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Die Terranauten 077 - Angriffsziel Perculion

Die Terranauten 077 - Angriffsziel Perculion

Titel: Die Terranauten 077 - Angriffsziel Perculion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Roland
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des Trisystems entgegen, um in entsprechend sicherem Abstand den Sprung ins Medium Weltraum II zu vollführen.
    Die Queen sorgte sich nicht um den Ausgang ihrer Eigenmächtigkeit. Sobald die Korvette am Ziel war, konnte einer der Supertreiber, mit denen sich Max von Valdec zu seinem Schutz umgab, die Besatzung innerhalb von Sekunden mühelos überwältigen. Sie hielt Queen Morlays Entscheidung für richtig. Diese breitangelegte Offensive gegen den Kaiserkraft-Antrieb, wer auch immer dahinterstecken mochte – das herauszufinden, mußte nun Queen Morlays dringendste Aufgabe sein –, mußte unverzüglich zu Valdecs Kenntnis gelangen. Sporen! Es war nicht zu fassen.
    Möglicherweise verbargen sich hinter diesem feigen Anschlag die sogenannten Superzivilisationen. Aber auch den Treibern mußte man alles zutrauen, vor allem den Terranauten. Den Feinden des technischen Fortschritts war wahrhaftig jedes noch so dreckige Mittel recht.
    Queen Oddly zuckte nicht einmal mit den Wimpern, als neben ihrem Kopf eine Stimme aus einem der winzigen Lautsprecher in der Rückenlehne des Servosessels drang. »Verdächtige Ortung, Kommandeuse. Daten leider unzureichend. Aufgrund unserer hohen Beschleunigung war die Erfassung nur flüchtig, und gleich darauf verschwand das Objekt im Ortungsschatten von P-134. Wünschen Sie, irgendwelche Maßnahmen zu veranlassen?«
    »Zeigen Sie her«, befahl die Queen gedämpft und ungnädig.
    Die verzerrten Rastermuster enthüllten trotz ihrer schlechten Qualität auf den Falschfarbenschirmen der Kaltkristallmonitoren verräterische Formen und Strukturen. Es handelte sich eindeutig um einen altmodischen Raumer-Typ, der in einem sehr engen Parkorbit die Nummer 134 der vielen Planeten des Trisystems umkreiste. Das Schiff war kein Wrack, denn der Energiepegel an Bord war normal. Irgendwie mußte es unbemerkt ins Triosystem gelangt sein, und die Tatsache, daß es sich versteckte, reichte aus, um auf unlautere Absichten zu schlußfolgern.
    Unversehens sah sich Queen Oddly in der Zwickmühle herber Gewissenskonflikte. In erster Linie gehörten all ihre Treue und Ergebenheit dem Ex-Lordoberst, aber eine vage Grauen-Solidarität und der Gedanke an das übergeordnete Allgemeininteresse der gesamten Menschheit ließen ihrem Gemüt keine Ruhe. Verbissen ordnete sie ihre gegensätzlichen Empfindungen und überlegte angestrengt.
    »Ihre Befehle, Queen?« fragte der Graue an den Ortungsgeräten nach.
    »Lassen Sie mich nachdenken«, schnauzte Queen Oddly unterdrückt.
    »Ich höre und gehorche.«
    Die Queen ließ sich für ihre Erwägungen reichlich Zeit. Zuletzt informierte sie sich exakt über Position, Beschleunigung und Kurs der PRINZ EUGEN. Sobald sie daraus ersehen konnte, daß es nicht möglich war, die Korvette noch einzuholen oder abzufangen, bevor sie in den Transit ging, stand ihre Entscheidung fest.
    »Übermitteln Sie die Ortungsdaten ans Leitzentrum auf Shondyke Zwo«, lautete ihr Befehl. »Das verdächtige Objekt muß an Ort und Stelle überprüft werden.«
    Der für den Funkverkehr zuständige und verantwortliche Graue bestätigte. Zufrieden entspannte sich Queen Oddly in ihrem Servosessel. Ihre wulstige Unterlippe sackte herab, als wolle sie ein Lächeln der Selbstgefälligkeit über die doppelbödige Art und Weise andeuten, mit der sie das Dilemma behoben hatte.
     
    *
     
    Aus den Aufzeichnungen Llewellyns 709
    Die Loge der IRMINSUL, Dime Mow in seiner Eigenschaft als Kampfgruppenleiter und ich diskutierten gerade diese und jene Möglichkeiten, wie man die starken Flottenverbände, die den Stützpunktplaneten der Grauen in gestaffelten, aufeinander abgestimmten Fernorbits sicherten, mit einem Ablenkungsmanöver fortlocken könnte, da erregte eine Entwicklung unsere Aufmerksamkeit, die die Situation mit einem Schlag veränderte. Wir hörten schon seit Tagen einen Großteil des Funkverkehrs der Grauen mit, und obwohl wir naturgemäß viele codierte Mitteilungen nicht zu entschlüsseln vermochten, war doch der Inhalt mancher Klartext-Funksprüche schon aufschlußreich genug.
    Die Grauen hatten die Stützpunktwelt – wohl in irgendeiner nostalgischen Anwandlung – Shondyke II benannt. Zugleich durfte man darin allerdings einen Ausdruck der Bedeutung sehen, die die Cosmoralität dieser neuen Flottenbasis zumaß. Der mit KK-Schleppern durchgeführte Frachtverkehr besaß, zumal die Basis sich noch im Ausbau befand, ein beträchtliches Volumen.
    Die Transittätigkeit von Kaiserkraft-Raumern war sehr

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