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Die Terranauten TB 07 - Der schwarze Herrscher

Die Terranauten TB 07 - Der schwarze Herrscher

Titel: Die Terranauten TB 07 - Der schwarze Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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rückgängig machen.«
    Es war Shamar und Uz gelungen, auch die anderen Bannschwellen zu durchbrechen, die der Falsche errichtet hatte. Die Durchdringerkraft, mit der sie sich vor Beginn der Aktion aufgeladen hatten, war ein Keil gewesen, der Breschen gebrochen hatte. Die Mentalsphären der Lenker brüder kamen näher.
    Bald darauf wichen die Wände des Kavernenganges zurück, und sie traten in eine weite Halle. Granitene Fliesen bedeckten den Boden, und jede einzelne Platte zeigte ein Mreyd-Symbol. Zusammen bildeten die Zeichen ein komplexes Abwehrmuster. Shamar und Uz standen dicht vor dem zentralen Sockel, auf dem die Jadefigur des Erweckers lag. Der Weg, den sie eingeschlagen hatten, war deutlich zu erkennen: verwischte Symbole, Fußabdrücke, die im Halbdunkel düster phosphoreszierten, halb aufgelöste Worte der Macht. Sie waren nun damit beschäftigt, die letzte Schwelle niederzureißen, die sie noch von der kleinen Statue trennte.
    »Shamar!« rief Elron. »Uz!«
    Sie gaben keine Antwort. Sie reagierten überhaupt nicht.
    »Sie können dich nicht hören«, sagte Dschinien und schmiegte sich kurz an ihn. »Vielleicht nehmen sie uns nicht einmal wahr. Komm!«
    Sie machte sich daran, den gleichen Weg einzuschlagen, den auch ihre beiden Brüder beschritten hatten. Der Einfluß der Mreyd-Schwellen glich dem Knistern von statischer Elektrizität.
    Uz gestikulierte, und ein weiteres Symbol vor ihm löste sich auf. Shamar wandte sich zur Seite. Sein Blick streifte kurz Elron und Dschinien, doch offenbar sah er sie nicht. Er sagte etwas, das sie nicht verstehen konnten, und Uz deutete auf die Jadefigur – grün wie die Hoffnung, grün wie die Blätter der Weltenbäume, grün wie Harmonie. Der Erwecker war eingehüllt von einem Magischen Kokon – die letzte Barriere. Uz streckte die Hand aus und berührte das Glühen.
    Ein gellender Schrei ertönte.
    Uz taumelte zurück und zerfiel zu grauem Staub. Shamar schwankte, betrat eine Fliese mit einem noch intakten Mreyd-Symbol und alterte binnen weniger Augenblick zu einem Greis. Nur bleiche Knochen blieben von ihm übrig. Der Kokon des Erweckers schillerte und zerplatzte krachend.
    Stille schloß sich an.
    »Wir müssen raus hier!« rief Dschinien, packte Elrons Arm und zerrte ihn mit sich. Hinter ihnen verstärkte sich das Glühen der Schwellen. »Shamar und Uz haben irgend etwas aktiviert, von dem wir nichts ahnen konnten …!«
    »Der Erwecker …«
    Das Heulen des Sturms kam näher. Sand wehte ihnen entgegen.
    »Zu spät, Elron, zu spät.« Dschinien keuchte. Ihre Mentalsphäre war ein zitterndes Gespinst, das ihren Körper wie mit einer zweiten Haut überzog. »Ich bin sicher, der Falsche weiß nun Bescheid. Bestimmt hat er den Gedankentod unserer beiden Brüder registriert. Wir müssen fort von hier, Elron.«
    Er sah sie an und hielt sie fest. »Laß es uns versuchen, Dschinien. Du kennst die Bedeutung der Jadefigur. Mit Hilfe des Erweckers können wir die Weltenbäume von der Kontrolle durch den Falschen befreien. Wir können sie reaktivieren und damit die Stabilisierung dieser Welt verhindern.«
    »Wir würden nur selbst den Tod finden, Elron.« Dschinien löste sich aus seinem Griff und eilte in Richtung Ausgang. »Und das können wir nicht riskieren. Baumfreund. Es obliegt uns, das Monument zu schließen und den Transitschleifenschlüssel zu sichern. Vergiß das nicht, Elron.«
    Sie schwankten hinaus. Einer der dunklen Punkte am Himmel wuchs an und kam grollend näher. Blitze lösten sich von dem Schiff des Falschen; Kälte flutete heran, als die Entropiegranaten detonierten. Das Regenbogenfeld des Raum-Zeit-Stroboskops erzitterte, und die Farbschlieren begannen zu verblassen.
    »Siehst du es nun ein, Elron!« rief Dschinien, um das Donnern zu übertönen. »Es bleibt uns keine Zeit mehr.«
    Sie warf sich in das RZS hinein, ohne eine Antwort abzuwarten.
    In unmittelbarer Nähe wuchs ein Entroper.
    Elron stürzte an ihm vorbei und hatte plötzlich Angst, auch Dschinien zu verlieren. Er spürte, wie er einen Teil seines schrumpfenden Potentials an den Entroper verlor, dann nahm das Regenbogenfeld auch ihn auf. Einen Augenblick später schnitt eine Schmerzlanze durch seinen Geist, und als er den Kopf hob, blickte er ins Gesicht Dschiniens. Sie befanden sich unmittelbar vor dem Eingang des Rückzugmonuments. Um sie herum donnerte und rumorte es. Dschinien half ihm auf die Beine. Sie deutete hinab auf die Ebene.
    »Die Kataklysmen haben bereits begonnen …«
    Berge

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