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Die Terranauten 077 - Angriffsziel Perculion

Die Terranauten 077 - Angriffsziel Perculion

Titel: Die Terranauten 077 - Angriffsziel Perculion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Roland
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Flottenbasis an, müßten sich die übelsten Wirkungen der Sporen abwehren lassen. Ferner beabsichtigte Nugade, eine Anzahl Korvetten und Raumaufklärer in den interstellaren Raum außerhalb der Konstellation BF-1930-12 zu schicken. Wenn die Ferntaster innerhalb des Trisystems keine genügende Reichweite besaßen, sollte es doch mit einigen Kurzdurchquerungen des Weltraums II im Umkreis des Trisystems möglich sein, die Ausdehnung des Schwarms zu ermitteln. Von deren Kenntnis hingen das weitere Vorgehen ab, die Planung; den Kampfkreuzern durften nicht zu einem ungünstigen Zeitpunkt die Atomgeschosse ausgehen.
    Bei der Zusammenstellung des Aufklärer- und Korvettenverbands ergab sich jedoch eine kleine Schwierigkeit. Der an die Korvette PRINZ EUGEN per Richtstrahl ausgesandte Funkspruch erreichte den Raumer nicht im planmäßigen Patrouillensektor. Die PRINZ EUGEN gab unerklärlicherweise keine Antwort.
    Melwine Knyvett verspürte eine Anwandlung von Argwohn, wie auch kleine Unregelmäßigkeiten sie bei einem im intuitiven Erfassen selbst der scheinbar entferntesten Kausalitäten geschulten Agenten hervorrufen konnten. »Sind irgendwelche verdächtigen Ortungen gemacht worden?« erkundigte sie sich. Gönnerhaft verneinte die Kommandantin. Doch der Schatten ließ sich nicht beirren. In seinem Bewußtsein war eine Art von ununterdrückbarem Recherchierdrang aktiviert worden, und daher schaffte er es nun endlich, sich von Nugades Seite loszureißen. Melwine wandte sich mit derselben Frage an den Leiter der Ortung. Auch er wußte keine derartigen Auskünfte zu erteilen.
    Aber Melwine ließ nicht locker. Dem Einfluß der Kommandantin entronnen, fühlte sie sich wieder von ihrer ursprünglichen Initiative durchpulst. Ein Lift beförderte sie in Sekundenschnelle hinab ins Wohncenter des Galacto-Towers und das ihr zugewiesene Quartier.
    Vor ihrem Computerterminal hatten sich bereits massenhaft neue Druckstücke gestapelt. Melwine blätterte in den Bogen, engbedruckt mit der fast mikrobisch kleinen Schrift des Laserschreibers, und sortierte aus, was sie für momentan unwesentlich hielt und zur späteren Durchsicht zur Seite gelegt werden konnte. Im Augenblick interessierte sie der Funkverkehr. Wann hatte zuletzt Funkkontakt mit der PRINZ EUGEN bestanden? Wer hatte ihn gehabt?
    Melwine vermochte die Sorglosigkeit der Kommandantin nicht zu begreifen. Gewiß, die Sporenwolke artete immer mehr zu einem echten Problem aus, aber gerade dieser Umstand konnte das Einsickern von Piraten ins Trisystem begünstigen. Die Möglichkeit, daß die Korvette auf ihrem Patrouillenflug einem Piratenraumer begegnet und vernichtet worden war, ließ sich keineswegs ausschließen. Aber Nugade vertraute offenbar uneingeschränkt auf die routinemäßige Raumüberwachung.
    Eine ganze Zeitlang mußte sich Melwine mit langweiligen Positionsmeldungen begnügen, bis sie auf das Funkgespräch zwischen Queen Oddly von der PRINZ EUGEN und Queen Morlay von der SALADIN stieß. Danach hatte Queen Oddly achtundvierzig Stunden später den Satelliten Super Major anfliegen wollen. Diese achtundvierzig Stunden waren noch gar nicht abgelaufen, aber anscheinend war sie schon vom Patrouillenkurs abgewichen. Melwine erinnerte sich daran, daß die SALADIN jene von den Sporen lahmgelegte Korvette war und sich Queen Morlay mit den Ringos nach Shondyke II unterwegs befand. Vielleicht konnte Queen Morlay näheren Aufschluß geben.
    Melwine ging ans Intercom und rief das Leitzentrum an. Ein Grauer holte Kommandant Nugade an den Apparat. Die Mitteilung des Schattens löste bei der Queen nahezu entrüstetes Staunen aus. »Wie bitte? Satellit Super Major? So was gibt’s hier nicht.«
    Melwine dankte und kehrte zurück ans Terminal. Als Schatten kannte sie einen Abruf-Code, der alle Sperren in den Datenspeichern der Grauen Garden aufhob. Binnen einer Minute stand fest, daß tatsächlich kein Satellit mit diesem Namen im Trisystem existierte.
    Über ihren Communer konnte Melwine auf einer speziell reservierten Frequenz jederzeit mit Hauptmann Krüger in Verbindung treten; und genau das tat sie nun – wenn Queen Morlay ihren Fuß auf Shondyke II setzte, mußte ein Empfangskomitee bereitstehen.
     
    *
     
    Wirklich hatte Queen Oddly keinen Moment länger gezögert. Ihre Befehle waren kurzgefaßt und unmißverständlich. Niemand an Bord wagte, ihren Willen in Frage zu stellen. Die PRINZ EUGEN hatte den Patrouillenkurs verlassen und jagte nun mit Höchstgeschwindigkeit den Randzonen

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