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Die Terranauten 093 - Das galaktische Archiv

Die Terranauten 093 - Das galaktische Archiv

Titel: Die Terranauten 093 - Das galaktische Archiv Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Roland
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Ankunft verhinderte eine Fortsetzung des Streites, der böse geendet hätte. Ein scharfer, an den Supertreiber gerichteter Zuruf Frosts lenkte die Aufmerksamkeit aller Anwesenden auf ihn und Llewellyn.
    »Berichten Sie, was los ist, Thor 5l«, forderte Frost den Supertreiber auf. Thor 51 war – genau wie Isis 31, der andere von Valdec für diese Expedition abkommandierte Clon – zeitweilig auf Frosts Zellschwingungen konditioniert worden und infolgedessen absolut von ihm abhängig. Frosts Tod hätte auch das gleichzeitige Endender beiden bedeutet. Sie besaßen ein buchstäbliches vitales Interesse daran, alle Gefahren von ihm abzuwenden. Zugespitzt ausgedrückt, empfahl es sich für sie sogar, ihn nicht aufzuregen, damit ihn nicht unversehens ein Schlaganfall dahinraffte. So begann Thor 51 ohne weitere Umschweife mit Erläuterungen.
    Aber der grauhaarige Frost war seinem Chef Valdec in Gebaren und selbst Aussehen viel zu ähnlich, um sich durch unerwartete Schwierigkeiten aus der Ruhe bringen zu lassen.
    Nichtsdestotrotz hatte Llewellyn – und daran dachte der Riemenmann, als er vor die Computerkonsolen trat, während Thor 51 seine von beleidigenden Entstellungen durchsetzten Erklärungen abgab – in den letzten Tagen, vor allem seit den bemerkenswerten Ereignissen auf Genessos, bei dem Manag wachsende Nervosität beobachtet. Die ständigen Reibereien zwischen den zwei Supertreibern und den übrigen Besatzungsmitgliedern machten ihm anscheinend gehörig zu schaffen. Die Expedition der JAMES COOK zu begleiten, war offenbar eine der heikelsten Aufgaben, mit denen Valdec den Manag jemals betraut hatte. Jeder direkte Umgang mit Terranauten und sonstigen Treibern glich für Frost einem Tanz auf dem Vulkan – er war der Hauptorganisator der Treiberverfolgungen gewesen.
    Llewellyn las die Anzeigen der Kaltkristallmonitoren ab. Er hielt einen unterbewußten Orientierungsfehler der Loge für ausgeschlossen. Schon wollte er einen automatischen Kontrolldurchlauf der Geräte einleiten, da erkannte er, daß die Angaben des Bordcomputers stimmten – die JAMES COOK war Lichtjahre von jedem Sonnensystem entfernt rematerialisiert –, doch der Riemenmann entnahm den Daten, daß sie deswegen anscheinend keineswegs ihr Ziel verfehlt hatten. Im Abstand von rund einer halben Million Kilometern zog ein Himmelskörper seine Bahn durchs All, der etwa halb so groß war wie der Erdmond. Die endgültigen Analysen der Detektoren lagen noch nicht vor, aber aufgrund der sonderbaren Zusammensetzung – Fehlen von Erzen, unnatürliche Anordnung der Materieschichten, widernatürliche Verteilung spezifischer Gewichte, unmöglich nivellierte Temperaturverhältnisse – vermutete Llewellyn, daß es sich um eine künstliche Welt handelte. Offensichtlich besaß sie eine Sauerstoffhaltige Atmosphäre.
    Als hinter Llewellyn neues Stimmengewirr erscholl, entschied er sich für ein rasches Eingreifen. Eine Eskalation des Disputs war überflüssig. Mit einem Tastendruck projizierte er eine grobe schematische Falschfarbendarstellung des georteten Himmelskörpers auf den großen Innenbildschirm, so daß alle sie sehen konnten, dann hob er seine Stimme zu einer Lautstärke, die ihm sofortige Aufmerksamkeit einbrachte.
    »Ihr müßt allesamt geschlafen haben.« Aus verdutzten Mienen starrte man ihn an. Er streckte einen Arm empor und wies auf den Innenbildschirm. »Niemand hat uns versprochen, Hephaistos sei ein natürlich entstandener Planet, der um eine Sonne kreist. Hättet ihr euch einen Moment länger mit den Ortungsergebnissen beschäftigt, könnte euch das Vorhandensein dieser allem Anschein nach artifiziellen Welt schwerlich entgangen sein.« Wieder einmal war der Riemenmann dazu außerstande zu verhindern, daß in seinem Tonfall übertriebener Sarkasmus mitschwang. Am liebsten hätte er hinzugefügt, daß man wohl von einem Supertreiber auch Superdurchblick erwarten könne, aber ihm war ja an Schlichtung gelegen; es war besser, sie vergeudeten keine Zeit.
    Einen Moment lang herrschte verlegenes Schweigen. Unterdessen kamen weitere Teilnehmer der Expedition auf die Zentralebene – Altamont O’Hale, Angila Fraim, Serge-Serge Suvez, ferner Claude Farrell und Valdecs Supertreiberin Isis 31. In Farrells Mundwinkel stak eines seiner selbstfabrizierten Zigarillos aus undefinierbarem Tabak. Seit einiger Zeit bereitete ihm nicht länger nur das Rauchen an sich Genuß – ein im 26. Jahrhundert sehr seltenes Laster –, sondern er machte sich auch einen

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