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Die Terranauten 085 - Valdecs Rückkehr

Die Terranauten 085 - Valdecs Rückkehr

Titel: Die Terranauten 085 - Valdecs Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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Gedanken.
    Logenmeisterin Ynes!
    Junk biß grimmig die Zähne zusammen.
    Danke für den Ratschlag, entgegnete er, aber er kommt leider zu spät. Außerdem habe ich ein verdammtes Recht darauf, mich aufzuregen.
    Für einen Moment herrschte Schweigen.
    Dann: Du mußt die Grauen verstehen. Schließlich ist die Kalte Fäulnis nicht etwas, mit dem man spaßen kann. Das Risiko ist zu groß. Wenn wir uns infiziert haben …
    Wir haben uns nicht infiziert, unterbrach Junk mürrisch. Seit der Landung auf diesem sternverlassenen Schürfplaneten haben wir die Raumanzüge nicht abgelegt. Und nicht einmal die durchtriebenste Mikrobe kann Weichprotop durchdringen.
    Ynes übermittelte ihm einige beruhigende Impulse.
    Sobald die Untersuchungen abgeschlossen sind, fuhr die Logenmeisterin fort, wird man uns aus der Quarantäne entlassen. Ich habe mit der Expertin Patriza gesprochen, der leitenden Queen der Kosmomedizinischen Klinik. Sie versicherte mir, daß es nicht mehr lange dauern wird.
    Junk schnaubte höhnisch.
    »Ich glaube diesen Grauen kein Wort«, sagte er laut.
    Ynes’ telepathischer Impulsstrom brach ab.
    Junk erhob sich von der Liege und durchmaß den isolierten Raum mit schnellen, ungeduldigen Schritten. Vor dem Freizeitautomaten blieb er stehen und tastete ein Programm.
    Ein Holo-Bild formte sich.
    Eine Sendung des Unterhaltungskonzerns Reine Menschliche Nachrichten, der seit dem Krieg der Kasten paritätisch von der F.F.D.E., den Arbiter-Gewerkschaften und Vertretern der Manag-Kaste geleitet wurde.
    Berichte über die Entwicklung der Autonomen Gebiete in Afrika und der Region IND. Interviews mit führenden Mitgliedern der F.F.D.E., ein Spot über die Probleme einer Agrar-Kooperative und ein Feature über die Wahlen zu den Autonomen Räten, die die Interessen der Relax- und Arbiter-Kaste im Wiederaufbau-Gremium vertreten sollten.
    Junk sah verwirrt zu.
    Bei seinem letzten Besuch im Sonnensystem hatten die RMN-Sender nur schmalzige Rührstücke über tapfere Queens und mildtätige Manags gebracht. Wurden Nachrichten ausgestrahlt – natürlich von der Genfer Konzilsverwaltung zensiert – dann folgten jeder halbwahren oder schamlos erlogenen Meldung Werbespots über die Vorzüge von selbstreinigender Wickelkleidung und garantiert echtem Ersatzwhisky oder man kündigte die neueste Ausgabe der Videozeitung Schöner Sterben an.
    Offenbar, dachte Junk stirnrunzelnd, waren die Veränderungen auf der Erde weiter fortgeschritten als man bisher im Bund der Freien Welten angenommen hatte.
    Der Treiber schaltete auf einen anderen Kanal.
    Ein Bericht über die Mistel-Versorgung; mit Archivaufnahmen von Adzharis und einem Interview mit Asen-Ger.
    »Bei Yggdrasil«, murmelte Junk verblüfft, »wenn mir das jemand vor einem Jahr erzählt hätte …«
    Wieder ein Tastendruck.
    Eine Live-Übertragung von einem Musikfestival der Relax in der Region BRASIL.
    Im nächsten Kanal ein Video-Drama über die Abenteuer einer Treiber-Loge irgendwo in der Milchstraße. Junk schüttelte den Kopf. Er mochte diese Science-Fiction-Filme nicht.
    »Vollkommen irreal«, brummte er, als der Logenmeister in dem Video-Drama auf einem verlassenen Planeten herumirrte und in den Gewölben einer uralten Nichtmenschen-Stadt eine Zeitmaschine entdeckte.
    »Wer glaubt denn so etwas!« entrüstete sich Junk und tastete ein anderes Programm.
    Der Holo-Würfel erlosch.
    Gleichzeitig erklang hinter dem Treiber ein leises Scharren.
    Er fuhr herum.
    Die gegenüberliegende Wand war durchsichtig geworden. Junk erhaschte einen Blick auf einen weißgekachelten Korridor, auf dem sich einige Frauen in den Monturen der Grauen Garden drängten.
    Eine der Frauen trat dicht an die transparente Wand heran und musterte ihn mit klinischem Interesse.
    »Wie geht es Ihnen?« fragte die Graue.
    Ihre Stimme mußte von einem verborgenen Lautsprechersystem übertragen werden, denn sie klang klar und deutlich.
    Junk stemmte die Arme in die Hüften.
    »Sie haben kein Recht, mich hier festzuhalten«, preßte er hervor. »Ich bin nicht krank. Meine Freunde und ich haben Ihnen bereits bei unserer Landung auf Luna gesagt, daß wir keinen direkten körperlichen Kontakt mit den Infizierten gehabt haben. Wir trugen ständig Raumanzüge und …«
    »Wir haben unsere Vorschriften«, schnitt ihm die Queen das Wort ab.
    Sie war groß und schlank und vermutlich nicht älter als dreißig Jahre. Ihr Haar war streichholzkurz und so braun wie ihre Haut.
    »Die Kalte Fäulnis«, fuhr die Queen fort,

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