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Die Terranauten 094 - Der Alte Wald

Die Terranauten 094 - Der Alte Wald

Titel: Die Terranauten 094 - Der Alte Wald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Roland
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Gefahr für das Raum-Zeit-Gefüge des Einstein-Universums von der bei der Menschheit entwickelten Kaiserkraft ausging. Schon früher war es durch von anderen Rassen entwickelte entropiebeschleunigende Technologien zu verheerenden Katastrophen gekommen, die nur durch das Eingreifen der Weltenbäume begrenzt werden konnten.
    Auch diesmal war eine Abkapselung von entropischen Instabilitätszonen, die von der Kaiserkraft verursacht wurden, gelungen. Aber eine endgültige Behebung der Gefahr ließ sich nach den Aussagen des Lenkers ausschließlich durch die Wiederherstellung der Langen Reihe bewerkstelligen, der Rekonstruktion des Interkosmischen Anti-Entropie-Systems. Und bei der Reaktivierung dieser Waffe der Uralten sollte David eine maßgebliche Rolle zufallen.
    Denn er war DER ERBE DER MACHT. Noch hatte er sie nicht, diese Macht, doch sie stand ihm zu. Er brauchte nur sein Erbe anzutreten.
    »Verdammt leicht gesagt«, entfuhr es David unwillkürlich laut und in mißmutigem Ton.
    Seine Unmutsbekundung weckte Narda del Drago. Das schlanke, kleinwüchsige Mädchen mit den herausragenden telepathischen Fähigkeiten schrak auf und erhob sich mit geschmeidigem Schwung von der aus organischem Gewebe des Sammlers erstellten Liege. Das friedfertige, freundliche Halbbewußtsein des Riesen-Orkanseglers hatte sich den wichtigsten Bequemlichkeitsbedürfnissen seiner Fluggäste recht bald angepaßt.
    »War irgend etwas?« erkundigte sich Narda, ehe sie herzhaft gähnen mußte. Sie reckte die Arme empor, so daß ihre jugendlich flachen Brüste sich unter der Kleidung abzeichneten. »Mir war, als hättest du gerufen. Oder habe ich geträumt?«
    »Ich habe nur gesagt, daß es verdammt leicht gesagt ist, ich soll mein ›Erbe‹ antreten«, antwortete David wahrheitsgemäß. »Sollte mir leid tun«, fügte er hinzu, »falls ich dich gestört habe.«
    Anscheinend empfand Narda diese Äußerung, obwohl er sie nicht so gemeint hatte, als Ausdruck von Gereiztheit, von Verärgerung darüber, daß sie schlief, während er sich mit seinen inneren Widersprüchen auseinandersetzte. Aber wie stets verübelte sie ihm nichts.
    »Über all diese Fragen ist doch schon so oft diskutiert worden, David«, sagte sie, indem sie zu ihm trat und vertraulich einen Arm um seinen Nacken schlang. »Warum quälst du dich noch immer damit herum? Die Lösung deines Rätsels steht kurz bevor. Weshalb läßt du nicht einmal einfach alles auf dich zukommen?«
    »Ich glaube, die Ungewißheit bezüglich der Konsequenzen macht mir Angst.« Er ergriff ihre Hand, die auf seiner Schulter lag. »Oder fürchte ich die Verantwortung – eine Verantwortung, die alles übersteigen wird, was ein einzelner Mensch sich an Verantwortlichkeit jemals hat aufladen müssen?« Ernst schüttelte er den Kopf. »Ich weiß es nicht. Ich weiß selbst nicht, was mit mir los ist.«
    »Du hast dir das alles nicht ausgesucht, David. Das ist es, was dich bedrückt. Ach, ich kann dich gut verstehen.« Narda sah ihm mit bemerkenswert reifer, weiblicher Zärtlichkeit ins Gesicht. »Du besitzt einen zu ausgeprägten Drang nach Freiheit und Selbstbestimmung, und dieses Aufgedrängtbekommen eines unbekannten Erbes mit unabsehbaren Perspektiven ist deiner ganzen Natur zuwider. Oh, ich verstehe dich nur zu gut, David.« Sie gab ihm einen sachten Kuß. »Kann sein, das ist der Preis, den du für die Zukunft der Menschheit zu zahlen hast. Der Verzicht darauf. Aber du besitzt nach wie vor die Wahl, und möglicherweise solltest du stolz darauf sein, vor eine derartige Wahl gestellt zu werden.«
    »Die Möglichkeit der Wahl ist immer geringer geworden, seit der Zusammenhang der Schicksale der gesamten Menschheit mit meiner Entscheidung sich so deutlich zeigt«, entgegnete David, und diese Tatsache auszusprechen, machte ihn recht niedergeschlagen. »Und ich habe das Gefühl …« Er verstummte matt.
    »Sag’s nur«, ermutigte ihn Narda.
    »Ich habe das Gefühl, sobald ich erst einmal weiß, woraus mein Erbe besteht, werde ich absolut keine Wahl mehr haben, als es anzunehmen.« David legte einen Arm um Nardas Taille, und plötzlich packte ihn ein so vehementes Verlangen nach ihrer Liebe, daß er fast ihre Kleidung zerriß. Aber Narda ging auf ihn ein.
    Die erhitzten Leiber der beiden spürten die wohlige Wärme, die durch den Körper des Sammlers pulsierte, als sie sich trennten und für eine Weile am Boden ausgestreckt verschnauften. Vibrationen liefen durch das pflanzliche Gewebe, Schwingungen

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