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Die Terranauten TB 04 - Zeitfenster

Die Terranauten TB 04 - Zeitfenster

Titel: Die Terranauten TB 04 - Zeitfenster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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ich es schaffen werde, und nichts und niemand kann mich daran hindern.
    Er dachte an Zamuel und an Sylke Terza, an Schreiber und Daun und Jarreux, an Terjung und Ricarda Fantrinelli … Sie waren tot oder in die Zukunft verbannt, und Gral schwor, daß es nicht mehr Tote geben würde.
    Er trat durch die Tür in den Betonwürfel. Fast einladend bot sich ihm die geräumige Liftkabine dar.
    Auch hier tanzte und wallte die bläuliche Aura von Engramm-3, und er fühlte körperlich den Widerstand der PSI-Ballung.
    Engramm-3 schien zu ahnen, was er vorhatte.
    Obwohl seelenlos, automatenhaft, nur ein mentales Echo aus der Zukunft, kämpfte Engramm-3 um seine Existenz – und um die Existenz der Psioniker von Zoe.
    Der Engramm-Effekt begriff nicht, daß all seine Versuche zum Scheitern verurteilt waren und das Leid nur noch vergrößerten. Er agierte blind und gewalttätig, und er wollte nicht dulden, daß man seine Pläne durchkreuzte.
    Gral wankte in die Kabine.
    Da war wieder dieser bizarre zähe Widerstand. Als ob die Luft selbst sich ihm entgegenstellte und ihm Einhalt gebot.
    Mühsam hob Gral eine Hand und preßte einen Knopf an der diodenbesetzten Schalttafel.
    Summend schloß sich die Tür.
    Ein Ruck durchlief die Kabine, und sie glitt abwärts.
    Gral atmete keuchend.
    Es war warm, und er taute allmählich auf.
    Seine Haut schmerzte. Seine Muskeln waren verspannt. Wie toll hämmerte das Herz in seiner Brust und drohte die Umklammerung der Rippen zu sprengen.
    Müde, dachte Gral. Ich bin müde. Ich muß schlafen, ruhen, rasten …
    Er riß die Augen auf.
    Hatte er gedöst?
    Die Kabine war zum Stillstand gekommen. Die Tür war offen. Er sah in die Festhalle.
    Die Halle hatte sich nicht verändert. Noch immer spielte die unmelodische Computermusik. Dämmervorhänge schufen Nischen und Winkel. Es roch nach Weihrauch. Aber die Menschen waren fort.
    Gral spitzte die Ohren.
    Nein, verbesserte er sich im stillen. Nicht alle Menschen.
    Einem Hauch gleich drang die Stimme durch die Dämmerung, die über dem Saal lastete.
    Eine Männerstimme.
    Lautlos verließ Gral die Liftkabine. Jetzt konnte er sie besser hören. Er verstand die Worte.
    »Höret, höret! Die Riegel der mächtigen Pforte werden geschoben … Überschreiten nun darf ich die heilige Schwelle.«
    Die Stimme war tief und von hypnotischer Faszination. Dumpf sprach sie weiter.
    »Das Gestern hat mich erzeugt; nun erschaffe ich heute die Welten von Morgen … Öffnet das Tor mir! Nun greif ich den Feind an. Ich besieg’ ihn …«
    Vater Theosos! dachte Gral erstaunt.
    Er beschleunigte seine Schritte. Die Wirkung des Amphetamins setzte ein. Ein neuer Energieschub verdrängte seine Müdigkeit. Selbst der zähe, verbissene Widerstand von Engramm-3 schien zu weichen.
    Er glitt durch einen Dämmervorhang und blieb stehen.
    Vater Theosos hockte gnomengleich auf einem flauschigen hellen Teppich. Er hatte die Augen halb geschlossen und starrte finster hinein in das blaue Wallen, das auf ihn zuglitt und sich rasch wieder zurückzog.
    Langsam blickte er auf.
    »Gral«, murmelte der Prediger. »Ich wußte, daß Sie kommen würden, Gral, und es ist gut.«
    Gral trat zögernd näher.
    Er las Kummer in den Augen des Predigers.
    »Es ist geschehen, Gral«, murmelte Theosos. »Das letzte Weltzeitalter endet, doch Brahma kommt nicht in Kalkis Gestalt. Zuviel Mord und Zerstörung hat die Welt gesehen, zuviel Finsternis erlebt, um vom Lichthaupt des Göttlichen noch erhellt werden zu können. Eine andere Macht … Die Finsternis in den Seelen der Menschen hat die Finsternis aus der bodenlosen Tiefe angelockt. Und jetzt ist sie da, Gral.«
    Der Prediger erbebte.
    »Es ist Apopi, den man auch Apepi oder Apophi nennt, der Drache des Abgrunds und der Finsternis, das Böse an sich, der Urfeind des Lichtgottes. Und wer die Worte nicht kennt, der wird von ihm verschlungen. Kennen Sie die Worte, Gral?«
    Gral sagte nichts.
    »Sie sind wichtig. Wenn Sie weiter in die Tiefe wollen, Gral, müssen Sie sie kennen.
    Flieh, weiche von dannen, du, Dämon Apopi! Sonst ertränk’ ich dich in den Tiefen des himmlischen Sees, wo der göttliche Vater deine Hinrichtung befohlen. Erfahre, Ras Geburtsort sollst du nicht nahen! (Wahrlich, Schauder und Grauen bemächtigt sich deiner!) Sieh, ich bin Ra! Schrecken verbreit’ ich! Weiche denn, Dämon, vor meines Lichtes Pfeilen, welche dich schmerzen …«
    Warum ist er nicht verschwunden? fragte sich Gral irritiert. Warum hat ihn Engramm-3 nicht in die Zukunft

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