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Die Terranauten 089 - Der Kaiser von Berlin

Die Terranauten 089 - Der Kaiser von Berlin

Titel: Die Terranauten 089 - Der Kaiser von Berlin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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…«
    »Halten Sie den Mund!« unterbrach ihn Max von Valdec grob. »Ich weiß sehr gut, daß die Werft lebenswichtig für uns ist.«
    Er nagte an seiner Unterlippe.
    Seine alte Selbstsicherheit schien ihn vorübergehend verlassen zu haben.
    Düster dachte er daran, daß das Erscheinen des Puren Halvcwar während der Gründungsfeier des Zweiten Reichs der Menschheit seine mühsam errungene Autorität mit einem Schlag wieder zerstört hatte.
    Die Menschen der Erde wußten, daß es eine Macht gab, gegen die selbst die Garden hilflos waren.
    Die spontanen Demonstrationen in einigen Städten unmittelbar nach Abbruch der TV-Übertragung bewiesen dies nur zu deutlich.
    »Wie weit sind die Vorkehrungen auf der Krim?« fragte er Yazmin.
    Der Cosmoral wandte den Blick von den Monitoren.
    »Ich habe acht Legionen zusammengezogen. Sie sind mit schwersten Waffen ausgerüstet. Hinzu kommen noch zwanzig Geschwader Panzergleiter und ein Dutzend Spezialringos.«
    Zarkophin schritt unruhig auf und ab.
    »Es ist sinnlos. Selbst die gesamten Kaiser-Garden können gegen die Macht des Fremden nichts ausrichten. Dreihundert Starcruiser – binnen anderthalb Minuten ausgelöscht …«
    »Ruhe!« brüllte Valdec unbeherrscht.
    Und er dachte: das äußerste Mittel. Ich muß es einsetzen. Jetzt. Bevor der Fremde wieder besiedelte Gebiete oder die Krim selbst erreicht.
    Er stellte über das Terminal eine Funkverbindung mit der REGENT her.
    Das riesige Schlachtschiff befand sich in einem stationären Orbit um die Erde – direkt über jenem Landstrich, den der Pure soeben durchquerte.
    Das undurchdringliche Gesicht der Queen Martha erschien auf dem Monitor.
    »Ihre Befehle, Herr?« fragte sie.
    »Plan Omega tritt in Kraft«, sagte Valdec nur. »Sofort.«
    Martha nickte. Der Bildschirm wurde wieder grau.
    »Sie wollen tatsächlich eine nukleare Rakete gegen den Puren einsetzen?« fragte Frost überrascht. »Eine Atomexplosion in der irdischen Atmosphäre?«
    »Haben Sie einen anderen Vorschlag?« entgegnete Valdec und wölbte die Brauen. »Es ist unsere einzige Chance. Selbst dieses Kraftfeld dürfte eine Zwanzig Kilotonnen-Explosion nicht überstehen.«
    Frost bewegte zweifelnd den Kopf.
    »Ich befürchte …«
    Er sprach nicht weiter. Ein winziger dunkler Punkt durchstieß in diesem Moment die dichte Wolkendecke über der Region RUSS und huschte mit grellem Flammenschweif dem Puren Halvcwar entgegen.
    Menschliches, schauriges Gelächter drang aus dem Lautsprecher. Der Pure sprach wieder.
    »Ihr Menschen beschmutzt alles. Selbst euren Heimatplaneten. Nur hoffnungslos verrückte Geschöpfe können so handeln. Die Kaiserkraft hat euch um den Verstand gebracht. Und sie wird euch euer Leben kosten, wenn ihr euch nicht besinnt …«
    Die Atomrakete kollidierte mit dem funkelnden Kraftfeld.
    Für einen Sekundenbruchteil glühte nukleares Feuer auf. Doch dann wurde alles schwarz, tintenfinster, so daß selbst der Pure nicht mehr zu erkennen war.
    Valdec fuhr zusammen.
    Haben wir es geschafft? fragte er sich erregt. Hat die Rakete dieses Monstrum vernichtet?
    Doch dann wich die Schwärze. Das Kraftfeld, in dem der Pure schwebte und vor sich hin schwadronierte, war unversehrt.
    Von der Rakete war nichts mehr zu sehen.
    »Verdammt«, sagte Frost.
    Valdec biß die Lippen zusammen. »Es ist sinnlos«, erklärte er dann. »Der Fremde ist uns tatsächlich überlegen.«
    »Vielleicht …« Yazmin verengte die Augen. »Wenn wir eine Rakete mit einem stärkeren Sprengkopf einsetzen … Mit einem Sprengkopf von einer Megatonne TNT …?«
    »Es ist zu spät«, winkte Valdec ab. »In wenigen Minuten erreicht er wieder dichtbesiedelte Gegenden.«
    Stille trat ein.
    Nur durchbrochen von dem Summen der Terminals und der angeekelten, überheblichen Stimme des Puren Halvcwar.
    »Dies ist eine Warnung. Die ist die letzte Warnung. Ihr seid primitiv. Ihr seid schwach. Und bösartig wie Krebs. Mit der Kaiserkraft zerstört ihr das energetische Gefüge des Universums. Ihr gefährdet das Leben in dieser Milchstraße. Dies ist die letzte Warnung. Nur der Verzicht auf die Kaiserkraft kann euren armseligen, schmutzigen Planeten vor dem Untergang bewahren. Dies ist die letzte Warnung.«
    Frost fuhr sich durch das schütter gewordene Haar.
    »Aber dieses Monstrum muß doch irgendwie zu stoppen sein …!« preßte er verwirrt hervor.
    Zwei Dutzend Panzergleiter rasten vom Horizont heran. Ihre Lasergeschütze warfen dem Kraftfeld sonnenhelle Blitze entgegen. Blitze, die selbst

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