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Die Terranauten 094 - Der Alte Wald

Die Terranauten 094 - Der Alte Wald

Titel: Die Terranauten 094 - Der Alte Wald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Roland
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langem gehegte Verehrung für den Erben der Macht und ihre in Anbetracht ihrer Jugend erstaunlich sichere Liebe zu ihm auch nur im mindesten zu beeinträchtigen.
    Davids zweite Begleiterin auf dem Flug zum Alten Wald war eigentlich keine menschliche Existenz im herkömmlichen Sinne. Aura Damona Mar besaß zwar das Aussehen eines Kindmädchens, aber ihr Körper war nicht wirklich. Er bestand aus stabilisiertem Ektoplasma. Nur bis kurze Zeit nach Damonas Geburt hatten sie und ihre Mutter Lyda Mar Körper besessen. Mit dem Aufgehen von Mutter und Tochter in der PSI-Aura der maritimen Korallenstadt auf Sarym verloren beide die angestammten Körper. Seither lebten die zwei Orakel, begnadet mit nunmehr fast gleichrangiger Weisheit, in einer Art von Paralleluniversum mit anderen Naturgesetzen.
    David wußte nichts Genaues darüber. Lyda und Damona Mar pflegten sich über die spezifischen Gesetzmäßigkeiten »ihrer Welt« auszuschweigen.
    Und wenn ich es mir genau überlege, dachte David, habe ich fürwahr Probleme genug. Wie kommt es nur, daß ich mir dennoch ständig Sorgen um andere mache?
    Ihm fiel keine bessere Antwort auf diese Frage ein, als sich wieder mit den Besonderheiten seines Charakters zu trösten. Er sorgte sich nun einmal um Aura Damona, auch wenn er die Umstände ihrer Existenz überhaupt nicht verstand.
    Immerhin gab es genug Anlaß für solche Sorgen. Aura Damona war von neuem stark geschwächt. Der Sammler würde offensichtlich länger als erwartet unterwegs sein, bevor er den Alten Wald erreichte, und weil Aura Damona auf die energetischen Pulsationen im Zentrum der PSI-Aura Saryms angewiesen war, führte die Absonderung von ihrer psionischen Nahrungsquelle bei ihr zu psychischer Ermüdung und Schwächungssymptomen ihrer ektoplasmischen Erscheinung.
    Dieses Problem bereitete David in doppelter Beziehung Unbehagen. Die Tatsache, daß er sich um ein so fremdartiges, unbegreifliches Wesen wie Aura Damona sorgte, wogegen es nicht wenige »normale« Menschen davor gegraust hätte, bewies nach seinem Verständnis wieder einmal, daß er viel zu weich war für irgendeine Art von Macht. Er war keinesfalls der richtige Mann für die schnellen, oft brutalen Entscheidungen, die die Inhaber von Macht manchmal fällen mußten. Er hatte es in der Terranautenführung schwer gehabt, diese und jene nötigen Entschlüsse mit seinen inneren Überzeugungen zu vereinbaren, und noch schwerer während seiner kurzen Amtszeit als Lordoberst.
    Diese »Macht« – worum es sich dabei auch handeln mochte –, die sein Erbe sein sollte, war nichts, wonach er sich sehnte. Schon während seiner Jahre der Treibertätigkeit hatte er sein Biotroniks-Erbe dadurch verheimlicht, daß er sich »Stardust Dave« nennen ließ. Aber jetzt, da sich immer mehr verdeutlichte, daß sein tatsächliches Erbe in einem wahrhaft kosmischen Zusammenhang gesehen werden mußte, erwies sich zugleich stets klarer, daß es keine Möglichkeit gab, sich davor zu drücken.
    So etwas wäre vielleicht möglich gewesen, hätte er sich nur gegen die irrigen Auffassungen und Erwartungen zahlreicher Treiber durchzusetzen brauchen. Weder war er ihr Erlöser, noch zu ihrem höchsten Führer vorausbestimmt, und daß seine Beliebtheit inzwischen an einem Tiefpunkt angelangt war, zeigte auf, daß sie sich dieser Einsicht immer weniger verschlossen. Aber mittlerweile war es so weit, daß nicht nur Menschen Unausdenkliches von ihm forderten.
    Er hatte die Aufmerksamkeit von Wesen erregt, deren Ursprünge in der Zeit vor der Zeit zu suchen waren, in jenem Kosmos, der vor dem Universum der Gegenwart (wobei »Gegenwart« als etliche Milliarden Jahre lange Zeitspanne aufzufassen war) existiert hatte. Zuerst hatte Yggdrasil einen parapsychischen Kontakt zu ihm geknüpft. Im Laufe der weiteren Verwicklungen jedoch hatte sich der zuvor als einmalig angesehene Urbaum lediglich als untergeordneter Bestandteil eines kosmosweiten Systems zur Bekämpfung der Kaiserkraft und vergleichbarer pro-entropischer Techniken erwiesen. Ein Pflanzengeschöpf, das sich Lenker nannte, eilte auf n-dimensionalen Wegen durch die Milchstraße – und anscheinend auch durch andere Galaxien, obgleich seine Tarnung als Mensch gewissermaßen seine »Zuständigkeit« klarstellte – und widmete sich der unfaßlich wirkenden Aufgabe, verschiedene pro-entropische Krisenherde gleichzeitig in genügendem Umfang unter Kontrolle zu halten.
    Es bestand allerdings kaum Zweifel daran, daß die derzeit allergrößte

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