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Die Terranauten TB 07 - Der schwarze Herrscher

Die Terranauten TB 07 - Der schwarze Herrscher

Titel: Die Terranauten TB 07 - Der schwarze Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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stülpten sich krachend empor, genährt von den Gewalten der Entropiekanonen. Einige Schiffe des Falschen waren gelandet und spien andere Unfreiwillige Helfer aus. Elron vernahm den mentalen Todesschrei eines weiteren Lenker bruders . Seine Augen füllten sich mit Tränen der Trauer und des Zorns.
    Eine Entropiegranate sauste heulend über sie hinweg und schuf ihnen einen Dimensionsriß. Ein temporaler Zug zerrte an ihnen. Elron verausgabte einen großen Teil seines Restpotentials, und der Riß schloß sich wieder.
    Zwei der gelandeten Schiffe starteten und schwebten ihnen entgegen.
    »Der Falsche hat uns lokalisiert!« rief Dschinien. Sie liefen auf den Eingang des Monuments zu.
    »Was ist mit den anderen?«
    Ihre Impulse drückten tiefe Trauer aus. »Sie sind tot, Elron. Wir sind die einzigen Überlebenden …«
    Das Monument nahm sie auf – still, schweigend, wann. Und die Stimme des Weltenbaums in der weiten Halle sagte: Schließt den Zugang.
    Dschinien wirbelte herum und kehrte zurück zum geöffneten Tor. In den Wänden der Halle schimmerten die Malachite, konzentrierte Kraft, geschaffen und geformt von mehr als dreißig Lenkern. Energie, um die Abschirmung selbst vor entropiebeschleunigender Kraft zu gewährleisten. Dschinien machte sich daran, das Tor zu schließen. Sie hob die Arme und sang das Lied des Baumes, und ihre Stimme klang seltsam angesichts des draußen tobenden Chaos.
    Das Tor wuchs zusammen – und barst einen Augenblick später in dem entropischen Zerren eines Granateneinschlags. Elron erstarrte, und Dschinien schrie auf. Sie fand keine Zeit mehr, die Kraft der Malachite anzuzapfen und sich damit zu schützen. Ihr Körper zerplatzte in den freigesetzten energetischen Gewalten. Pflanzliche Fasern lösten sich auf und strukturierten sich neu. Das Tor schloß sich, und vor der undurchdringlichen Barriere lag eine malachitene Träne.
    Elron weinte, als er niederkniete und sie aufhob.
    »Warum?« fragte er. Der Stein fühlte sich warm an in seiner Hand – einer Erinnerung nur an die Zeit der Gemeinsamkeit, an die Wärme ihres Leibes.
    Sie starb, um dich zu schützen, antwortete der Weltenbaum. Trauere nicht, Lenker. Sie wußte, was sie tat. Und sie lebt weiter in dem, was du in Händen hältst.
    »Ein Stein«, brachte Elron mühsam hervor. Zorn und Wut brannten in seinen Augen. »Nur ein erbärmlicher Stein!«
    Er drehte sich um und schritt auf den Stamm des Weltenbaumes zu. Es rauschte leise im Äste- und Zweigegeflecht weit oben.
    Ein besonderer Stein. Trage ihn zum Transitschleifenschlüssel, Elron. Er wird damit verschmelzen.
    »Was hat denn das nun noch für einen Sinn?« entfuhr es dem Lenker, und sofort bedauerte er seine Worte.
    Du bist zornig, und dein Zorn ist berechtigt. Nicht nur Dschinien starb, Elron. Auch all die anderen. Sie haben sich ebenfalls in Steine verwandelt. Sie begriffen, daß der Kampf derzeit nicht gewonnen werden konnte – aber sie schufen im Augenblick ihres Todes gleichzeitig die Voraussetzungen für Hoffnung: Neunundneunzig malachitene Tränen – Zeichen ihres Kummers und ähnlich der, die du nun in Händen hältst – sind über die verschiedenen Regionen von Ohne Grenzen verstreut. Sie werden Macht schenken – denen, die sie einzusetzen verstehen und den Kampf aufnehmen gegen den Unfreiwilligen Helfer. Also verzage nicht, Lenker. Noch ist nicht alles verloren.
    Elron starrte die Malachitenträne an und glaubte, das Gesicht Dschiniens darin zu erkennen. Die Trauer zog sich zurück, löste sich aber nicht auf. Sie blieb in ihm, einem Schatten gleich inmitten seiner Gedanken.
    Er durchquerte die Halle und schritt die Treppe hinab, die auf der anderen Seite in die Tiefengewölbe führte. Die Aufzeichnungskuben in den Wänden registrierten seine Mentalsphäre und nahmen die in seinem Geist gespeicherten Informationen in sich auf.
    Der Kristall des Transitschleifenschlüssels war ein kalt funkelndes Juwel. Als Elron ihn anblickte, war es ihm, als sähe er in die Welt der Uralten, in ein Universum, das längst vergangen war. Er nahm das Kleinod zur Hand, und es verschmolz mit der malachitenen Träne Dschiniens. Behutsam legte er den Stein ab und nahm stumm Abschied.
    Dann kehrte er in die Halle zurück. An dem Sarkophag neben dem Stamm des einzigen noch freien Weltenbaums von Ohne Grenzen blieb er stehen.
    Du wirst schlafen, Lenker, sprach der Baum. Schlafen, bis die Zeit deiner Wiedererweckung gekommen ist.
    Elron horchte. Stille umgab ihn.
    »Und der Falsche?«
    Er

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