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Die Terranauten 078 - Durchbruch nach Shondyke

Die Terranauten 078 - Durchbruch nach Shondyke

Titel: Die Terranauten 078 - Durchbruch nach Shondyke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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mußten.
    Morgenstern folgte ihrem Beispiel.
    Bei allen Raumgeistern und Schwarzen Löchern, dachte er voll Grimm, kein Wunder, daß mein Liebeswerben schon von Anfang an zum Scheitern verurteilt war. Welcher halbwegs normale Mann kann schon mit einer Halbpsyterin konkurrieren?
    Unvermittelt fuhr er zusammen.
    Der Gedankenstrom des Partners war ganz anders als sonst, laut und scharf und drängend. Verwirrung und Furcht sprachen aus ihm.
    Kannst du vielleicht für einen Moment deine amourösen Abenteuer vergessen und dich auf deine Aufgabe konzentrieren? gellte es im Bewußtsein Morgensterns. Das Raum-Zeit-Stroboskop! Sieh es dir an! Etwas ist passiert!
    Der kleine Mann legte den Kopf in den Nacken.
    Er wurde bleich.
    Das kreisrunde Regenbogenfeld … Es hatte sich verformt, war oval geworden, und es flackerte und loderte heller, viel heller, bis Morgensterns Augen zu tränen begannen.
    Und als er automatisch die letzte Harmonie mit dem Grünen Partner vollzog und das menschliche und das rätselhafte pflanzliche Bewußtsein tatsächlich eins wurden, da bemerkte er noch mehr.
    Das feine Wispern der Weltraumstraßen, das übergeordnete, melodiöse Vibrieren des kosmischen Netzes … Es war verdrängt worden durch ein bösartiges, quälendes Brummen.
    Durch einen mächtigen, dröhnenden Laut, der eine undefinierbare Drohung ausstrahlte.
    Blitzartig erinnerte sich Morgenstern an Luther Straightwires Andeutungen. An seine Vermutung, daß irgendeine äußere Macht die Reparatur des RZS verhindern wollte.
    Zeigte sich der Gegner jetzt?
    Ließ er die Maske fallen?
    Morgenstern beendete die enge Verbindung mit dem Grünen Partner.
    Bist du bereit? fragte er lautlos.
    Mehr, als du dir vorstellen kannst!
    Dann los! dachte Morgenstern.
    Er spürte, wie das psionische Potential des Grünen Partners in sein Bewußtsein sickerte. Und mit diesen geliehenen PSI-Kräften riß Morgenstern seine Schwebscheibe heran, schwang sich hinauf und hämmerte auf die Kontrollen.
    Mit einem ruckartigen Satz schoß die Scheibe davon, dem verzerrten Feld des Raum-Zeit-Stroboskops entgegen, aus dem schon längst keine Kosmischen Sporen mehr drangen.
    Telepathisch rief er nach Cloud und Straightwire, die sich bereits ebenfalls auf den Weg gemacht hatten.
    Vom nahen Sternzacken, dem Turm über dem unterirdischen Labyrinth von Neunfarben, huschten Gleiter heran, Atmosphärenjäger und mobile Raketenrampen. Die Clon-Queens bereiteten sich darauf vor, ihre Welt gegen jeden Gegner zu verteidigen.
    Trotz allem, durchfuhr es Morgenstern, während das Farbenfeld vor ihm immer größer und bedrohlicher wurde, trotz allem waren sie einst Graue, die Elite der Garden, und nichts haben sie vergessen.
    Kein Feind wird es leicht mit ihnen haben.
    Dennoch erfüllte ihn tiefe Sorge.
    Die Farben des Regenbogenfeldes wurden nun dunkler. Violette und bräunliche Töne herrschten vor.
    Und die Finsternis nahm zu.
     
    *
     
    Erde/Ultima Thule
    September 2503
    Der schwere Gleiter schwebte über dem Heiligen Tal.
    Unter dem blitzenden Flugkörper erhob sich Yggdrasil knorrig und kränklich, noch gezeichnet von dem biologischen Angriff Valdecs während der Treiberkrise um die Jahrhundertwende, und selbst ein ahnungsloser Beobachter konnte erkennen, daß der Urbaum im Sterben lag.
    Und die Gesandtin Margit Aacht war nicht ahnungslos.
    Sie kannte die Experimente der letzten Wochen, mit denen die Experten der Garden vergeblich versucht hatten, Yggdrasil zu einer Öffnung der Weltraumstraßen zu zwingen.
    »Ich … schaffe es nicht«, stöhnte der blondhaarige Mann neben ihr.
    Sein Gesicht war bleich, schweißüberströmt und verzerrt, und die Pein, die in seinen Augen glomm, ließ die Gesandtin trotz ihrer Konditionierung erschauern.
    Aacht biß die Zähne aufeinander.
    Sie betrachtete die Monitoren. Bis auf ihren Gleiter war das Heilige Tal leer. Die Einheiten der Grauen Garden hatten sich hinter den Gebirgswall zurückgezogen, und niemand würde David terGorden bei seinen verzweifelten Bemühungen stören.
    »Sie müssen es schaffen«, sagte die Gesandtin hart. »Sie wissen, wieviel davon abhängt.«
    »Ins Schwarze Loch mit Ihnen«, murmelte der neue Lordoberst undeutlich. »Sie irritieren mich. Das ist es. Ich hätte Chans Bitte ablehnen sollen, Sie mitzunehmen.«
    Die Gesandtin zuckte die Achseln.
    »Dann würden die Garden jetzt in den Metropolen der Erde landen, und ein langer, schrecklicher Krieg würde beginnen«, gab sie zurück. »Aber ich werde jetzt schweigen.

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