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Die Terranauten 096 - Planet der Illusionen

Die Terranauten 096 - Planet der Illusionen

Titel: Die Terranauten 096 - Planet der Illusionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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alles erfahren. Endlich keine Geheimnisse mehr.
    »David!« rief Narda.
    Der Angriff erfolgte so rasch, daß ihnen kaum Zeit zu entsprechenden Reaktionen blieb. Eine Sonne blähte sich in Davids Gedanken aus, verbrannte und versengte, wurde zur alles verschlingenden Nova. Jana gab einen spitzen Schrei von sich und wurde von einer unsichtbaren Hand angehoben und davongeschleudert. David riß die Augen auf. Eine Aura aus fliederfarbenem Licht hüllte ihn ein und ließ ihn die Umgebung kaum noch erkennen. Der wie ein Schemen dahinhuschende Schatten war wie eine trübe Säule aus vom Wind aufgewirbeltem Staub. Narda warf die Arme empor und rief Worte, die David nie zuvor gehört hatte. Ein Orkan erhob seine wütende Stimme. Böen rasten über sie hinweg, gesteuert von den PSI-Sinnen der Drachenhexe. Doch der Schatten wurde nicht davongeblasen. Im Gegenteil. Er verdichtete sich weiter und kam ihnen näher.
    Narda erstarrte, als der Schemen sie berührte. Ihre Arme sanken wie in Zeitlupe herab. Ihre Beine knickten ein, und sie stürzte zu Boden.
    »Nar … da …«, brachte David undeutlich hervor. Er versuchte, sich zu bewegen, doch sofort stellte sich ihm ein zäher Widerstand entgegen. Der Schatten näherte sich ihm.
    Das fliederfarbene Leuchten des Konnexkristalls explodierte in einer Glanzaureole, die heller war als die rotgoldene Sonne am Firmament. Der Schmerz zog sich ein wenig aus David zurück. In der Lichtaura bildeten sich Lanzen, die zum Schatten tasteten, dicht vor ihm jedoch abgelenkt wurden.
    Er ist geschützt, sagte die Flüsterstimme des Konnexkristalls. Die Macht der Entitäten ist hier ungleich größer als im Archiv.
    David vereinigte sein psionisches Potential mit dem des Juwels und stieß zu. Der Verdichtungsprozeß des Schemens wurde unterbrochen. Der Kristall aber löste sich von Davids Hand und schwebte davon. David versuchte, ihn festzuhalten. Vergeblich. Etwas Eisiges umklammerte sein Herz und nahm ihm den Atem.
    Der Schemen trieb auseinander und schloß sich um den Kristall. David öffnete seine PSI-Sinne, so weit er konnte, doch etwas saugte die Kraft aus ihm heraus. Ihm schwindelte. Er stürzte zu Boden.
    Und der Schemen löste sich auf. Der Konnexkristall leuchtete blendend hell, schwebte einen halben Meter über dem Boden und kehrte nun langsam zu David zurück. Als das Juwel seine Hand berührte, verschwand die Schwäche aus ihm.
    Es war nicht der erste Versuch, sagte die Flüsterstimme. Und es wird nicht der letzte gewesen sein. Seien wir wachsam.
    So sei es, entgegnete David. Er hatte wie schon einmal zuvor das deutliche Gefühl, auch nicht einmal annähernd die ganze Macht des Kristalls erfahren zu haben. Aber er wußte nun, daß er ihn so lange nicht absorbieren und damit das Alte Wissen aufnehmen durfte, bis der Kontakt zu den Entitäten hergestellt war und sie alle Versuche aufgaben, sich in den Besitz des Kristalls zu bringen. So schwer ihm das auch fiel.
    Narda stöhnte und schlug die Augen auf. Janas Arme und Beine zitterten deutlich, als sie sich erhob und sich das schwarze Haar aus der Stirn strich.
    »Es war weitaus schlimmer als der Angriff im Archiv«, sagte Jana leise. »Sie sind hier viel, viel stärker.« David nickte und legte sich die Kette mit dem im Medaillon eingefaßten Kristall um den Hals.
    »Llewellyn!« stieß Narda besorgt hervor. Jana und David waren sofort an ihrer Seite.
    Der Riemenmann atmete nur noch flach. Und fast hatten sie den Eindruck, selbst der goldene Glanz hätte sich abgeschwächt.
    »Er ist dem Tode näher als dem Leben«, sagte Jana leise. Auf ihren Wangen zeigten sich rote Flecken. »Der erneute Angriff hat seinen Zustand weiter verschlimmert.«
    »Und wir können ihm nicht helfen«, sagte Narda gepreßt. »Ich habe es versucht. Mit den Bannworten. Aber ich komme nicht zu ihm durch. «
    »Wir müssen hier weg«, sagte David entschieden. »Es kann jederzeit zu einem zweiten Angriff kommen. Und den würde Llewellyn aller Wahrscheinlichkeit nach nicht mehr überleben.« Er sah auf ihn hinab. Einst war er sein bester Freund gewesen …
    Zusammen mit Narda hob er den Bewußtlosen an.
    »Hört mal«, sagte Jana und legte den Kopf auf die Seite. Es war ein eigenartiges Geräusch in dieser Umgebung: Metall auf Metall.
    »Ich glaube«, meinte Narda, »wir kriegen erneut Besuch.«
    Sie setzten sich in Bewegung.
    Der Kampflärm in der Ferne wurde lauter.
     
    *
     
    Im Prunksaal war es warm. Kiram erschauerte wohlig, als er durch die weite Tür eintrat

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