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Die Terranauten TB 04 - Zeitfenster

Die Terranauten TB 04 - Zeitfenster

Titel: Die Terranauten TB 04 - Zeitfenster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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am Fliegenleim. Das Anti-PSI-Transplant in Grals Organismus saugte sie an und ließ sie nicht mehr los.
    Mit einemmal spürte Gral wieder festen Boden unter den Füßen. Er riß die verklebten Augen weit auf. Er schrie nicht, sagte nichts.
    Das Entsetzen lähmte ihn.
    Über ihm glühte und flammte ein fremder Himmel. Einem ungeheuren Auge gleich, aufgebläht und perspektivisch verzerrt von den Stürmen in den oberen Luftschichten, hing eine rote Sonne zwei Handbreit über dem Horizont.
    Der Boden war graugelb, sandig und flach wie ein Brett. Hier und da gähnten breite Spalten. Staub wurde von Böen aufgewirbelt. In der Ferne zog sich die vertraute, monströse Mauer dahin.
    Die Luft war heiß und trocken und sie roch seltsam.
    Ganz anders als die Luft der Erde.
    Rumpeln drang aus dem Bauch der Welt. Die Spalten wurden breiter. Neue Risse zeigten sich. Zischend schoß Gas hervor.
    Das faszinierend schöne, tödliche Farbengemisch am Himmel verlor an Vielfalt und bekam einen Stich ins Violette.
    Zoe, erkannte Gral benommen. Dies ist der ferne Planet Zoe, und dies ist die Zukunft. Ich bin verloren. Mein Gott, mein Gott, ich bin so verloren wie noch nie ein Mensch zuvor.
    Gral war erstarrt.
    Er fühlte den Tod, mit dem jede Pore dieser Welt getränkt war.
    Er war gerade noch rechtzeitig gekommen, um den Untergang dieses Planeten mitzuerleben und mit ihm zu sterben.
    Die Erde des 21. Jahrhunderts war unerreichbar.
    Der Ring der Präkogs war gesprengt. Engramm-3 in die Zukunft zurückgekehrt, und der Riß in der Zeit hatte sich endgültig geschlossen.
    Gral war verloren wie die Psioniker, die sich irgendwo in den endlosen, öden Wüstengebieten dieser Welt vor dem übermächtigen Feind aus dem Weltraum versteckten.
    Der Feind …
    Gral legte den Kopf in den Nacken.
    Drei Viertel des Himmels waren nun von jenem finsteren, unheilverkündenden Violett. Die rote Sonne war hinter dem aufgewirbelten Staub verschwunden.
    Ein Punkt erschien am violetten Firmament.
    Ein silberner Punkt, der rasch herunterfiel und dabei immer größer wurde.
    Gral sah ehrfürchtig zu.
    Ein Raumschiff, erkannte er. Ein Raumschiff der Kinder unserer Kinder.
    Das Schiff ähnelte einer an beiden Polen abgeschnittenen Kugel. Zwei Ringe, hell wie die Sonne selbst, rotierten in gegenläufiger Richtung um den Äquator.
    Das Raumschiff glitt tiefer.
    Es näherte sich Gral mit zielstrebiger, gravitätischer Bestimmtheit.
    Dann schwebte es über ihm. Ein Berg aus Stahl. Erdrückender Beweis der Macht, über die die Feinde der Psioniker verfügten.
    Die Grauen Menschen, durchfuhr es Gral. Die Grauen aus der Vision. Jene, die anstelle einer Seele einen Eisblock besitzen.
    Ein Tor öffnete sich in der Rundung der Silberkugel.
    Gral starrte hinauf, ungläubig, gelähmt vor Furcht, Hoffnung und Verwirrung, und da packte ihn eine unsichtbare Faust und zog ihn hinauf, der Luke entgegen, der Rettung vor dem sicheren Tod.
    Aber Gral fragte sich unwillkürlich, ob nicht der Tod der Rettung durch die Grauen vorzuziehen war.
    Die unsichtbare Faust entließ ihn aus ihrem Griff. Er fiel zu Boden, auf einen Boden, der zu seiner Verwunderung aus Protop bestand, und die Luke schloß sich automatisch.
    Erschöpft blieb Gral liegen.
    Dies war die Zukunft. Eine kriegerische, fremde, bedrohliche Zukunft, die …
    Nein, dachte Gral. Dies ist nicht die Zukunft. Nicht mehr. Es ist die Gegenwart. Meine Gegenwart. Ich werde in ihr leben. Ich muß in ihr leben. Ich habe keine Wahl.
    Stumm, von leiser Resignation erfüllt, wartete er auf die Ankunft der Grauen Menschen.
    ENDE

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