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Die Terranauten 077 - Angriffsziel Perculion

Die Terranauten 077 - Angriffsziel Perculion

Titel: Die Terranauten 077 - Angriffsziel Perculion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Roland
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Sporenschwarms. Ein ursächlicher Zusammenhang liegt daher nahe.«
    »Lassen Sie eine Funkverbindung zu Shondyke Zwo herstellen«, befahl Queen Morlay mit gepreßter Stimme. Sie spürte, wie ihre Hände zu zittern anfingen. »Höchste Dringlichkeitsstufe.« Dieser neue, noch viel ernstere Zwischenfall erleichterte ihr die Entscheidungsfindung wesentlich. Valdec mußte um jeden Preis von den Ereignissen erfahren. »Außerdem benötige ich eine Verbindung zur Korvette PRINZ EUGEN unter dem Kommando von Queen Oddly«, fügte sie mühsam beherrscht hinzu. »Sorgen Sie für Eile.«
    »Ich höre und gehorche.« Der Graue entfernte sich, um einen Funker mit der Erledigung zu beauftragen.
    Queen Morlay wandte sich an den ihr unterstellen Hauptmann und befahl, er solle die Ringos mit maximaler Geschwindigkeit Kurs nach Shondyke II nehmen lassen. Gleich darauf kam der Funkkontakt mit dem Galacto-Tower der Flottenbasis zustande. Die Queen schilderte einem verärgerten Wissenschaftler, der die Auswertung der bis zur Havarie der SALADIN übermittelten Daten leitete, was passiert war, und dadurch sank die Laune des Experten auf den Nullpunkt. Auch in der Basis hatte man inzwischen die Notrufe des Konvois empfangen. Morlay konnte die bereits vorliegenden Informationen bloß noch um einen mündlichen Bericht ohne exakten wissenschaftlichen Wert ergänzen.
    »Wir brauchen Daten, Zahlen, Maße, Meßwerte«, zeterte der Experte. »Wie sollen wir uns sonst Gegenmaßnahmen ausdenken? Wir müssen weitere Informationen erhalten.«
    »Aber nicht von mir«, erteilte Morlay ihm in eisigem Tonfall eine Abfuhr. »Die Instrumente der Ringos besitzen keine ausreichende Tiefenwirkung. Wenden Sie sich zur Entsendung anderer Einheiten an die Kommandantin.«
    »Ich werde nicht vergessen«, maulte der Experte, »Ihre wehrkraftzersetzende Bequemlichkeit zu erwähnen.«
    Kommentarlos unterbrach Queen Morlay den Kontakt und ließ sich die Verbindung mit der PRINZ EUGEN auf ihr Gerät schalten. Queen Oddlys breites, träges Gesicht wirkte in der dreidimensionalen holografischen Wiedergabe auf dem Bildschirm noch breiiger. Nur in ihren Augenwinkeln lauerte ein Schimmer erhöhter Wachsamkeit. Ihrer förmlichen Begrüßung ließ sich nicht anmerken, daß die beiden Frauen sich gut kannten.
    »Die SALADIN ist durch Sporeneinwirkung havariert, Queen Oddly. Wir liegen mit den Beibooten auf Kurs Shondyke Zwo. Wäre es mit Ihrer gegenwärtigen Diensttätigkeit vereinbar, Satellit Super Major anzufliegen? Die aufgetauchte Sporenwolke übt einen zerstörerischen Einfluß auf die Kaiserkraft-Triebwerke aus.«
    »Habe verstanden«, antwortete Queen Oddly ausdruckslos. »Unser Patrouillenflug endet in achtundvierzig Stunden Standardzeit. Anschließend werden wir sofortige Erledigung vornehmen.«
    »Vielen Dank, Queen Oddly.«
    »Nichts zu danken, Queen Morlay.« Die Verbindung erlosch.
    Morlay schloß die Lider und lehnte sich zurück in den Schalensitz. Nun blieb bloß noch zu hoffen, daß die überstarken Empfänger Shondykes II und der Raumüberwachungssatelliten das Gespräch nicht aufgezeichnet und zur Auswertung den Computern zugeleitet hatten. Doch es war nötig gewesen, das Risiko einzugehen.
    Die wenigen Grauen, die in der unmittelbaren Umgebung der zwei Queens deren nebulösen Wortwechsel mitangehört hatten, dachten sich nichts dabei. Satellit Super Major mochte eine geheime Forschungsstation sein, von der nur Führungskräfte Kenntnis besaßen. Ein einfacher Grauer hatte sich da nicht einzumischen.
    Doch im System der drei Roten Riesen gab es keinen Satelliten mit der Bezeichnung Super Major. So einen hatte es nie gegeben und würde es auch nie geben. Super Major war bei seinen Grauen der Deckname von Ex-Lordoberst Valdec.
     
    *
     
    Das Leitzentrum des Galacto-Towers befand sich in der Höhe der Sensorleiste und damit rund 400 Meter über der planetaren Oberfläche von Shondyke II. Ein weit durch die Rundung des Turms geschwungenes Fenster aus Transparentprotop gewährte eine vorzügliche Aussicht. Eine Wüstenwelt ermangelte naturgemäß größerer Sehenswürdigkeiten. Aber schon die Höhe an sich und der Ausblick bereiteten Melwine Knyvett ein schaurig-wohliges Gefühl halbgöttlicher Erhabenheit.
    Ihre Vorbereitungen waren abgeschlossen. Sie hatte veranlaßt, daß der Zentralcomputer für sie Niederschriften aller innerhalb des Trisystems vorgenommenen Ortungen, Identifikationen und gespeicherten sowie aufgefangenen Funksprüche anfertigte. Eine

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