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Die Terranauten 093 - Das galaktische Archiv

Die Terranauten 093 - Das galaktische Archiv

Titel: Die Terranauten 093 - Das galaktische Archiv Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Roland
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Spaß daraus, die Supertreiber mit seinem Qualm zu ärgern.
    »Sie stinken wie ein Krematorium«, fauchte die rothaarige, hochgewachsene Frau. Sie war, rein äußerlich betrachtet, sehr attraktiv, aber ihre gelben Clon-Augen und ihr schroffes Benehmen standen in krassem Gegensatz zu ihren weichen Gesichtszügen, denen sich noch der Rest eines mißlungenen Ausdrucks von Freundlichkeit anmerken ließ.
    »Sie müssen’s ja wissen«, brummte Farrell und inhalierte selbstzufrieden. »Das ist die Instanz, wo Sie dank Valdec enden werden – der Kerl wird Sie und Ihresgleichen erbarmungslos verheizen.«
    »Wie meinen Sie das?« forschte Isis 31 in arrogantem Ton nach. Aber der Terranaut winkte ab, und die beiden unterbrachen ihren Zank, um der Unterhaltung zwischen Frost und Llewellyn zu lauschen.
    »Dieser winzige künstliche Himmelskörper soll die Zentralwelt der Entitäten sein?« meinte Frost in hörbarem Unglauben. »Das kann ich mir überhaupt nicht vorstellen.«
    »Weil in Ihrer Denkweise Macht stets mit Gigantismus und bombastischem Pomp einhergeht«, entgegnete Llewellyn. »Die Entitäten stützen sich jedoch auf ihre überlegenen geistigen Kräfte und Hilfsmittel. Was man im Kopf hat, braucht wenig Platz.«
    »Warum können wir keinerlei Reaktionen feststellen? Wir müssen doch inzwischen auch bemerkt worden sein.«
    »Was für Reaktionen erwarten Sie denn?« erkundigte sich der Riemenmann. Wider Willen verriet sein Tonfall etwas von seiner inneren Ungeduld.
    »Zum Beispiel, daß irgendwelche Außenposten uns zur Identifizierung auffordern. Daß man uns den Weiterflug verbietet oder erlaubt, daß man uns letzterenfalls Verhaltensmaßregeln gibt. Irgend so etwas.«
    »Also alles genau wie daheim im Solsystem.« Llewellyn konnte eine gewisse Erheiterung nicht unterdrucken. »Das kann doch nicht Ihr Ernst sein, Frost. Wir stehen vor einer ersten offiziellen Kontaktaufnahme mit einer völlig anderen Lebensform, und Sie glauben, man bittet uns zu einem Kaffeekränzchen mit Apfelkuchen.«
    »Davon war keine Rede«, sagte Frost gereizt.
    »Aber Ihr Gerede kommt dem gleich«, erwiderte Llewellyn. »Solche Reaktionen bleiben aus, weil Aliens auf einer so hohen Entwicklungsstufe wie die Entitäten uns nicht zu fürchten brauchen.«
    »Das möchte ich mal offenlassen«, äußerte Frost mißmutig. Er wußte Llewellyns Darlegungen allerdings keine konkreten Einwände entgegenzusetzen. »Na schön, von mir aus sollen Sie recht behalten. Wir haben Hephaistos also gefunden.«
    »Ich möchte darauf hinweisen«, mischte sich Thor 51 ein, »daß ich lediglich infolge der ständigen Belästigungen durch diese …«
    »Schweigen Sie«, unterbrach Frost ihn rücksichtslos. Der Clon gehorchte. Seine gelben Augen funkelten böse. Ohne den Supertreiber weiter zu beachten, wandte sich der Manag erneut an den Riemenmann. »Welche Maßnahmen gedenken Sie nun zu ergreifen?«
    »Wir fliegen Hephaistos ganz einfach an. Dort sehen wir weiter.«
    »Ich lasse das Ionentriebwerk anlaufen«, meinte Jana, sichtlich froh, sich mit etwas anderem befassen zu können. Sie nickte Frost spöttisch zu, ehe sie sich zu den Kontrollen entfernte. »Unter dem Schutz unserer beiden Supertreiber wird uns schon nichts zustoßen, Manag.«
    Die Andeutung eines gehässigen Schmunzelns zuckte auf Frosts Lippen. »Wir haben drei Supertreiber an Bord, meine Teure.«
    Unter seiner Umhüllung aus goldenem Riemengeflecht fuhr Llewellyn zusammen. Er erinnerte sich nur ungern daran, daß er eigentlich nichts anderes war als ein mißratener Prototyp dieser ausgereiften Exemplare von Clon-Supertreibern. Seine Laune verschlechterte sich schlagartig.
    Er vernahm verdrossen in einem Konturensessel Platz und sah zu, wie Jana, unterstützt durch die Mater Lian – eine ehemalige Graue Treiberin – und Kalia, das älteste Mitglied ihrer Loge, das konventionelle Ionentriebwerk anwarf und die JAMES COOK mit den Steuerdüsen auf Kurs zum georteten Himmelskörper brachte. Der glühende Ionenausstoß verlieh dem Raumschiff langsam Schub und beschleunigte es mit extrem hohen Werten; der alte Treiberfrachter war auf Valdecs Anweisung modernisiert worden, so daß man ihm – zumindest für einige Zeit – maximale Leistungen entlocken konnte. Die fabrikneuen Austauschabsorber neutralisierten den durch das hochgezüchtete Triebwerk erzeugten Andruck ohne die geringsten Nebenwirkungen; die künstliche Normalschwerkraft an Bord der JAMES COOK blieb vollkommen schwankungsfrei.
    Mit wütendem

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