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Die Terranauten 071 - Der Jahrmillionen-Fluch

Die Terranauten 071 - Der Jahrmillionen-Fluch

Titel: Die Terranauten 071 - Der Jahrmillionen-Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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Zwei Raumschiffe trieben dicht beieinander durch die Unendlichkeit des Weltraums. Das eine Schiff war ein Ringo-Raumer, ein Schiff der terranischen Zivilisation. Das andere Schiff war ein wabernder Schemen, dessen Konturen sich ständig zu verändern schienen. Es gehörte dem Genessaner Cantos, einem Exoterrestrier, der einigen Vertretern der terranischen Rasse einen Besuch abstattete.
    Cantos befand sich an Bord des Ringo-Raumers, wo er mit einer kleinen Delegation der Terranauten unter Führung David terGordens konferierte. Das Treffen fand etwa einen Lichtmonat von der Sonne Norvo entfernt statt, auf deren Planeten Sarym die Terranauten eine neue Basis errichteten. Näher hatte Cantos sich nicht an Sarym herangewagt, denn er scheute die anti-psionische Strahlung Norvos.
    Die Stimmung in der Zentrale des Ringos, wo sich David terGorden, Asen-Ger, Llewellyn 709 und Cantos an einem runden Projektionstisch gegenübersaßen, war gedrückt. Seit der Evakuierung Rorquals hatten die Terranauten den Außerirdischen nicht mehr zu Gesicht bekommen. Jetzt brachte er ihnen die neuesten Nachrichten über die Auswirkungen der Kaiserkraft und die Reaktion der anderen galaktischen Völker auf die jüngste Entwicklung im Sternenreich der Menschheit. Es sah nicht gut aus.
    »Einen kleinen Lichtblick gibt es wenigstens«, meinte Cantos zum Schluß seines Vertrages in seiner wie immer erstaunlich menschenähnlichen Art. »Auch wenn die Folgen der Kaiserkraft bereits galaktische Ausmaße erreicht haben, hat man bei den Entitäten die Einschränkung der Kaiserkraft-Raumfahrt durch das Konzil zu Kenntnis genommen. Dazu kommen die eben beschriebenen Ereignisse um den Asteroiden Oxyd, durch die den galaktischen Superzivilisationen die Fähigkeit einzelner Menschenwesen zu ethischem Handeln nachdrücklich bewiesen wurde. Aber all das nützt der Menschheit auf die Dauer nichts, wenn die Kaiserkraft-Raumfahrt doch weitergeht. In den letzten Wochen haben sich die Kaiserkraft-Flüge wieder vermehrt.«
    Asen-Ger schüttelte verzweifelt den Kopf. »Das Konzil braucht die Kaiserschiffe, um den Frachtverkehr aufrechterhalten zu können. Es gibt noch nicht wieder genug Misteln. Auf Terra begreift niemand die wirkliche Größe der Kaiserkraft-Gefahr.«
    »Deshalb bin ich unterwegs«, verkündete Cantos. »Ich glaube, eine Möglichkeit gefunden zu haben, auch den hartnäckigsten Vertreter des Konzils von der kosmischen Gefahr hinter der Kaiserkraft überzeugen zu können. Ich habe sogar den ausdrücklichen Auftrag einiger Entitäten, dies zu tun. Man räumt der Menschheit damit eine weitere Frist und Chance ein. Aber ich weiß nicht, wen es zu überzeugen gilt. Nach allem, was ich von euch gerade über die Lage auf der Erde erfahren habe, sind die politischen Machtverhältnisse dort zur Zeit mehr als verworren. Vor einem Jahr hätte ich versuchen können, diesen Valdec zu überzeugen, aber heute …«
    Einen Augenblick lang wurde es still. Der Gedanke, einen der Mächtigen der Erde zum Kaiserkraft-Gegner zu machen, war faszinierend. »Es wird nicht klappen«, brummte Llewellyn 709 schließlich. »Egal, was du dort an Material präsentierst, Cantos, man wird dir nicht glauben, weil du ein Nichtmensch bist, ein potentieller Feind.«
    »Ich habe nicht vor, irgend jemanden auf der Erde mit Material über Kaiserkraft-Folgen zu versorgen«, erklärte Cantos ruhig. »Ich habe einen Forschungsauftrag. Und bei diesem Auftrag kann ich eine Person mitnehmen, die all das erleben wird, was ich auch erlebe. Diese Person wird aus ihren Erlebnissen ihre eigenen Schlüsse ziehen müssen. Es muß eine ausgesprochen widerstandsfähige und intelligente Person sein, sonst hat sie keine Chance, meine Expedition zu überleben. Und sie muß auf der Erde genug Einfluß besitzen, um die Erfahrungen der Expedition in politisches Handeln umsetzen zu können.«
    »Für gefährliche Expeditionen wird Cantos unter den Manags niemanden gewinnen können«, meinte Asen-Ger. »Die trauen sich nicht mehr aus ihren Konzernzentralen heraus.«
    David terGorden hatte bisher geschwiegen. Der junge Terranautenführer sah erschöpft aus. Seine Erlebnisse beim Kampf um die erkrankten Stummen Treiber hatten tiefe Furchen unter den Augen eingegraben. Doch jetzt lächelte der blonde Treiber plötzlich. »Es gibt eine ideale Person, Cantos«, sagte er mit seinem vertrauten, alten Grinsen eines übermütigen Jungen. »Der ideale Partner für eine solche Expedition, Grüner. Dein Problem wird

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