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Die Terranauten 078 - Durchbruch nach Shondyke

Die Terranauten 078 - Durchbruch nach Shondyke

Titel: Die Terranauten 078 - Durchbruch nach Shondyke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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Sauerstoff aus«, beantwortete Mi Lai seine unausgesprochene Frage.
    Hektisches Treiben herrschte überall.
    Niemals ruhte die Arbeit für die Clon-Queens, niemals versiegte der Sporenstrom aus dem Regenbogenfeld.
    Und wie an dieser Stelle, so flackerten auch an anderen Orten des Planeten die RZS.
    Weit im Osten entströmte Wasser in einem gewaltigen Fall dem Farbkreis und stürzte in den Schlund eines uralten Meteorkraters. Vielleicht stammte es aus dem Süßwassersee einer Welt, die tausend oder tausend Millionen Lichtjahre entfernt war.
    Die Weltraumstraßen, so wußte Morgenstern, seit er sich in einen Lenker verwandelte, umspannten das gesamte Universum. Auch jetzt noch, obwohl es Risse und Brüche gab, Zonen, die nicht erreicht werden konnten.
    Wir werden das ändern, dachte Morgenstern. Cloud, Zalia, Hege Krotzer und ich. Und die Clon-Queens, die neuen Hüter, der Ersatz für jenes ausgestorbene Volk, dessen letzter Vertreterin David terGorden auf Rorqual begegnet war.
    Mi Lai wartete gelassen.
    Morgenstern bewegte sich unbehaglich.
    Eine Frau mit goldenen Augen und ein Mann mit grüner Haut, durchfuhr ihn der sarkastische Gedanke. Wir sehen aus wie diese durchgedrehten Relax, die sich die Nase pudern, Knochen durch die Wangen schieben und sich sogar einer Geschlechtsumwandlung unterziehen, wenn dies die neueste Mode verlangt.
    »Baby hat mich geschickt«, erklärte Morgenstern, um die peinliche Stille zu beenden.
    Nervös stellte er fest, daß die anderen Queens inzwischen zu einem zweihundert Meter entfernt stehenden Sonnenschirmbaum weitergewandert waren.
    Er war allein mit Mi Lai.
    Ist das nicht prächtig? fragte der Grüne Partner anzüglich.
    Früher, entgegnete Morgenstern lautlos, hat man Dinge wie dich als Unkraut ausgerupft und auf den Komposthaufen geworfen.
    Kein Wunder, daß ihr Menschen es nicht weit gebracht habt.
    »Warum?« Mi Lais Gesicht war ausdruckslos. Nur ihre Augen funkelten. Etwas wie Spott drückte ihr Blick aus.
    »Warum?« wiederholte Morgenstern.
    Innerlich verwünschte er sich für seine Schwerfälligkeit Myriam, sonst waren ihm die Worte wie Honig von den Lippen geflossen, doch Mi Lais Gegenwart bremste seine Schlagfertigkeit und dörrte ihm den Gaumen aus.
    Ich benehme mich wie ein Idiot! sagte er sich.
    Laut fuhr er fort: »Baby hat bei diesem RZS einige Verzerrungen festgestellt.« Er deutete mit einer knappen Handbewegung auf den Farbenkreis, der tausend Meter westlich leuchtete. »Gewisse Unregelmäßigkeiten. Nicht bedrohlich, aber der Lenker hat zur Vorsicht geraten. Ist Ihnen etwas aufgefallen, Matriarchin?«
    »Nein«, schüttelte Mi Lai den Kopf. »Wir hatten keine Probleme. Alles funktioniert einwandfrei.«
    »Tja«, machte Morgenstern. »Das freut mich zu hören.«
    Sein Grüner Partner kicherte ironisch im Hintergrund seines Bewußtseins. Bezaubernd, was du da so von dir gibst.
    Der dünne Mann ignorierte ihn.
    »Noch etwas?« fragte Mi Lai.
    Ein knapper Meter trennte ihn von ihr, und er hatte das Gefühl, im nächsten Augenblick von ihren Goldaugen verschlungen zu werden.
    Jetzt! dachte Morgenstern. Jetzt oder nie. Ich muß es einfach versuchen! Der Sprung nach Urdbrunnen steht kurz bevor. Ich habe keine Zeit mehr zu verlieren.
    Er trat näher.
    Er spürte die Wärme ihres Körpers. Er wollte sie in den Arm nehmen, sie forttragen, irgendwohin, wo sie allein waren, um mit ihr zu reden und zu scherzen und zu lachen und zu lieben.
    »Liebe Mi«, sagte er heiser, »ich …«
    Schritte.
    Sie ließen ihn verstummen.
    Wutentbrannt fuhr er herum, und erst als er die junge, schlanke Frau mit den kurzgeschnittenen mattschwarzen Haaren sah, da sackten seine Schultern herunter, und ein resignierter Ausdruck glitt über sein Gesicht.
    »Hallo, Abashe«, grüßte er Abashe doNhor, die ehemalige Adeptin der Grauen Garden und Scanner Clouds Tochter von Sigma Chorn.
    Er hatte den Helm inzwischen ebenfalls zurückgeklappt, und Abashe hauchte ihm einen flüchtigen Kuß auf die Wange. »Hallo, Morgenstern.«
    Mi Lai lächelte. »Gut, daß du kommst«, sagte sie. »Ci Anur erwartet uns bereits zur Terraform-Konferenz in Neunfarben.« Sie winkte Morgenstern zu. »Bis später.«
    »Ja, bis später«, brummte der dünne Mann.
    Schweigend sah er den beiden Frauen nach. Abashe hatte Mi Lai ihren Arm um die Schulter gelegt, und ihre entspannten Stimmen hallten durch die Luft, bis sie die sauerstoffreiche Zone in der Nähe des Sonnenschirmbaumes verlassen hatten und die Helme zuklappen

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