vergeblich dagegen.
    Bis diese Angst eine Resonanz im Nichts verursachte: Aus dem Nichts schälten sich grinsende Fratzen, die in irren Lichterspielen explodierten.
    Chan de Nouille wollte abwehrend die Arme hochreißen, aber sie hatte überhaupt keine Arme mehr.
    »Nur ruhig!« ertönte eine sanfte Stimme. Schwang da nicht leiser Spott mit?
    »Ich kann Ihre Panik durchaus verstehen, Chan de Nouille, doch ein Mensch Ihres Formates sollte sich besser zusammennehmen können.«
    Das sprach ihr Selbstbewußtsein an. Schlagartig wurde sie wieder eiskalt.
    »Wer sind Sie?« Tatsächlich, es gelang ihr zu sprechen. Aber dann besaß sie auch einen Körper!
    »Natürlich besitzen Sie einen Körper, Chan de Nouille!«
    Sie erschrak zutiefst. Der andere konnte ihre Gedanken lesen! Ein verdammter Alptraum. Nichts und niemand konnte die Gedanken der Großen Grauen lesen, weil sie total gegen Telepathie immunisiert war.
    »Da haben Sie recht, Chan de Nouille – normalerweise. Allerdings ist mein PSI-Potential höher als das eines Menschen.«
    Höher als das eines Menschen?
    »Wer sind Sie?« fragte Chan de Nouille beharrlich, während ihre Gedanken im Kreis rotierten:
    Der Fremde kannte ihre Identität! Das war die schlimmste Erkenntnis ihres Lebens. Außer der Spitze der Cosmoralität kannte niemand ihre Doppelexistenz, jedenfalls niemand, der noch lebte oder auf der Erde war.
    Damit war ihre ganze Tarnexistenz zerstört!
    Der Fremde lachte belustigt. »Regen Sie sich ab, Chan de Nouille. Ehrlich gesagt, ich genieße es nicht gerade, Ihre Gedanken zu belauschen. Wissen Sie warum? Sie erscheinen mir zu negativ. Sie sind nur äußerlich ein schönes Wesen Ihrer Rasse. In Ihrem Innern, innerhalb der schönen Larve, lauert die Bestie. Ich habe den armen Gerna weggeschickt. Er wird aus eigener Kraft nicht wieder zu Ihnen zurückkehren.«
    »Warum haben Sie das getan?«
    »Er tat mir einfach leid.«
    »Eine sehr menschliche Eigenschaft, finde ich – dafür, daß Sie sich offensichtlich als Extraterrestrier ausgeben.«
    Abermals dieses Lachen.
    »Es mag seine Gründe haben, Chan de Nouille. Ich war nicht immer so, aber meine Spezialität ist die Flexibilität. Zunächst war die Menschheit mir ein Buch mit sieben Siegern. Ich habe die Siegel zerbrochen, vor allem mit der Hilfe eines Menschen. Dieser Mensch hieß Karel Krystan. Ich nahm seinen gesamten Bewußtseinsinhalt in mich auf, einschließlich all seiner geheimen Wünsche und Ängste. Das Schema seines Menschseins hat sich dabei auf mich übertragen. Nicht, daß ich zu einem zweiten Karel Krystan geworden wäre, aber im Grunde genommen lebt er in mir weiter, obwohl er längst tot ist. Er fiel im Kampf gegen die Armee, deren Eigentümerin Sie sind.«
    »Cantos!« schrie Chan de Nouille. »Cantos!« Er kannte ihre Identität, dieser verdammte Botschafter des geheimnisumwitterten Planeten Genessos. Und Cantos war ein Freund der verfluchten Terranauten, von denen zumindest David und seine engsten Gefährten um Chans zweite Rolle wußten.
    »Das Erbe von Karel Krystan ist das einzige, was Sie an mir menschlich nennen könnten, und jetzt möchte ich Sie wirklich bitten, Ihre Gedanken ein wenig im Zaum zu halten. Sie sind mir einfach zu unangenehm. Sie verursachen mir beinahe Schmerzen!«
    »Sie können also meine Gedanken nur lesen, wenn sie besonders deutlich

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