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Die Terranauten 097 - Der Präventivschlag

Die Terranauten 097 - Der Präventivschlag

Titel: Die Terranauten 097 - Der Präventivschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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Schiffen aus Stahl, in deren Bäuchen der Tod reist.
    Sie kommen und sind ganz nah.«
    Die Berge verschwanden. Sonnen tauchten auf. Protuberanzen leckten in das All. Tausend mal tausend Sonnen, in deren Schwerefeld Planeten kreisten. Giftige Welten. Tote Welten. Sturmgepeitscht oder luftleer. Sauerstoffreich oder von Ammoniakschwaden verhüllt.
    Zernarbte Monde.
    Asteroiden von mannigfaltiger Form.
    »Ich bin der Realschalter.
    Diese Wirklichkeit ist da. Ihre Wahrscheinlichkeit ist gering, doch dies habe ich geändert, denn ich bin der Realschalter. Diese Wirklichkeit wird nicht lange Bestand haben. Ist ihr Zweck erfüllt, versinkt sie wieder im Grau der möglichen Welten, die nie Gelegenheit bekommen, Realität zu werden.
    Die Feinde kommen.
    Ich bin der Realschalter, Llewellyn 709, und ich brauche deine Hilfe …«
    Llewellyn schwebte über den teerschwarzen, trägen Fluten eines fremden Meeres, aus dessen Wassern monströse, gepanzerte Schädel auftauchten und ihn mit stumpfen Augen musterten.
    »Meine Hilfe?« fragte der Riemenmann telepathisch. »Wieso benötigst du meine Hilfe, wenn du so mächtig bist?«
    Mit pochendem Herzen und verspannten Muskeln wartete er auf die Antwort.
    Und er erhielt sie in Form eines komprimierten, brausenden Informationsstroms.
    Llewellyn wußte, was er zu tun hatte.
    Geduldig wartete er darauf, daß sich die Bilder stabilisieren und sich jenes bizarre System der fünfundzwanzig Sonnen und vierundzwanzig Planten herausschälen würde.
     
    *
     
    Horeva war allein.
    Das orange Nachmittagslicht von K-3 beschien seinen kahlen, gewölbten Schädel und vertrieb die imaginäre Kälte des Raums, die er noch immer zu spüren meinte.
    Gestützt von seinem Flimmerfeld hockte er im Zentrum des großen Innenhofes, der die Wohn- und Arbeitstrakte der Perm-Botschaft von der Säulenfront der Kommunikationshalle trennte.
    Die psionischen Mosaike erzählten wispernd und unermüdlich ihre uralten Geschichten vom Aufstieg des Perm-Volkes.
    Es war angenehm warm.
    Angenehm still.
    Horeva hatte die Augen geschlossen und versuchte, seine Nervosität hinwegzudösen.
    Noch immer war die Angst gegenwärtig.
    Die. Unsicherheit.
    Das Gefühl, in einem Traum zu leben und jede Sekunde aus dieser Welt hinausfallen zu können.
    Er dachte an seine Visionen, an das blaue Nichts, den Würfel, in dessen Inneren der Vertreter der Menschen-Rasse eingesperrt war, und an das goldene Geschöpf.
    Unwillkürlich schauderte der Perm.
    Der Goldene … Sonderbarerweise schien sich sein Bild mehr und mehr zu verdichten, realer zu werden – wie das eines alten Freundes, den man lange Zeit nicht gesehen hatte und der plötzlich, wundersamerweise, vor einem stand.
    Dann dachte Horeva an die Hügelländer von Perm, an die Kristallwälder am Rand der Naturschutzgebiete und an die fliegenden Städte, die wie Wolken am Himmel trieben.
    Vielleicht, dachte Horeva, ist es das Heimweh. Vielleicht macht mich die Sehnsucht krank, die Traurigkeit, die jeden Perm erfüllt, wenn er lange Jahre das Verschlossene System nicht gesehen hat.
    Er lauschte dem Wispern der psionischen Mosaike.
    Als Horeva die Augen öffnete, stand vor ihm der Goldene.
    Die Überraschung lähmte ihn.
    Der Goldene war drei Köpfe größer als der größte Perm und so breit, daß sich ein halbes Dutzend kräftiger Männer hinter seinem Rücken verstecken konnte.
    Breitbeinig stand der Goldene da, ein Koloß, umspielt von den Strahlen der orangen Sonne, und Horeva war sich seiner nüchternen, klinischen Aufmerksamkeit bewußt.
    Von Kopf bis Fuß war das rätselhafte Geschöpf von golden glitzernden Riemen bedeckt.
    Der Goldene schwieg.
    Stumm hatte er sich vor Horeva aufgebaut, war wie ein Gespenst aus dem Nichts erschienen, und selbst die wachsamen, alles sehenden Elemente des Sicherheitssystems hatten ihn nicht entdeckt.
    Der Perm löste sich aus seiner Erstarrung.
    Es war die Angst, die ihn zu einer unüberlegten Handlung trieb.
    Mit seiner geballten PSI-Macht griff er den Goldenen an.
    Den Bruchteil einer Sekunde später wußte er, daß er einen Fehler gemacht hatte.
    Seine zerstörerischen psychokinetischen Impulse wurden mühelos abgeblockt.
    Dann packte ihn eine unsichtbare Riesenfaust und schleuderte ihn wie einen Spielball über den Hof.
    Das Flimmerfeld glühte hell auf, als es die kinetische Energie neutralisierte und so verhinderte, daß sich der Perm verletzte.
    Horeva stöhnte.
    Schmerz brannte in seinem Schädel.
    Und die Furcht war wie eine Würgeschlinge

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