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Die Terranauten 077 - Angriffsziel Perculion

Die Terranauten 077 - Angriffsziel Perculion

Titel: Die Terranauten 077 - Angriffsziel Perculion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Roland
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…«
    Ich aktivierte einen Holo-Schirm, und eine kleine Projektion der Konstellation BF-1930-12 mit Schwerpunktdarstellungen leuchtete auf. Das Datenpaket, das wir unseren Ortungsergebnissen verdankten, war inzwischen vom Bordcomputer in Symbole aus Flüssigkristall umgesetzt worden. Wir wußten beinahe lückenlos, wo sich Positionen der Grauen befanden.
    Der Raumhafen auf Shondyke II selbst befand sich, soviel wir mitgekriegt hatten, noch im Ausbau, und größere Einheiten konnten dort noch nicht landen. Davon abgesehen war es wegen der leichteren Handhabbarkeit unter den Bedingungen der Nullschwerkraft jedoch ohnehin meistenteils üblich, die Fracht der Superschlepper im Orbit zu löschen. Man transportierte die angedockten Container mit Frachtfähren hinunter zur Planetenoberfläche. Als Umschlagplatz diente eine relativ neue Art von Satellit, die man parallel zum Aufkommen der Superfrachter entwickelt hatte. Im wesentlichen handelte es sich dabei um eine Plattformkonstruktion von ein paar hundert Metern Seitenlänge, zu der ihre Computersteuerung die einfliegenden Frachter mit Traktorstrahlen heranzog und sie magnetisch verankerte Automaten flanschten die Container ab und befestigten sie unter den Frachtfähren. Ein solcher Satellit hatte nach unseren Informationen nur wenig Personal. Die Arbeitsvorgänge liefen robotisch ab und bedurften lediglich der Überwachung. So ein Satellit kam mir wie ein geeignetes Ziel einer Aktion vor, mit der wir, ohne viel zu riskieren, eine Anzahl KK-Schlepper für immer aus dem Verkehr ziehen konnten.
    Ich glaube, diese praktisch rein aktionistische Operation war in jenem Moment für mich auch so etwas wie eine Beschäftigungstherapie. Mein großangelegter Plan zur Bekämpfung der Kaiserkraft-Raumfahrt war durch das unvermutete Auftauchen der Kosmischen Sporen zunichte gemacht worden. Ihr Erscheinen hatte ihn zu einer lächerlichen Anmaßung schrumpfen lassen.
    Ich beugte mich vor und las Daten ab. »Im Umkreis dieses Satelliten liegen von den dreißig Superschleppern, die zur gleichen Zeit wie wir im Trisystem eingetroffen sind, noch mehr als zehn zum Entladen bereit.« Ich deutete auf ein Kaltkristallelement, das die Position des Satelliten markierte. Er diente als Distributionszentrum für alle Stationen und Baustellen im gesamten System. »Wenn wir bis morgen mittag warten, wird der Abstand nur noch zwei Lichtminuten betragen. Ungefähr auf halber Strecke müßten wir Ringos ausschicken und diese beiden Killersatelliten vernichten.« Auch deren Positionen zeigte ich an. »Dann hätten wir einen ausreichenden Zeitvorsprung, um die Superschlepper anzugreifen, ohne stärkere Abwehr befürchten zu müssen. Zu rechnen wäre nur mit Patrouillenschiffen und eventuell auf dem Satelliten stationierten Raumjägern. Bis man schwere Einheiten vom Einsatz gegen den Sporenschwarm zurückbeordert hat, können wir längst wieder fort sein.«
    Dime Mow nickte bloß. Er wirkte seit einigen Tagen noch verschlossener, aber auch versonnener als vorher; anscheinend gaben gewisse Dinge auch ihm schwer zu denken. Jedenfalls gebärdete er sich wesentlich ruhiger und maßvoller als in der Zeit zwischen unserem Abflug von Sarym und der Ankunft im Trisystem.
    »Von mir aus«, stimmte Jana ohne sonderlichen Enthusiasmus zu. Sie zögerte, dann sah sie mich offenen Blicks an. »Llewellyn, es ist nicht nötig, irgendwelche Zugeständnisse zu machen. Wir haben auf verschiedenen Siedlerwelten für uns und unsere Mannschaft Beutegut aus unserer Piratentätigkeit im Werte von etlichen Milliarden Verrechnungseinheiten deponiert. Wir können mit euren Leuten teilen. Trotzdem werden alle reich genug sein.«
    »Vielen Dank für das Angebot, Jana. Aber vermutlich ist es nur eine Minderheit davon, die diese Gier verspürt.« Dime Mow bekräftigte meine Mutmaßung mit einem nachdrücklichen Nicken. »Die Mehrzahl hat sich unserem Kampf gegen die Kaiserkraft-Raumfahrt aus echter Sorge um das Schicksal der ganzen Menschheit angeschlossen. Dem Rest werden wir eine Lehre erteilen, während wir eine sehr gute Gelegenheit zur Zerstörung einiger Kaiserkraft-Raumer wahrnehmen. Wahrscheinlich würden die Superschlepper das Trisystem verlassen, ehe sie in den Einflußbereich der Sporen geraten, und dann würde ihr verhängnisvoller Betrieb woanders fortgesetzt und das Entstehen superphysikalischer Katastrophen begünstigen. Insofern hat diese Aktion durchaus ihren Sinn. Mehr verspreche ich mir allerdings nicht davon, denn mit

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